Dan Graham, geboren 1942 in Urbana, Illinois prägte die Entwicklungen zeitgenössischer Kunst maßgeblich. Vor Allem sein theoretischer und praktischer Beitrag an der Entstehung und Entwicklung der Konzeptkunst seit den 60er Jahren ist hier zu nennen. Seine vielfältige und interdisziplinäre Praxis reicht von Schriften, Fotografie, Performance, Film und Video bis hin zu architektonischen Arbeiten und der theoretischen und praktischen Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Musikern und Architekten. Mit seinen Arbeiten stellte er früh die Autonomie des künstlerischen Werks in Frage und reflektierte die Rolle der Populärkultur. Seine künstlerischen Arbeiten und die kritische Klarheit, mit der er sich an einigen der wichtigsten Debatten über die Geschichte der zeitgenössischen Kunst beteiligt hat, sind untrennbar miteinander verknüpft. Von der Einsicht in die neue Rolle der Medien für das künstlerische Schaffen bis hin zur Würdigung spezifischer Ausdrucksformen der Architektur, stellen seine Arbeiten eine individuelle Reflexion über den Platz und die Erfahrung von Kunstwerken innerhalb des politischen und kulturellen Umfeldes dar, an das sie sich richten. Sprache stellt für Dan Graham ein zentrales künstlerisches Mittel dar, welches lange Zeit ein mindestens genauso relevanter Bestandteil seines Werkes war, wie seine visuelle künstlerische Produktion, wobei jegliche Produktion seinerseits sich ständig gemessen an den zeitgenössischen Diskursen transformiert, neubeschrieben und weiterentwickelt hat. Rückbezüge auf Kunst- und Kulturgeschichte, intensive Beobachtungs- und Recherchearbeit sowie eine permanent hinterfragende und kritische Haltung führen zu der Vielschichtigkeit, Tiefe und Bedeutung von Dan Grahams Arbeiten für zeitgenössische Kunstdiskurse.