Klasse Alexandra Bircken  |  Raum A.EG.22, Altbau  |  https://nikolaiguembel.de

Die Arbeit the inner edge (a provisional non-archive) nimmt Ausgang von dem Bestand der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg und deren Archiv für Kunst aus dem psychiatrischen Kontext. Sie setzt sich mit der Sammlung in ideengeschichtlicher und kunsttheoretischer Perspektive auseinander. Die mehrteilig installative Arbeit besteht aus vereinzelten Elementen, zum Teil in Aluminium gegossene Objekte, ein Video-Bildschirm an der Wand oder aus Holz und Hartplastik gebaute Platten, die im Raum zu einem Tisch zusammengefügt sind. Mit dieser Arbeit entsteht ein Resonanzraum für das Verhandeln von Innen und Außen über Zeit- und Raumgrenzen – dieser Grenzen gerade eingedenk – davon zeugt der Tisch, gebaut als „schizophrener“ Archivraum, als Ort der Begegnung und als Reflexion des Getrenntseins. Es geht um Kanten und Ränder, das in Frage stellen der scharf binär wie allzu statisch gedachten Trennung von Innen und Außen, ebenso um das zur Verfügung stellen eines provisorischen Archivs, oder eher: Nicht-Archivs des vermeintlich Anormalen oder heterotopen Raums, für die Kategorie des Letzteren als „Heilanstalt“ gebaut und der bis heute das Konzept der Psychiatrie nachhaltig prägt.

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