Where is my 30th birthday?

 

Körper brechen auf, werden zu partiellen Hälften, platzieren sich im Raum und eröffnen Binnenräume und -formen, die sich je nach Platzierung und Standpunkt des Betrachters
verschieben und verändern. Die einzelnen Fragmente scheinen einerseits isoliert, andererseits stehen sie in kommunikativer Beziehung zueinander.


Befndet sich der Mensch in einem Zustand der Auflösung? Passiert diese Auflösung wirklich, körperlich oder abstrakt, geistig, virtuell und wo befinde ich mich selbst? Diese und ähnliche
Fragen manifestieren sich in den gezeigten skulpturalen Arbeiten.

 

Naturnahe Aussenformen gehen über in ein abstrakt amorphes Inneres, dessen Topographie einerseits landschaftlich anmutet, seine Referenz aber andererseits in der organischen
Anatomie sucht. Sowie der Raum um die Skulpturen wirklich von uns beschritten werden kann, können wir diese Landschaft gedanklich suchend abgehen.


Der Mensch als Motiv richtet eine Fragestellung an uns selbst, in der Kuh wird die Welt lesbar. Das natürliche Material Holz erlaubt eine sinnlich erforschende Ausarbeitung, deren
Antrieb neben konzeptuellen Überlegungen ein tiefgreifendes bildhauerisches Forschungsinteresse an Form und Masse und ihrem Verhältnis zum Raum ist.


Die Bronze wirkt im diesem Zusammenhang nicht robust und kämpferisch, wie wir sie als Material der kriegerischen Reiterstandbilder imaginieren, sondern offenbart gerade durch ihre
vermeintlich massive Beschaffenheit die Fragilität und Verletzlichkeit des Dargestellten.

 

Auflösung lässt sich auch in den zwanzig Siebdrucken ausmachen. Das ursprünglich fotographische Motiv wird in seine Elemente zerlegt, Flächen destillieren sich aus dem
ursprünglichen Bild. Gerasterte Komponenten lassen den ursprünglichen Inhalt noch erahnen, verblassen aber zusehends, während die monochromen Flächen eine
kartographische Verknüpfung zu dem landschaftlichen Inneren der Skulpturen bilden.