Die Auseinandersetzung mit der Transformation der ehemaligen Kirche St. Benedikt zeigt, wie viel Potential in profanierten Sakralbauten steckt, wenn auch Universallösungen unmöglich sind. Immer ist eine Analyse des Standorts und des Sachstands, des Orts, der Kommune, der Lage, der Bausubstanz und die sozialen Relationen zum Bestand einzubeziehen. Neue Nutzungen benötigen die späteren Nutzer:innen. Aufgrund der Analyse dieser Elemente entschied ich mich für ein Gemeindezentrum, das ein wesentliches Element der Kirchenfunktion transformiert: die Communio, die Gemeinschaft, den Kommunikationsraum. E.BEN soll daher nicht als Lösungsvorschlag gesehen werden, sondern als Anregung zur Reaktion auf den Bestand, die Gemeinde und Kirchengemeinde. Ich verstehe es als Zeichen, dass Neugestaltung und Wiederbestimmung mit dem Bestand interagieren kann und durchaus soll. Die Geschichte des Ortes soll dabei wertschätzend behandelt werden, ohne sie auf einen Podest zu stellen. Sie regt an sich zu Erinnern und Vergangenheit in Erzählungen wachzuhalten und zu bewahren. Letztlich soll ein Ort weiterbestehen, der in der Gemeinde tief verwurzelt ist, der Erinnerungen triggert und es ermöglicht neue zu erschaffen. Ein Abriss des Bestands hätte den Verlust der Erinnerungen zur Folge, ein Neubau könnte diese Funktion nie übernehmen, die der Bestand in sich trägt. Nur die gewohnte Materie ermöglicht das Erzählen und Weitererzählen und Wiedererzählen von Anekdoten und Geschichten, die für Identität einer Gemeinde sorgen. Die Weiterentwicklung des Bestands ermöglicht historisch gewachsene Werte weiterzuführen und einen Ort authentisch unverkennbar und einzigartig zu machen. Dies ist die Absicht, die aus E.BEN spricht.