Bruce LaBruce
Lecture: October 25, 2011
Workshop: October 26, 2011
Bruce LaBruce ist die Ikone der schwulen Pornofilmszene. Der in Toronto lebende Filmemacher, Autor, Regisseur, Fotograf und Künstler begann seine Karriere Mitte der achtziger Jahre mit einer Reihe von kurzen experimentellen Super-8-Filmen und als Mitherausgeber des Punk-Fanzines J.D.s. 1996 gelingt ihm mit dem Film „Hustler White“ ein internationaler Achtungserfolg. Der Film behandelt die Stricherszene in Los Angeles. Die Arbeit von LaBruce richtet sich gegen Mainstream, Konsum und Kapitalismus. Damit ist er inzwischen in der Hochkultur angekommen: zum Beispiel auf der Berlinale. Porno ist für ihn Mittel zum politischen Zweck, denn mit seinen Filmen kämpft er gegen die Verspießerung der schwulen Community, gegen Homophobie (gerade in der Punk-Szene, aus der er stammt) und mit ironischer Überzeichnung gegen die Pornoindustrie an sich.
LaBruce fotografiert und schreibt außerdem für verschiedene Independent-Magazine (u.a. Vice und Butt), er arbeitet als Modefotograf für Zeitschriften wie Dazed and Confuzed, schreibt und realisiert Theaterstücke und hat bereits seine Memoiren veröffentlicht (The Reluctant Pornographer“). Seine Filme laufen auf internationalen Filmfestivals. Titel wie „No Haut Off My Ass“ (1991), „Super 8 1/2“ (1994), „Hustler White“ (1996), The Raspberry Reich“ (2004), „Skin Flick“ (2000) „Otto; or, Up with Dead People“ (2008) und „LA Zombie“ (2010) haben bereits Kultstatus.