Seit einigen Jahren male ich die Natur. Berge, Wälder, Flüsse, Strände – Orte, die den Anschein haben, irgendwo zu existieren und gleichzeitig so wirken, als wären sie nirgendwo.
Vertraute Orte, die Zeit und Raum entrückt sind. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort in Südkorea, umgeben von Feldern und Hügeln. Ich habe viel Zeit damit verbracht, Pflanzen und Insekten zu betrachten. Es fühlte sich seltsam an, mich dieser Neugierde hinzugeben, als fließe die Zeit langsamer. Jetzt lebe und arbeite ich im Süden von Deutschland und verbringe Zeit an den Seen und in den Wäldern am Fuße der Alpen. Zwischen den Koniferen stehend, die ich aus meiner Heimat nicht kenne, denke ich oft an die Wälder auf der anderen Seite der Erde. Es gibt mir gleichermaßen ein Gefühl der Vertrautheit und der Fremde. Nimm etwas in Augenschein, das auf den ersten Blick perfekt und vollkommen ist. Lass dich fallen in die Betrachtung – es tut sich ein Bruch auf, ein Flimmern. Dieses Spiel spiele ich seit ich klein bin: Ich suche die seltsame Stelle, die Lücke, durch die sich mir eine neue Sicht offenbart. Eine Lücke, durch die ich in eine andere Welt schauen kann. Die Orte in meinen Bildern, wie der Swimming Pool, der Strand und der geheime Garten werden für mich zu Elementen, mit denen ich spiele; sie verbinde, trenne, zusammensetze und sie auseinanderreiße. Sie sind existent an realen Orten, doch ihrer Ordnung entrückt und neu verbunden, wie Foucaults Beschreibung der Heterotopie als physische Annäherung an die Utopie. Ich verstehe meine Bilder als Pfade zu undefinierbaren, mehrdeutigen Orten – Als Pfade in Zwischenräume.