Klasse Armin Linke  |  Raum Altbau | A.U1.38

 

Diasporado (2023-2025),
Leinen, Faden, Marker, Blut, Schweiß, Tränen, Bauzaun, Bauzaunfüße

 

diasporá (griech.) = das Zerstreuen, Zerstreuung / auch „Verstreutheit“
Bedeutung 1: Gebiet außerhalb der Heimat, in dem eine konfessionelle oder nationale Minderheit lebt
Bedeutung 2: in der Diaspora (1) lebende konfessionelle oder nationale Minderheit
desperado/-a (engl.) = beeinflusst von: desperate = verzweifelt, verwegen / desesperado (span.) = verzweifelt, 2. Partizip von: desesperar = verzweifeln,
aus: des- (lateinisch dis-, Dis-) = entzwei und esperar = hoffen
Bedeutung 1: zu jeder Verzweiflungstat entschlossener politische/r Abenteurer/in
Bedeutung 2: Bandit/in
| Quelle: Duden

 

Ich bin nicht geflohen. Niemand hat mich rausgeworfen. Und trotzdem bin ich woanders.
Nichts ist (m)ein Geheimnis hier.
Schau das Wort und das Gewebe.
Die Verstreutheit der Lebenswege einer sozialen Einheit über geographische und/oder kulturelle Grenzen hinweg korreliert mit der Bildung persönlicher Erfahrungsräume – „experience realms”. Die Komplexität des Woher, Wohin und Warum ist voller Halbdunkel und manchmal - Traumata.
It is perforated in my fabric.
Bespielt von der Herkunft, bespielt von der Ankunft. Es kostet was.
Identität ist kein entweder-oder, sie ist mein voller, hybrider Ernst: zwischen dort und der täglichen Fadenaufnahme.
Diasporado. Ich widerspreche. Nicht alle, die Bewegung über Kulturen hinweg begehen, können in diesem Akt eine feste Identität erhalten. Die Form l ö s t sich in der V e r s t r e u t h e i t | transkulturellen Mobilität auf und findet N U R in der gesellschaftlichen und
zwischenmenschlichen Interaktion – „the tenderness of human relation“ – zu einer Form zurück. Wie Fäden, die sich nur durch andere verbinden.
| Quelle: Trauma Disko

 

 

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