In der Installation beyond our body geht Julia Dietrich der Frage nach, ob sich der weibliche Körper dem gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen entziehen kann. 


Durch die verschiedenen Skulpturen erhalten die BetrachterInnen die Möglichkeit eine eigene körperliche Erfahrung zu machen: so kann das Steinobjekt mute servant getragen werden und verhandelt für die Künstlerin Normen, Bedingungen und Erwartungen, die an die Mutter-Rolle geknüpft sind. Doch wie lassen sich diese tief verankerten Denk- und Wahrnehmungsstrukturen auflösen, die an die tradierten Rollen anknüpfen? Vor allem wenn es sprachlich manchmal unmöglich erscheint? 


Diesem Konflikt begegnet Dietrich mit einer partizipativen Praxis und einer intensiven Auseinandersetzung mit den verschiedenen verwendeten Materialen. So kann man in die Installation my body is not another patriarchy reproductive machine eintreten und den Außenraum über das netzartige Gewebe wahrnehmen, dass sich über den Boden in den Raum ausbreitet und sich in diesen einschreibt. 
Als Zitat an Siri Hustvedts Beschreibung der „hidden structures“, die uns Individuen maßgeblich beeinflussen und auf unsere Prägung und Erziehung zurückzuführen sind, werden unsere Sehgewohnheiten und unsere Einordnungen auf ihren patriarchalen Duktus hinterfragt.


Zuletzt werden die beiden Aluabgüsse auf den massiven, bereits verwitterten Steinsockel abgelegt.
„(...) Weil es etwas gibt im Körper, dass einen Uterus hat, etwas, das verborgen ist und ein Geheimnis und der Ursprung. Sie wollen es besitzen und beherrschen, (...), deshalb kommen sie mit Papier und Stift, mit Gesetzen und Regeln. Oder mit Religion.
Ich bin die Gebärmutter, mich verbinden Sie mit Weiblichkeit.
Über alles was mit mir geschieht, entscheiden Männer.“ Und alle so still, Mareike Fallwickel

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