Das ehemalige Hotel Valmartello del Cevedale liegt am Talende des Martelltals, einem Seitental des Vinschgaus in Südtirol. Es wurde 1937 vom bekannten italienischen Architekten Gio Ponti entworfen als luxuriöser Urlaubsort für das europäische Bürgertum und bot viele Annehmlichkeiten für seine Gäste, wie beispielsweise ein Telegrafenamt, eine Skischule oder auch einen hauseigenen Friseur. Allerdings war der Hotelbetrieb nur von sehr kurzer Dauer. Nachdem es wegen des Krieges geschlossen wurde, kaufte es 1952 ein venezianischer Unternehmer, der das ursprünglich deutlich kleinere Gebäude auf sein heutiges Volumen vergrößern ließ. Auf eine Wiederaufnahme des Betriebs wartet das Hotel aber seit diesem Zeitpunkt ebenso, wie auf eine Fertigstellung der Umbaumaßnahmen und steht so seit knapp 70 Jahren leer.
Die klare Orientierung und Öffnung des Bestandsgebäudes in Richtung Süden mit Blick auf die Gipfel der Ortler-Gruppe und der bereits bestehende Hauptzugang über den Innenhof begünstigen die Anordnung der öffentlichen Bereiche an der Südseite. Die neu angeordneten Erschließungsflächen an den zum Innenhof ausgerichteten Seiten ermöglichen, dass die Beherbergungsflächen dem Orientierungsgedanken folgen können. Außerdem erhalten die als Einspanner entwickelten Zimmergeschosse mehr Qualität in den Flurbereichen durch natürliche Belichtung. Gleichzeitig entstehen großzügige Zimmer, die es dem Gast ermöglichen, das Bergpanorama zu genießen.
Die zentrale Ebene des neuen Hotels bildet das Erdgeschoss, welches über einen neuen Zugang auf der Hofseite erschlossen wird. Von der Rezeption an beginnend öffnet sich der Raum zu einer großzügigen Lobby, die auf einer Seite in das Restaurant für Hausgäste und auf der anderen Seite in den Bereich der Hotelbar übergeht. Im Dachgeschoss befindet sich der neue Wellness- und Sportbereich. Hier soll ähnlich wie im Erdgeschoss vom Moment des Ankommens an der Ausblick und die Ausrichtung im Fokus stehen. Der Eingang ist offen gestaltet bis zur Fassade hin, an der sich der Raum über die gesamte Höhe öffnet. Eine neue Dachkonstruktion ermöglicht im Traufbereich mehr Raumhöhe und macht die darunterliegenden Flächen auch besser nutzbar.
Das Farb- und Materialkonzept ist in Anlehnung an den ursprünglichen Entwurf von Gio Ponti entstanden.