John Smith
Lecture: June 6, 2012
Workshop: June 7, 2012
John Smith (*1952 London) kreiert seit über dreißig Jahren Videokunst und Experimentalfilme die keine Antworten geben wollen, aber mit ironischem Blick die Gesetze der Wirklichkeit auf den Kopf stellen.
Mit seiner durchkalkulierten Sprache und einer ironischen Verspieltheit gehören Smiths Filme zu den wichtigsten der zeitgenössischen Filmavantgarde. Sie sind rätselhaft, scharfsinnig und vor allem komisch. John Smith fordert uns auf, nichts was wir hören und sehen für bare Münze zu nehmen und stellt damit die Kriterien von Fakt und Fiktion auf den Prüfstand. Immer wieder arbeitet Smith mit Video- und Audiofundstücken, bewegt sich zwischen Dokumentation und Fiktion. In einem seiner ersten Videos „The Girl Chewing Gum“ (1972) brüllt er in pikiertem Oberklassenenglisch Regieanweisungen über ein Videofundstück einer belebten Londoner Straßenszene, in „The Black Tower“ (1985-7) wird ein Mann plötzlich von einem schwarzen Turm verfolgt, während in „Slow Glass“ (1988-9) verschiedene Zeitrealitäten in einem Bild durch die Geschichte eines Glasmachers erzählt werden. Der Künstler als Regisseur der Wirklichkeit.
Smith studierte Film an Londoner Royal College of Art, heute ist er Professor für Bildende Künste an der University of East London. Smith ist mit seiner Videoarbeit „Hotel Diaries“ in der Ausstellung „Bild gegen Bild“ im Haus der Kunst vertreten, welche am 9.6. eröffnet.