Mythos '68 am Fallbeispiel Tropicália/Hélio Oiticica: Molekulare Revolution in Brasilien? Was und für wen?
RE/DISSOLUTION
Learning from Pixels
28. / 29.06.2018
Academy of Fine Arts Munich, Alter Sitzungssaal
The German word “Auflösung” refers to both the resolution of an image, the technical term for its assembled constituents - digitally implemented: its amount of pixels - and to dissolution: of sugar in water, of people in laughter or tears, of objects or details merging with the background. The workshop Re/Dissolution aims to investigate this double meaning not as a coincidence but as a real connection between an increasingly greater resolution of an image with its high amount of pixels, promising a sharper image or a visual “higher definition,” and the dissolution in this very process where single pixels become less and less visible as they dissolve into millions of other pixels around them. While “sharpness” brings up an alleged phenomenological indication to see more details of an object and to differentiate it from its surrounding, it also entails a loss of distinction when focusing on the pixels rather than the assembled object.Mimetische Milieus – eine technikästhetische Annäherung
Maria Muhle ist von März bis Mai 2018 Fellow an der KollegForschergruppe BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik, Freie Universität Berlin
Mimetische Milieus – eine technikästhetische Annäherung
In seinem Text „Mimese und legendäre Psychasthenie“ (1935) widmet sich Roger Caillois Formen exzessiver Nachahmung anhand der Insektenmimese und eröffnet mit dem Begriff der „legendären Psychasthenie“ zugleich eine Fluchtlinie hin auf die psychische Verfasstheit menschlicher Subjekte und ihre Raumpathologien. Entgegen der These, das mimetische Anpassungsverhalten der Insekten an ihre Umwelt sei ein Abwehrmechanismus, zeigt Caillois, dass es sich hierbei keineswegs um eine Artikulation des Selbsterhaltungstriebs, sondern um einen „Trieb zur Selbstaufgabe“ handele. Mimese wird zur Pathologie, insofern sie die Unterscheidung zwischen Organismus und Umgebung zersetzt. Zugleich beschreibt Caillois die morphologische Mimese als eine „echte Photographie […]: eine Skulptur-Photographie oder besser eine Teleplastik“, als eine Art 3D-Print oder volumetrisches Bild avant la lettre. Das Projekt möchte diesen Zusammenhang von (Insekten-)Mimese und Fotografie untersuchen und sich dabei auf einschlägige Caillois-Lektüren – besonders von Rosalind Krauss und Jacques Lacan – beziehen, die im Anschluss an Caillois sowohl den Ästhetik- als auch den Subjektbegriff aufweichen und so Anhaltspunkte geben für die Bestimmung einer Technikästhetik. So ergeben sich hier Anschlüsse für Fragen nach environmentalen Medien genauso wie für die zeitgenössische Rede von „Bildermilieus“ (Joselit), die sich qua Aneignungs- und Anähnlichungsprozessen von Bildern an Bildern ausbilden. Daneben möchte das Projekt auch historischen Allianzen und v.a. Mesallianzen nachgehen, besonders steht hier das (Nicht-)Verhältnis von Caillois zu Benjamin und Adorno im Zentrum, das sich auch hinsichtlich der Frage nach dem Mimesis-Begriff der beiden „Schulen“ (Collège de Sociologie vs. Institut für Sozialforschung) als interessant erweisen kann.
„,Geschichte [ist] das, was die Dokumente in Monumente transformiert.‘ Medienphilosophische Überlegungen zur Aktualisierung von Vergangenheit“ – Vortrag von Maria Muhle
„,Geschichte [ist] das, was die Dokumente in Monumente transformiert.‘ Medienphilosophische Überlegungen zur Aktualisierung von Vergangenheit“ – Vortrag von Maria Muhle
im Rahmen der Ringvorlesung „[Counter-]Monuments. Erinnerungspraxen im öffentlichen Raum“, Skulptier Projekte Archiv, Institut für Kunstgeschichte, Uni Münster in Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur
Anhand der Untersuchung zeitgenössischer performativer wie nicht-performativer Nachstellungen möchte der Vortrag der Frage nachgehen, wie ein Counter-Monument sich zu tradierten geschichtspolitischen Formen des Monumentalen verhält bzw. sich davon absetzen kann. Ausgehend von einer Typologie der vielseitigen Strategien des Reenactments und einer Befragung ihrer jeweiligen Geschichtspolitiken soll zuletzt auch Reenactment in einem dritten Sinne zu denken versucht werden, d.h. weder als Agent der historiographischen nationalen, sozialen, ethnischen Identitätsproduktion, noch als deren ideologiekritische Dekonstruktion, die der einen Wahrheit eine andere, potentiell wahrere Wahrheit entgegensetzt. Vielmehr möchte der Vortrag eine Nachstellung denken, die erprobt, inwiefern gerade eine solche Wiederholung das Potential hat, Platz für jene Differenzen oder Prozesse zu schaffen, die sich im Vollzug des Reenactments ereignen und es damit ermöglichen, einen Blick auf die Verfasstheit von Geschichte überhaupt zu eröffnen, die sich immer in Kodierungen und Rekodierungen, Bebilderungen, Monumentalisierungen und Dokumentarisierungen ereignet.
Entgrenzter Formalismus. Ein Gespräch zwischen Kerstin Stakemeier und Maria Muhle
Di, 6. März 2018, 19 Uhr
Lenbachhaus, Georg-Knorr-Saal
Eintritt frei
In der Publikation Entgrenzter Formalismus verfolgt Kerstin Stakemeier antimoderne Formen ästhetischer Praxis. Aus ihnen heraus entwirft sie eine Kunstgeschichte der Selbstabschaffung.
Sex, Poetry And Nothing: Abolition Salon
18.2.2018 ROAMING ASSEMBLY#19, DUTCH ART INSTITUTE
In their Roaming Assembly at the DAI guest-curators Marina Vishmidt and Kerstin Stakemeier have invited one group and two individual contributors whose inputs will aim at decentering both the concept of autonomy and of reproduction.
With contributions from:
The Sexual Aesthetics Group
(Luisa Lorenza Corna,
Jenny Nachtigall,
Hannah Proctor,
Kerstin Stakemeier)
Bill Dietz
Ciarán Finalyson
DAS IST ÄSTHETIK!
14-17.02.2018
X. Kongress der
Deutschen Gesellschaft für ÄsthetikHochschule für Gestaltung
Offenbach am Main
Schlossstraße 31
63065 Offenbach/M.«Technologie ist nicht neutral, und es gibt keine virtuelle Welt.» Vortrag und Workshop mit Anja Kirschner
Vortrag: Donnerstag, 8. Februar 2018, 18-20 Uhr
Ort: Raum 02.29, Akademie der Bildenden Künste München, Neubau
Workshop: Freitag, 9. Februar 2018, 11-14 Uhr
Ort: Raum 01.23, Akademie der Bildenden Künste München, Neubau
Korakrit Arunanondchai, With history in a room filled with people with funny names 4, 2017.
Die Veranstaltungen finden im Rahmen der Seminare „Technikphilosophie“ (Prof. Dr. Maria Muhle) und „Lebendige Formalismen“ (Dr. Jenny Nachtigall) statt und stehen allen Interessierten offen.
Für die Teilnahme an dem Workshop wird um eine kurze Anmeldung gebeten:
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Philosophie und Ästhetik des Virtuellen am Beispiel ‚holographischer’ Bilder (Franziska Winter)
Vortrag: Freitag, 19. Januar 2018, 11h00, Raum E.O1.23
Was ist das Virtuelle und wie sieht es aus? Wo zeigen sich die Spuren des Digitalen, wo bleiben Medien routiniert? Über die ästhetische Annäherung an Konzepte der Virtualität lassen sich Parallelen zur medialen Funktion von vagen Bildern ziehen. Das Diaphane spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die raumbildliche Inszenierung. Am Beispiel des Hologramms thematisiert der Vortrag schließlich inwiefern sich auch körperpolitische und warenästhetische Fragen mit der Entwicklung neuer Medien verschieben und sich längst nicht mehr im Dualismus Materialität/Immaterialität erschöpfen.
Franziska Winter ist seit 2015 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin der DFG-Forschergruppe Medien und Mimesis an der Bauhaus Universität Weimar beschäftigt. Zuvor studierte sie Kulturanthropologie, Philosophie und Medienwissenschaften in Hamburg, Stockholm und Lüneburg. Von 2013 bis 2015 war sie Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Medienkulturen der Computer Simulation (MECS) an der Leuphana Universität Lüneburg.
POUR LA THÉORIE
Vortragsreihe im Wintersemester 2017/2018 zu Positionen der Theorie in Literatur, Kunst und Philosophie
Die Vortragsreihe setzt an der aktuellen Debatte zur Verabschiedung von Theorie durch die Rückkehr zu konkreten Dingen, Anwendbarkeiten und pragmatischen Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen an. POUR LA THÉORIE möchte dem eine „andere“ Theorie entgegengehalten, die insofern „neben sich“ steht, als sie gerade keine Rückkehr zu den Großtopoi wissenschaftlichen Denkens meint. Vielmehr soll Theorie hier als ein Nach-Denken verstanden werden, das auch jenen Gegenständen „hinterher“ denkt, die als nicht wissenschafts- und damit auch als nicht theoriefähig gelten. Damit fokussiert POUR LA THÉORIE die Zwischenräume: Die Vorträge und Diskussionen widmen sich Momenten des (von Institutionen) Nicht-Erfassten, vielleicht auch des Nebensächlichen, Accessoire- oder Detailhaften.