Ungleichbehandlung, Lärm, militarisierte Außengrenzen, Respektlosigkeit, fake-news, Kolonialismus, Abschiebung, Polizeigewalt, Ausgrenzung, sexualisierte Übergriffe, Sklaverei, Hate Speech, Ausbeutung oder Sachbeschädigung, wo fängt Gewalt für DICH an? In einer temporär diskursiven Struktur in den Räumen der Lothringer 13 Halle stellten sich Studierende der Klasse Nicolai dieser und weiteren Fragen:
Wie nimmt die Flugbahn eines geworfenen Steins an Fahrt auf? Welche Ressentiments und gewaltvollen Übergriffe legitimieren wir durch unser (Nicht-)Handeln? Welche Ideologien kollektiver Identität, nehmen wir in Kauf, um den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen aufrecht zu erhalten? Und nicht zuletzt: Wie können wir selbstreflexiv gegen gewaltvolle Strukturen in unserem Alltag aufbegehren?
2022 jährt sich das Attentat auf die israelische Delegation für die Olympischen Spiele 1972 in München zum 50sten Mal. Dies nahmen Studierende der Klasse Olaf Nicolai zum Anlass, gemeinsam mit Gästen eine temporäre Struktur für eine ästhetisch bis politische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen von Gewalt in der Lothringer 13 Halle und Lokal zu schaffen.
Zur Ausstellung gehörte ein umfangreiches Begleitprogramm, mit Vorträgen von Gästen wie Daniel Loick, Theo Deutinger, Luise Schröder, Pedro Oliveira sowie Eva Leitolf und German Duarte, reading sessions, die das Thema Gewalt im Text behandelten und ein Kino Club.
Im Verlauf des Projekts entstand eine Publikation, gestaltet von Maximilian Schachtner, die zur Finissage präsentiert wurde. Sie dokumentiert die Ausstellung und das Begleitprogramm.
Beteiligte Künstler*innen:
Simona Andrioletti, Jakob Braito, Greta Eimulyté, Nadine Felden, Ophelia Flassig, Jonas Höschl, Martin Huber, Ju Young Kim, Jonas Kolecki, Paul Kulscar, Mariella Maier, Maria Margolina, Juliana Nozomi, Riccardo Rudi, Marie Saller, Maximilian Schachtner, Andrea Veselá, Yuanmo Wang, Mathias Zausinger.