Foto Dieter Zeitler

 

Prof. Sebastian Tröger wurde zum Ende des Wintersemesters 2023 an die Akademie der Bildenden Künste München berufen. Er leitet die Klasse für Intermediale Kunst und Kunstpädagogik in der Nachfolge von Prof. Albert Hien.

 

Sebastian Trögers künstlerisches Werk zeichnet sich vor allem durch das Wechselspiel zwischen praktischem und konzeptuellem Arbeiten aus. In historisch-kritischer Reflexion entstehen so Arbeiten, die in ironisch gebrochener Weise mit den Mitteln der Malerei und medial übersetzt Fragen an die Gegenwart stellen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Werktiteln und der Kombination aus Bild, Objekt, Sound und Text zu. Zudem stellen das Präsentieren und Ausstellen wichtige Felder seiner künstlerischen Praxis und Forschung dar. Einblicke in den Kunstmarkt und die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kunst können als Ausgangspunkte für künstlerisches Arbeiten verstanden werden.

 

Sebastian Tröger (*1986) hat zuletzt die Werkstatt für Malerei (Material, Technik und Kontext) an der AdBK Nürnberg geleitet und war dort Lehrbeauftragter für Medienkunst Sound. Zuvor war er fünf Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Museen der Stadt Nürnberg. Sein Studium der freien Kunst und Kunstpädagogik an AdBK Nürnberg und der HfG Karlsruhe/AdBK Karlsruhe schloss er als Meisterschüler bei Prof. Michael Munding an der AdBK Nürnberg ab. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitete er mehrere Jahre als Kunstlehrer an verschiedenen Gymnasien.

 

Sebastian Trögers Werke wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert, darunter Ludwig Museum Budapest, Museum Kunstpalast Düsseldorf, ZKM Karlsruhe, Neues Museum Nürnberg, Staatsgalerie Stuttgart, Museum Würth Schwäbisch Hall, Bethanien Berlin, das weisse haus Wien, Stadtgalerie Kiel, Villa Dessauer Bamberg und die Galerie der Künstler*innen München. Seine Arbeiten sind in international bedeutsamen Sammlungen vertreten, u.a. Bayerische Staatsgemäldesammlungen und Sammlung Würth, und er wurde mehrfach für sein künstlerisches Werk ausgezeichnet, u.a. Bayerischer Kunstförderpreis (2019), Volker-Hinniger-Kunstpreis Bamberg (2017) und Kulturpreis der Stadt Nürnberg (2016).

Weitere Informationen

 

„Im Zentrum meiner Lehre steht die Klasse als Raum für freie künstlerische Diskurse. Gemeinsam mit den Studierenden werden in diesem geschützten Umfeld Optionen ausgelotet, die jeweiligen Interessensschwerpunkte zu vertiefen und innerhalb der künstlerischen Praxis intermedial und experimentell weiterzuentwickeln. Das dialogische Sprechen über künstlerische Ansätze und Positionen ist dabei eine wichtige Basis dieses kontinuierlichen und dynamischen Reflexionsprozesses. Der Austausch dient dazu, individuelle Zugänge innerhalb eines komplexen medialen Gefüges differenziert aufzuzeigen, die eigene Position kritisch zu hinterfragen, handwerkliche Fähigkeiten zu erweitern und das eigene ästhetische Bewusstsein zu schärfen. Diese künstlerisch materialisierte Systemanalyse findet im Kontext kunsthistorischer und pädagogischer, kulturphilosophischer und gesellschaftspolitischer Grundsatzfragen statt.“