Werke von Leonard Bernstein und Paul Ben-Haim als gemeinsames Projekt des Ben-Haim-Forschungszentrums der HMTM und der Akademie der Bildenden Künste München
Am Samstag, den 3. Februar 2024 bringen Studierende der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) und der Akademie der Bildenden Künste München (AdBK) beim gemeinsamen Kooperationsprojekt »go on again. Werke von Leonard Bernstein und Paul Ben-Haim« Kompositionen beider jüdischer Komponisten mit einer performativen Intervention auf die Bühne der Reaktorhalle, Luisenstraße 37a. Veranstaltungsbeginn ist 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Zu Aufführungen kommen Leonard Bernsteins »MASS« und Paul Ben-Haims »Three Psalms«. Die performative Intervention von Cheng Hsin Chiang und Sumire Sakuma, Klasse von Prof. Schirin Kretschmann (AdBK) greift die intensive, kontrastreiche Musik beider Komponisten auf, ohne dabei das musikalische Geschehen szenisch umzusetzen. Vielmehr stellen die Performerinnen mit ihrer körperlichen Präsenz auf der Bühne gängige Grenzen infrage: etwa zwischen Aufführenden und Publikum, zwischen Kunst- und Glaubenspraxis oder zwischen Alltagserfahrung und der besonderen Situation einer Konzertaufführung. Durch die Offenlegung dieser Spannungsverhältnisse wird das Publikum – ganz im Sinne Bernsteins – immer wieder aufs Neue zur Selbstverortung aufgefordert: Wie lassen sich die von Bernstein und Ben-Haim aufgeworfenen Fragen zum Umgang mit persönlichen Zweifeln und Rückschlägen aber auch komplexen gesellschaftlichen Konflikten in unseren heutigen Alltag übersetzen?
Es singt das Oratorien-Ensemble der HMTM begleitet von einem Projektorchester unter der musikalischen Leitung von Laure Cazin. Die künstlerische Gesamtleitung hat Prof. Norbert Groh inne. Die wissenschaftliche Begleitung der Veranstaltung erfolgt durch Dr. Tobias Reichard, Leiter des Ben-Haim-Forschungszentrums der HMTM.
Das Ben-Haim-Forschungszentrum am Musikwissenschaftlichen Institut der HMTM untersucht die Geschichte und die Musik verfolgter Komponistinnen und Komponisten sowie die jüdische Musikkultur in ihrer ganzen Vielfalt vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus mit Schwerpunkt im süddeutschen Raum. Die Forschungsarbeit des Zentrums trägt dazu bei, die Geschichte jüdischer Künstlerinnen und Künstler aufzuarbeiten, eine lebendige Erinnerungskultur für jüdische Musik und jüdische Musikschaffende in München und ganz Bayern zu fördern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Eine Kooperation der Akademie der Bildenden Künste München mit dem Ben-Haim-Forschungszentrum der HMTM mit Unterstützung der UNITEL Musikstiftung.