Julian Rosefeldts neue Arbeit auf der Ruhrtriennale ist eine Tour de Force durch die Geschichte der Wirtschaftstheorie. Das Projekt zitiert aus Originaltexten berühmter Ökonom*innen, Schriftsteller*innen, Philosoph*innen und Dichter*innen und zeichnet die 2000-jährige Geschichte der menschlichen Gier nach. Die komplizierte Entstehungsgeschichte unserer neoliberalen Marktwirtschaft übersetzt Rosefeldt in eine zugängliche Bildsprache durch die Kombination historischer Texte mit vertrauten szenischen Darstellungen, in denen Schauspieler*innen wie Giancarlo Esposito und Virginia Newcomb als zeitgenössische Charaktere auftreten und Cate Blanchett einem sprechenden und singenden Tiger ihre Stimme leiht.
Der Frage, warum der Kapitalismus bis heute alternativlos zu sein scheint und warum er selbst für Menschen, die sich seines zerstörerischen Charakters bewusst sind, unwiderstehlich bleibt, geht das Projekt als filmisches Reenactment von pro- und antikapitalistischer Kritik nach.
Die Musik in Euphoria wurde von dem kanadischen Komponisten Samy Moussa komponiert. Die britische Komponistin Cassie Kinoshi steuerte ein Kapitel bei. Der Musikteil der Filminstallation entstand in Zusammenarbeit mit dem Brooklyn Youth Chorus und fünf der renommiertesten zeitgenössischen Jazzschlagzeuger unserer Zeit – Terri Lyne Carrington, Peter Erskine, Antonio Sánchez, Eric Harland und Yissy García.
Ein Auftragswerk und eine Produktion von Park Avenue Armory.
Gemeinsam in Auftrag gegeben von Ruhrtriennale, Holland Festival und Rising Melbourne, in Kooperation mit Weltkulturerbe Völklinger Hütte.