Teilnehmende Künstler*innen:
Initiative München OEZ Erinnern, Patrik Thomas, Lisa Jeschke, Maria VMier, Cana Bilir-Meier, Nuray Demir, Michael Annoff & Justin Lieberman.
Sozial-engagierte Kunst? Community-based Art? Arte útil? Social Practice Art? Seit geraumer Zeit wird in internationalen Diskursen ein „social turn“ in der Gegenwartskunst diagnostiziert. Aber was soll das heißen? Und wie steht dieser Trend zu Initiativen, welche den Kulturbetrieb selbst als Ort der Ausbeutung, Diskriminierung, unsichtbaren (Sorge-)Arbeit und strukturellen Gewalt politisieren? Zudem: Die fragliche Verbindung von Kunst und sozialem Engagement geschieht inmitten wachsender Ungleichheit, prekärer werdender Lebensverhältnisse und einem austeritätspolitischen, autoritär-nationalistischen bis neofaschistischen „Management“ der Krisen der Gegenwart.
Diese Gemengelage legt eine Befragung der Verwicklung gesellschaftskritischer Kunstpraktiken in die herrschende kapitalistische Organisation des gesellschaftlichen Lebens nahe. Wie könnte vor diesem Hintergrund eine Kunstpraxis aussehen, die sich der Sondierung, Reflexion, Bergung und Pflege solidarischer Beziehungen widmet? Was hieße „Salvaging Solidarities“ also? Was sind die Potentiale, was sind die Tücken kollektivem künstlerischen Ausdrucks? Inwiefern können Kunstwerke den Solidargedanken in Prozess, Form und Inhalt aufnehmen? Kann das Kunstfeld zu einem Kampfplatz um das „gefesselte Wort“ der Solidarität werden?
Begleitende Ausstellung: Mit einer Werkgruppe von Justin Lieberman, der Videoarbeit „This Makes me want to predict the past“ von Cana Bilir-Meier sowie einer Kurzfilm-Montage von Patrik Thomas.
Workshop: 6. Juli 2024, 14 – 22 Uhr; keine Anmeldung erforderlich
Weitere Informationen & Programm
Gesamtorganisation: Chris Reitz