Foto Lena Engel

 

In seinem Oeuvre vereint Bernardo Bader seit nunmehr zwanzig Jahren sein tiefes Bewusstsein für Regionalität mit der gekonnten Ausführung materialgetreuer Räume. Es entstanden charakteristische Architekturen, die sich in der Kombination von raffiniert und atmosphärisch eingesetztem Material und einer bis ins Detail ausgearbeiteten handwerklichen Präzision auszeichnen. Die regionale Bindung von Architektur und die charakteristische Beziehung zwischen den Innenräumen und den Qualitäten der unmittelbaren Umgebung zeichnet seine Arbeit aus – jedes Projekt ist eine Einheit von Natur und Kultur.
Im “Finden statt Erfinden” manifestieren sich die spezifischen Gegebenheiten des Ortes und der darin agierenden Gesellschaft und rufen in seinen Projekten eine, wie er sie nennt, “Unübersetzbarkeit” der Architektur hervor.

 

Die Lehre baut auf dem künstlerischen wie technischen Wissen auf. Das Wort «techne» bedeutete für Aristoteles die Verbindung der «Schönen Künste» mit den Handwerkskünsten. Die Übereinstimmung des Erdenkens mit dem Umsetzen. Wobei das Erdenken jenseits von architektonischen Ideologien stattfindet und sich auf den Prozess des Findens konzentriert, darauf abzielt, nah an der Aufgabe zu sein und den Kontext der Aufgabe zu erschließen, um schließlich Stimmungen und Gestimmtheit zu erzeugen. In einem gewissen Sinne erschafft sich so das Bauwerk aus dem «Stoff» und dem «Material» gleichsam von selbst.
Neben einer grundlegenden Kenntnis wird besonderes Augenmerk auf ganzheitliche Denkansätze und Planungsmethoden gerichtet werden.


Bernardo Bader (*1974 im Bregenzerwald/Österreich) hat sein Architekturbüro 2003 gegründet. Das Studium an der Technischen Universität in Innsbruck absolvierte er 2001 mit Auszeichnung.
Seit 2006 staatlich befugter und beeidigter Ziviltechniker, engagiert sich Bader seit 2012 als Fachbeirat für bau- und raumrelevante Fragen des Landes Vorarlberg. Daneben war und ist er in mehreren Gestaltungsbeiräten tätig, darunter die Städte Salzburg und Dornbirn. Er lehrte an der Hochschule St. Gallen und an der Universität in Liechtenstein.
Mehrmals für den European Union Prize for Contemporary Architecture (Mies van der Rohe Award) sowie den International Prize for Sustainable Architecture nominiert, erhielt Bernardo Bader - neben zahlreichen regionalen Holzbau- und Bauherrenpreisen - 2012 und 2017 den Piranesi Award. 2013 wurde er mit dem Aga Khan Award for Architecture ausgezeichnet.
Seine Arbeiten wurden international 2019 im spanischen El Croquis und 2022 im japanischen a+u Architecture and Urbanism publiziert.
Zudem hat Bader seine Projekte in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, darunter zuletzt im Kunstverein Hohenlohe, Deutschen Architekturmuseum, dem Architekturzentrum Wien und dem DG Kunstraum Diskurs Gegenwart München.