Die Künstlerin Sophie Thun ist zu Gast an der AdBK und bietet in Kooperation mit der Klasse Kogler und Rosa Stern Space einen dreitägigen Workshop (26. - 28.10.2021) für alle Studierenden an. Im öffentlichen Vortrag erhält man Einblick in Sophie Thuns künstlerische Praxis; Studierende können zudem in Einzelbesprechungen am Dienstag und Mittwoch eigene Projekte und Portfolios mit ihr besprechen. In einer abschließenden Gesprächsrunde am Donnerstag zwischen Sophie Thun, Peter Kogler und Rosanna Marie Pondorf erhalten die Studierenden die Möglichkeit, aufgekommene, praktische Fragestellungen zu reflektieren und gemeinsam künstlerische Situationen und Positionen zu diskutieren.
Sophie Thun (*1985) lebt und arbeitet in Wien, wo sie bis 2017 Malerei und Fotografie bei Daniel Richter und Martin Guttmann an der Akademie der Bildenden Künste studierte. Ihre komplexen Selbstinszenierungen dekonstruieren Darstellungen von Körperlichkeit in der Geschichte der Malerei sowie gesellschaftlich geschaffene Dogmen und verblendete Rollenbilder im widersprüchlichen Raum der Repräsentation. Die Künstlerin arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren (Bild)Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Präsentationsbedingungen und reflektiert so die damit verbundenen Orte, Mechanismen und Dispositive. Sophie Thuns fotografische Interventionen machen als visuelle Kommentare ihrer analogen Bildproduktion nicht nur raumgreifende Resultate, sondern auch performative und technische Arbeitsprozesse sichtbar, „um sich durch diesen Bruch in den Lücken zwischen den systematischen Räumen der künstlerischen Sprache selbst zum Ausdruck zu bringen. Das ist keine Frage der Anklage oder der Verteidigung, sondern der ÜBERSCHREITUNG.“ – Anne-Marie Sauzeau.
Ihre Arbeiten waren zuletzt auf der Liste Art Fair Basel zu sehen und wurden in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt u. a. im C/O Berlin, im Kim? Contemporary Art Center, Riga (LV), an der Folkwang Universität der Künste (Essen), bei Camera Austria (Graz) und in der Secession (Wien). Werke von ihr befinden sich in den ständigen Sammlungen des Museums der Moderne (Salzburg), des Landesmuseums Oberösterreich (Linz), des Smart Museums (Chicago) und der Verbund Collection (Wien). 2021 wurde Sophie Thun mit dem outstanding artist award – Künstlerische Fotografie des Österreichischen Bundesministeriums für Kunst und Kultur ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Künstler*innenkollektive “dienstagabend” und hackerspace “Mz* Baltazar’s Laborat” und wird von der Galerie Sophie Tappeiner in Wien vertreten. Bevorstehende Einzelausstellungen u.a. im Kunstverein Hildesheim und im ART FOYER, Frankfurt, sowie die Veröffentlichung ihrer erster Monografie in der Phileas-Reihe, welche das Werk vielversprechender und aufstrebenden in Österreich situierter Künstler*innen vorstellt.
Der Workshop findet im Rahmen von Sophie Thuns FREISPIEL im Rosa Stern Space – einer Residency mit anschließender Ausstellung – statt. Während ihres Aufenthalts entwickelt die Künstlerin neue ortsspezifische Arbeiten, die die Räumlichkeiten und ihre Umgebung zu Schauplätzen werden lassen und die gesamte architektonische Struktur des Space besetzen.