Florian Hecker ist als Spitzenprofessor für experimentellen Sound an die AdBK München berufen worden.
Florian Hecker ist mit Ausstellungen, Performances und Konzerten bei der documenta 13, der Biennale di Venezia sowie im MoMA New York, der Tate Modern London bis zum Centre Pompidou Paris eine prägende Figur der Gegenwartskunst. In seiner Arbeit verbindet er Bildende Kunst, Musik und Performance. Damit bricht er etablierte Grenzen auf und eröffnet neue Ausdrucksformen und Wahrnehmungsmöglichkeiten in Raum und Zeit.
„Mit Florian Hecker unterrichtet einer der innovativsten Künstler im Bereich des experimentellen Sounds bis Ende 2028 als Bayerischer Spitzenprofessor an der Akademie der Bildenden Künste München“ so Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume.
Die Akademie der Bildenden Künste München setzt mit der Berufung Heckers einen weiteren starken Impuls für exzellente künstlerische Ausbildung auf der Höhe der Zeit. Durch die Einrichtung einer neuen Professur für digitale Medien und zuletzt einer neuen Professur für Performance werden an der AdBK derzeit zwei Arbeitsfelder profiliert, die in der zeitgenössischen Kunst eine große Relevanz haben: Eine kritische Auseinandersetzung mit der digitalen Entwicklung unserer Zeit und eine intermediale Erforschung von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern im erweiterten Feld des Performativen. Die experimentelle Arbeit mit Sound als eine präzise Erforschung und Gestaltung des Hörens ist mit beiden Bereichen eng verwoben und eröffnet vielfältige Möglichkeiten für die künstlerische Praxis, die in alle medialen Bereiche reicht.
Von besonderer Bedeutung ist laut der Präsidentin Prof. Karen Pontoppidan, dass „die Spitzenprofessur im Rahmen der Hightech Agenda Bayern es der Münchner Kunstakademie ermöglicht, den klassenübergreifenden und transdisziplinären Ansatz in der Lehre und Forschung auszubauen und damit auch die Vernetzung mit anderen Disziplinen und Hochschulen zu stärken“.
Florian Hecker hat sich in den vergangenen Jahren mit seinem einzigartigen künstlerischen Werk profiliert. Mit einem Ausgangspunkt in experimenteller elektronischer Musik arbeitet Hecker mit synthetischen Klängen, die er durch Prozesse digitaler wie elektroakustischer Signalverarbeitung generiert. Kompositionsentwicklungen der Nachkriegsmoderne und Wissen aus Audiologie und Psychoakustik sind die Grundlage für ein abstraktes wie materielles Werk, das sich sprachlicher Beschreibung bewusst entzieht. In seinen Installationen, Performances und Tonträger-Veröffentlichungen widmet Hecker sich den Grenzen und Möglichkeiten der Produktion und Rezeption von Sound. Hecker arbeitet an der Schnittstelle zwischen Skulptur, Klang, digitalen Medien und Philosophie und ist damit in hohem Maße anschlussfähig an aktuelle künstlerische Diskurse. Seine künstlerische Forschung im Bereich Materialität in Kunst, digitalen Medien und KI wird durch Kooperationsprojekte mit Forschenden aus den Bereichen der Psychoakustik, Audiologie, Mathematik und Informatik bereichert. Darüber hinaus arbeitet Hecker mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern zusammen und verfügt über Lehrerfahrungen an internationalen Hochschulen wie dem Edinburgh College of Art, der University of Edinburgh und dem MIT Programm for Art, Culture and Technology am Massachusetts Institute of Technology.
Forschungsförderung auf höchstem Niveau dank Hightech Agenda Bayern
Mit dem Spitzenprofessurenprogramm (SPP) als Teil der Hightech Agenda Bayern betreibt das bayerische Wissenschaftsministerium Forschungsförderung auf höchstem Niveau. Dadurch werden Forschungsprofessuren für herausragende nationale und internationale Persönlichkeiten ermöglicht. Insgesamt sind für das Spitzenprofessurenprogramm aller drei Hochschularten in den Jahren 2021 bis 2023 rund 43 Millionen Euro vorgesehen. An den Kunsthochschulen ist das SPP als Gastprofessurenprogramm ausgestaltet, für das sich die Kunsthochschulen bewerben konnten. Die eingereichten Konzepte wurden von einem Expertengremium begutachtet. Die Entscheidung über die Auswahl der Persönlichkeiten, die berufen werden, trifft die jeweilige Hochschule.
Weitere Informationen zum Bayerischen Spitzenprofessurenprogramm