Klasse Thomas Eggerer  |  Raum Altbau | A.O1.05  |  Website öffnen

 

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Wasser ist nicht nur Element, sondern auch Träger von Bedeutung – ein Medium, das Körper formt, verbindet und auflöst.

 

In dem Werkkomplex ‘acid in the shell (2024/25)’ steht Wasser als lebendige, aber auch fragile Materie im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung. Die menschliche Haut mit einem pH-Wert von 5,5 steht in Relation zum Meerwasser, dessen pH-Wert zwischen 7,5 und 8,4 schwankt – ein Gleichgewicht, das zunehmend aus der Balance gerät. Die schleichende Versauerung der Meere ist eine unsichtbare, aber tiefgreifende Transformation, die das organische Leben bedroht. Die Miesmuschel, deren Byssus-Fäden sich durch den steigenden Säuregehalt im Wasser auflösen, wird zum Sinnbild dieser Veränderung. Während der Ausstellung löst sich an jedem Tag eine Muschel im Wasser auf – eine stille, aber eindringliche Geste des Verschwindens. Zurück bleibt eine Spur von Haut, ein Abdruck der Vergänglichkeit, der die Verbindung zwischen Mensch und Wasser materiell erfahrbar macht.

 

‘acid in the shell’ versteht sich als eine poetische Reflexion über die Körperlichkeit des Wassers und seine ökologische Fragilität. Die Arbeit zeichnet, mit Spuren von Wasser und zeigt eingebettete, verflochtene, miteinander verbundene Körper, die auf großen Stoffen u.a. frei im Raum hängen: die Verbindung Wasser/Mensch, welche Astrida Neimanis in ihrem Buch ‘Bodies of Water’ als existenzielle Frage beschreibt.


Wasser formt uns, doch welche Spuren hinterlassen wir im Gegenzug?

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