• Elke Krasny | In Sorge bleiben. Care-Perspektiven und Politiken der Interdependenz in der Kunstvermittlung
  • Datum & Uhrzeit Fr | 05.02.2021 | 20:00 Uhr
  • Ort online
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En plein air: Unterwegs zum Malen an der Amper, Fotografie um 1900, Münchner Stadtmuseum

 

Ist Kunstvermittlung eine Form von Sorgearbeit? Wer kümmert sich um die kulturelle Grundversorgung? Wie können Perspektiven der Care Ethik für Diagnose und Reflexion der globalen Gegenwart mit den Mitteln von Kunstvermittlung eingesetzt werden? Was sind die historischen Verbindungslinien zwischen reproduktiver Arbeit von Frauen im Haushalt und reproduktiver Arbeit von Frauen als Lehrerinnen? Welche Rolle spielen Fragen von Gender und von Sichtbarkeit in Sorgearbeit und in Kunstvermittlungsarbeit?

 

Politiken der Interdependenz lenken den Fokus auf Relationen der Verbundenheit in Handlungsmacht und Vulnerabilität. Vermittlung arbeitet am Herstellen von Relationen zwischen Ästhetik, Emotionen, Epistemen, Sozialem und Ökologischem. Die ethischen Dimensionen dieser Relationen lassen sich mit feministischen politischen Theorien von Care fassen. Wie diese Relationen artikuliert, interpretiert und veränderbar werden, eröffnet den Möglichkeitshorizont für emanzipatorische und transformative Praxis.
Der Vortrag verbindet theoretische Reflexionen mit Beispielen aus kuratorischer und kunstvermittelnder Praxis.

 

Elke Krasny ist Professorin für Kunst und Bildung an der Akademie der bildenden Künste Wien. Als feministische Kulturtheoretikerin, Stadtforscherin und Kuratorin arbeitet sie im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit und als Kuratorin zu emanzipierenden und transformativen Praxen in Architektur, Urbanismus und zeitgenössischer Kunst mit Fokus auf Ökologie, Ökonomie, Arbeit, Erinnerung und Feminismen. Sie ist die Kuratorin, Herausgeberin und Autorin von zahlreichen Ausstellungen, Büchern und Essays. Mit Angelika Fitz hat sie Critical Care. Architecture and Urbanism for a Broken Planet with Angelika Fitz (MIT Press, 2019) herausgegeben und mit Regina Bittner In Reserve! The Household (Spector Books, 2016). Zu 2020 erschienenen Essays zählen: The Unfinished Feminist Revolution. Performing the Crisis of Reproduction und Care Feminism for Living with an Infected Planet.

 

Der Link zum Vortrag wird hier veröffentlicht.

 

Zukünftige Gäste

12./13.2.2021: Ulrich Schötker: Komplexe Zusammenhänge – Kooperation und Dividuation