"Es beginnt mit einem Moment der Realität, wo ich gewesen bin und was ich erlebt habe. Aber es endet als ausgebreitete Fantasie, die eine Mischung ist aus meinen eigenen Erfahrungen und meinen Vorstellungen, die damit verknüpft sind. Indem ich eine Brücke über die Realität baue, erreiche ich eine Übereinkunft, eine Fantasie. Es ist ein sich endlos wiederholender Prozess, aber die Form der Brücke – um bei dieser Metapher zu bleiben - ist veränderbar". schreibt der Künstler Hyundeok Hwang über den Entwicklungsprozess seiner Arbeit und weiter:
"Ich kann auf der Brücke stehen, über die Brücke laufen und auf die Brücke springen. Somit ist es mir möglich in meinen Arbeiten unterschiedlichste Standpunkte zur Realität, zu Erlebtem einzunehmen. Vorstellungen, Wünsche und Erinnertes stehen so gleichberechtigt nebeneinander und wachsen sich aus, zu einem Netz von Erzählungen und Geschichten auf unterschiedlichen Realitätsebenen. In dieser Ausstellung zeige ich, wie ich Realität und Fantasie mische, und auch, wie ich an der Grenze von beiden gespielt habe“.
Vieles an Hyundeok Hwangs Arbeiten ist bemerkenswert; der Grad der technischen Ausarbeitung seiner in zahlreichen Schichten ausgeführten Ölmalerei, die Lichtführung in seinen Kompositionen und allem voran das Bilder-Universum, welches er entwickelt. Wie er es selbst formuliert, liefern Erinnerungen und eigene Erfahrungen das Ausgangsmaterial für seine Bilder. Mit viel Fantasie verarbeitet er diese, verfremdet sie und schafft so eigenständige Erzählungen. Teilweise skurril und grotesk, teilweise rührend ziehen diese den Betrachter in einen Sog, einen regelrechten Strudel aus mit Fiktion vermischter Vergangenheit.
Parallel läuft in der Galerie Braun-Falco noch bis zum 20. November im Young Artist Room die Ausstellung mit Arbeiten der Malerin Stefanie Winter.