Ein offenes Frauenhaus für Berlin
Frauenhäuser fungieren über ihre Funktion als Schutzort für bedrohte Frauen hinaus, auch als räumliche Manifestation im Kampf gegen häusliche Gewalt und für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen. Das Gebäude ist durch die Wahl des Grundstücks sichtbar im Herzen Berlins verortet. Das Bild der Stadt ist bestimmt durch Vorstellungen der Veränderung und durch Transformationsprozesse, mit denen die Stadt seit 1989/90 konfrontiert ist. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden mein Frauenhaus an diesem Ort als öffentliches Haus zu konzipieren. Üblich ist in der Regel eine anonyme Adresse und somit eine fehlende Sichtbarkeit im Städtebau, sowie im gesellschaftlichen Diskurs. Über die städtebauliche Dualität zwischen Straßenfront und Hinterhof positioniert sich mein Gebäude typologisch und inhaltlich als Transitraum. Ich möchte mein Frauenhaus als Transitraum verstehen, in welchem die Frauen die Möglichkeit haben, in dem temporären Zeitraum des Aufenthalts, die verschiedenen Stationen zur Entwicklung einer selbstständigen und selbstbewussten Identität zu durchlaufen.