ABSURDUM

Ein Mann steht vom Tisch auf, schiebt seinen Stuhl zurück, geht zur Garderobe, nimmt seinen Mantel, zieht ihn an, öffnet die Tür, schließt die Tür, nimmt den Schlüssel aus der Tasche, dreht ihn im Schloss um, steckt ihn in seine Tasche, wendet sich um. Er geht.
Ja, aber... Wenn dieser Mann, anstatt den Schlüssel in die Tasche zu stecken, ihn zum Mund führen würde... Wenn er, anstatt sich umzudrehen und wegzugehen, einfach dort stehenbliebe... Die Handlungen, die scheinbar linear aufeinander folgen, wie in manchen Filmen, sind in Wirklichkeit ungeordnet. Es gibt Unterbrechungen, Pausen, verrückte Aktionen, Sprünge ins Leere.

Wie in einem Waschbecken der Schaum des Duschgels platzen die Luftblasen, die sich ausdehnen verrecken.

Das Absurde sickert in die Tage. Es lädt sich nach Hause ein, löst lächerliche Handlungen und überwältigende Tätigkeiten aus. Die Uhr wird zu einem willkürlichen Mechanismus, und das Einzige, was zählt, ist der große Lauf der Zeit, diese Mauer, die wir unermüdlich vor uns herschieben.

In ihrer Ablösung wirken die Objekte widerständig. Hier und da stehen sie stramm. Der Tisch, der Staubsauger, der Parkettboden, die Bierkiste, die Pfingstrosen. Diese vertraute Umgebung klingt jetzt unecht. Sie beruhigt nicht mehr, sie verstört.

 

Virtueller Rundgang durch die Diplomausstellung der Klasse Doberauer