Mit einer dunkelgrauen, monochromen Farbpalette aus Kohle, Graphit, Lack, kreideähnlichen Malmitteln sowie schwarzen und metallischen Pigmenten extrahiert Julia Emslander persönlichen Erfahrungen in die Malerei.
Durch die Abwesenheit von Buntheit sowie die Reduktion von kompositorischen Elementen bieten Emslanders Werke eine Gegenposition zu einer Informationsflut und Contentübersteuerung. Ihre prozessorientierte Kunst ist ein sinnliches, emotionales und ästhetisches Angebot, das in der Konfrontation zwischen dem Werk und der betrachtenden Person in einer Umgebung und im Zusammenspiel lebendig wird - ein phänomenologischer Ansatz, der die Wahrnehmung und Achtsamkeit schärft und mehrere Blickwinkel ermöglicht. Emslanders Werke fordern dazu auf, innezuhalten und eine Emanzipation eigener Gedanken und Emotionen zu zulassen.
Die aus diesem minimalistischen Ansatz resultierende Flächigkeit wird zu einem Raum, welcher atmet und pulsiert. Die Farbe wird zum Material und so erforscht Emslander, wie der Einsatz verschiedener Oberflächen- und Materialeigenschaften ein spielerisches Erleben wechselhafter Lichtverhältnisse zwischen Reflexion und Absorption eröffnet.