Stop it - Be Still
Die Ausstellung „Stop it - Be Still“ von Bastian Maria Meindl erforscht die Themen Spiritualität, Transzendenz und Selbsterkenntnis.
Der Künstler distanziert sich bewusst von esoterischen, wohlfühlorientierten Betrachtungen und fokussiert sich auf das unbewusste Streben des Menschen – das Bedürfnis, sich mit etwas Größerem als sich selbst zu verbinden.
Im Zentrum der Ausstellung steht das Enneagramm, ein psychologisches und spirituelles Instrument, das Meindl in einem Tryptichon thematisiert.
Das Enneagramm dient als Werkzeug, um verborgene Aspekte der menschlichen Psyche aufzudecken und das spezifische Leiden auf verschiedenen Wahrnehmungsebenen zu entlarven. Meindl lässt sich dabei von Psychologen wie Claudio Naranjo, Christian Meyer, Fritz Perls und Karin Horney inspirieren, die Spiritualität und Psychologie als unverzichtbare Elemente des menschlichen Wachstums und der Selbstfindung verstehen.
In seinen neuen Arbeiten untersucht Meindl das Verhältnis von „reinem Fleck“ und „erkennbarer Form“. Die Werke verbinden eine klare architektonische Struktur des Ornaments mit einem nahezu chaotischen malerischen Ansatz. Verdrängte, tierische Triebe begegnen hier der oberflächlichen Welt des Konsums und der Reklame und können so einen neuen Kontext eröffnen. Die Grenze zwischen zufälliger Farbschüttung und bewusster Gestaltung verschwimmt. Die Wandarbeit in der Ausstellung setzt den Aquarellansatz fort und verwandelt den Raum in einen Ort, der an eine moderne Kapelle erinnert. Inspiriert von Platons Höhlengleichnis wird das Bild von Fesseln und Befreiuung neu interpretiert. Wandmalerei und Aquarelle verstärken den Kontrast zwischen „Fleck und Fläche“ sowie „Ornament und Individuation“. Dabei tritt das gestische, körperliche Element – das in alten religiösen Traditionen eine zentrale Rolle spielt – in Konfrontation mit der architektonischen Form des Konsumierens. Das ritualhafte Schütten der Farbe im Raum wird durch die pure Farbe beantwortet, die den rohen Gefühlen eine Antwort zu geben versucht. Eine Wechselbeziehung zwischen Architektur und Malerei findet eine Gestalt.
Meindl nutzt den Raum der Akademie, um Themen anzusprechen, die im öffentlichen Kontext der Universität seiner Meinung nach zu wenig Beachtung finden. Die verbundenen Themen der Mystik, Psychologie und Malerei möchten in seinen Arbeiten in einer zeitgemäßen Sprache gehört werden.
Instagram: @bastian_maria_meindl_