"Zeigevorrichtungen (Displays) verweisen immer auf "etwas''. Oft treten sie hinter dem Gezeigten zurück, dadurch werden sie "unsichtbar". Im Seminar 'Sagen, Zeigen, Machen | Zeigevorrichtungenhaben' am Lehrstuhl für Kunstpädagogik der Akademie der Bildenden Künste haben die Teilnehmenden die Blickrichtung verschoben und sich mit unterschiedlichen Zeigevorrichtungen beschäftigt: Schaufenster, Sockel, Einkaufspassagen, Halloween-Kürbisse, Wunderkammern, Atemluft oder Klappbilderbücher.
Etwas zeigt ‚etwas‘, Dinge handeln. Je nachdem kann ein und dasselbe, das auf unterschiedliche Weise gezeigt wird, etwas anderes werden: Das eine Mal ist es ein Kunstwerk, das andere Mal eine Kloschüssel. Zeigevorrichtungen manipulieren das Gezeigte, damit wir es in bestimmter Weise sehen, oder davon verführt werden.
Zwischen Theorie und Praxis wurden im Seminar Texte gelesen und verschiedene "kuratierte" Orte besucht, z.B. die Pinakothek der Moderne, die 5 Höfe oder Dallmayr, die z.B. mit Schaufenstern Blicke anlocken. Die Studierenden haben sich mit der Historie von Präsentationsformen beschäftigt und wie sie sich über die Jahre verändert haben: Mit Kunst- und Wunderkammern, Salons, Galerien, Kaufhäusern.
Im Museum sind die bekanntesten Zeigevorrichtungen sicher die Rahmung, die Vitrine oder der Sockel. Diese klassischen, musealen „Zeigevorrichtungen“ wollen die Studierenden hinterfragen und sich von ihnen lösen. Sie untersuchen, wie Zeigevorrichtungen und die von ihnen gezeigten Arbeiten eine Einheit bilden und im Ausstellungsraum miteinander in Dialog treten und die Zuschauer*innen dazu anstoßen, Teil davon zu werden.
Das Seminar ist eine Kooperation zwischen der Akademie der Bildenden Künste, Lehrstuhl Kunstpädagogik und der Bildung und Vermittlung der Pinakothek der Moderne.
Teilnehmende Studierende der AdBK:
Valerija Saplev
Johannes Vogelgsang
Thomas Hedwig-Maria Beschorner
Nora Moschüring
und die Seminarleitung Ulrich Ball und Notburga Karl"