Jahresthema „Fragile Identitäten“
Dreiteiliges Symposium „Fragile Identitäten“ (WS 2013/14)
10. Januar 2014
Panel 5: Identitäten im Transit
mit Christian Kravagna und Emine Sevgi Özdamar
Christian Kravagna
Christian Kravagna ist Kunsthistoriker, Kritiker und Kurator sowie Professor für Postcolonial Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er hat zahlreiche Bücher herausgegeben, darunter Privileg Blick: Kritik der visuellen Kultur (1997), Agenda: Perspektiven kritischer Kunst (2000) und Das Museum als Arena: Institutionskritische Texte von Künstler_innen (2001), und war Mitherausgeber von Transcultural Modernisms (2013). Zu den von ihm kuratierten Ausstellungen zählen Routes: Imaging Travel and Migration im Grazer Kunstverein (2002), Migration: Globalisation of Cultural Space and Time im Max Mueller Bhavan in New Delhi (2003), gemeinsam mit Amit Mukhopadhyay, Planetary Consciousness im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg (2008) und Living Across: Spaces of Migration an der Akademie der bildenden Künste Wien (2010). Gemeinsam mit Hedwig Saxenhuber leitet Christian Kravagna den Kunstraum Lakeside in Klagenfurt.
Emine Sevgi Özdamar wurde 1946 in der Türkei geboren und zog 1965 nach Westberlin und besuchte von 1967 bis 1970 die Schauspielschule in Istanbul. 1976 übernahm sie eine Regieassistenz an der Volksbühne in Ost-Berlin, trat danach in verschiedenen Theatern und Filmen als Schauspielerin auf und inszenierte gleichzeitig als Regisseurin mehrere Brecht-Stücken. 1979 bis 1984 folgte ein Engagement als Schauspielerin am Bochumer Schauspielhaus. In dessen Auftrag entstand 1982 ihr erstes Theaterstück Karagöz in Alamania (Schwarzauge in Deutschland), das 1986 am Frankfurter Schauspielhaus unter ihrer Regie uraufgeführt wurde. Neben ihrem Engagement für das Theater schreibt sie Gedichte, Erzählungen und Romane, die zum Teil in 17 verschiedene Sprachen übersetzt sind, darunter Das Leben ist eine Karawanserei (1992), Die Brücke vom Goldenen Horn (1998), Seltsame Sterne starren zur Erde. Wedding – Pankow 1976/77 (2003). Als ihr erster türkischer Roman erschien 2007 außerdem Kendi Kendinim Terzisi Bir Kambur, Ece Ayhan'lı anılar, 1974 Zürih günlüğü, Ece Ayhan'ın makrupları. Seit 1986 lebt und arbeitet Emine Sevgi Özdamar als freie Schriftstellerin in Berlin und Istanbul. Emine Sevgi Özdamar erhielt 1991 als erste ausländische Autorin den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis und wurde unter anderem mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (2001), dem Kleist-Preis (2004) und dem Fontane-Preis (2009) ausgezeichnet. Im Mai 2007 wurde sie in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Ihr Buch Das Leben ist eine Karawanserei steht auf der berühmten von Peter Boxall herausgegebenen Liste der „1001 Bücher, die man gelesen haben sollte bevor das Leben vorbei ist“.