Vortrag von Henrike Naumann

Datum: Di | 13.11.2018 | 10:00 Uhr

Ort: 01.19 | Altbau der Akademie

 

Henrike Naumann (*1984 in Zwickau) zeigt derzeit im Rahmen der Busan Biennale in Südkorea ihre Installation „2000“, in der sie in einer raumgreifenden Installation die Temperatur des wiedervereinigten Deutschlands nimmt, ausgehend von der Expo 2000 in Hannover. Dabei bringt sie denkwürdige Fundstücke – ein von Golfstaaten-Auftraggebern geschenktes Porträt der Expo-Leiterin Birgit Breuel, Ex-Treuhand, mit Pferd; eine Collage aus Video-Verlautbarungen selbsterklärter „Reichsbürger“ – zusammen mit dem postmodernen Möblierungsalltag von zerklüfteten Wohnzimmerschränken nebst Flokatihocker bis zum seltsamen geschwungenen Kerzenständer. So setzt sich Naumann u.a. auch wieder mit der schleichenden Etablierung rechtsradikaler Netzwerke auseinander, deren Entstehung und Verfestigung sie als Jugendliche in Zwickau erlebte, wo 2011 die Terrorgruppe NSU aufflog, die dort seit 2000 ihre unerkannte bürgerliche Existenz gelebt hatte.

 

Ihre Arbeit wurde national und international ausgestellt, im Museum für Moderne Kunst Frankfurt, im Museum Abteiberg Mönchengladbach, in der Galerie Wedding, zum 3. Berliner Herbstsalon im Kronprinzenpalais, zur 1. Riga Biennale, auf der 4. und 5. Ghetto Biennale in Port-au-Prince, im Musée d’Art Contemporain et Multimédias de l’Echangeur in Kinshasa, zum steirischen Herbst in Graz sowie zur 10. Busan Biennale.

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