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Betrachtet man zwischenmenschliche Interaktionen im öffentlichen Raum, so wird unter anderem ein Element des Erdgeschosses besonders intensiv genutzt: Die Ecke. Sei es der Rücksprung einer Fassade, die Kreuzung zweier Straßen oder ein Eingangsbereich - Ecken schaffen Raum. In diesem Raum lassen sich menschliche Interaktionen beobachten. Man trifft sich, setzt sich, verweilt oder wartet auf Bekannte. Gerade in einer dem Wind ausgesetzten Stadt wie Kopenhagen prägen die Ecken nicht nur massiv das Stadtbild, sondern bieten Zuflucht und Schutz vor den wechselnden Witterungen.


Im Zentrum des Entwurfes stand die Aufwertung einer „toten Ecke“. Ziel war es, den 70m2 Leerstand an der Ecke eines Altenstiftes wieder zu beleben und dem Stadtraum zu öffnen. Bei der Anwendung der durch die obige Analyse gewonnenen Erkenntnisse auf den konkreten Entwurf galt es nicht nur, der zu bearbeitenden Ecke dekorative Elemente hinzuzufügen, sondern auch, die Ecke durch funktionale Handgriffe gemäß den Ansprüchen im Stadtraum aufzuwerten. So wurden beispielsweise der Einsatz von konvexen und konkaven gestalterischen Elementen, aber auch die funktionalen Elemente wie Witterungsschutz und Sitzmöglichkeiten aus den Beobachtungen aus der Eckenanalyse abgeleitet. Das Innenraumkonzept wurde mit dem Entwurf eines Stadtmöbels in den Außenraum gezogen, um eine allgemeinere Anwendbarkeit der Beobachtungen aus der Eckenanalyse zu versuchen. Das Ergebnis dieser Anwendung: Ein barrierefreies Stadtteilcafé mit geteilter Nutzung für die Bewohner eines an der Kreuzung liegenden Pflegeheimes und die Anwohner des umliegenden Viertels.