Lindsay Seers (*1966, Mauritius) lebt und arbeitet in London. Sie studierte an der Slade School of Fine Art und am Goldsmith College.
Seers verwebt in ihren filmischen Installationen persönliche Erzählung mit Weltgeschichte und Wissenschaft. Wahre Geschehnisse werden gleichermaßen wiedergeben als auch verfälscht. In einer fortlaufenden Forschung untersucht sie, inwiefern uns filmische und photographische Technologien prägen. Das Selbstsein wird dabei mit all seinen Melancholien und seinem Scheitern dramatisiert. Die Welten, in die sie uns entführt sind von Zufällen wie von zeitlichen Sprüngen und Vernetzungen durchsetzt und spielen in einer Zeit, die uns durch die Vergangenheit in eine Zukunft führt, in der Parameter und Daten irrelevant und Photographie redundant geworden sind.
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat Lindsay Seers eine autobiographische Erzählung etabliert, welche ihr Leben in Form einer Kamera, als Vampir, Bauchredner und Alien und seit Neuestem als Projektor aufzeichnet. Allegorien, die wahr sein mögen oder nicht, werden zu Fragen, die für Seers unmöglich beantwortet werden können: ein Raum, in dem Fakt und Fiktion als offene Wunde bestehen bleiben müssen.
Der Votrag ist auf Englisch.
Die Vortragsreihe Jour Fixe wird von Studierenden der Akademie organisiert und aus den Studiengebühren finanziert.