• Altbau | A.O2.23

  

Nicolas Cheng ist ein Künstler, Forscher und Pädagoge. Seine künstlerischen Forschungsinteressen konzentrieren sich auf Posthumanismus, Umwelt-Humanwissenschaften und die Geopolitik von Materialitäten. In seiner künstlerischen Arbeit konzentriert er sich auf die "Reaktionsfähigkeit" der Kunstpraxis in Schmuck und Kunsthandwerk und deren Rolle in einer materiellen Welt, die durch vom Menschen verursachte Phänomene gestört wird. Er versteht situierte Praxis als eine immersive Art des Wissens, die weit über die Wände des Ateliers hinausgeht, die nicht ausschließlich selbständig und selbstreflektierend, sondern vielmehr ein interdependenter Prozess ist, durch den man in der Lage ist, spezifische Kontexte, nicht sichtbare Muster und Geschichten, menschliche und übermenschliche Andere wahrzunehmen, zuzuhören und darauf zu reagieren.

 

In seinem klassenübergreifenden Programm "Kontextuelle Praxis" möchte er eine praxisbasierte künstlerische Forschungsumgebung entwickeln und die theoretischen und methodologischen Grundlagen in Bezug auf die heutige Gesellschaft erweitern. Er sieht einen dringenden Bedarf für Künstler*innen, den Kontext ihrer Praxis besser zu verstehen, um die Aufmerksamkeit auf die Art und Weise zu lenken, wie ihre materiellen und künstlerischen Prozesse die Welt beeinflussen (und umgekehrt).

In den letzten 20 Jahren hat er in London, Eindhoven, Treviso und Stockholm gelebt und gearbeitet. Er erwarb seinen BA an der Design Academy Eindhoven und trat kurz darauf dem Fabrica Research Centre bei. Er hat einen MFA von der Konstfack Universität und einen PhD in Bildender Kunst mit Spezialisierung auf Schmuck und Kunsthandwerk von der Universität Göteborg in Schweden. Seine künstlerische Forschungsarbeit wurde unter dem Titel World Wide Workshop: The Craft of Noticing (ArtMonitor, 2019) veröffentlicht. Er war einer der Mitwirkenden an einer kritischen Kunsthandwerks-Anthologie: Earth, Wind, Fire, Water (Arnoldsche Art Publishers, 2020) und Cheongju International Craft Biennale: Craft City Lab (Beumdeuk Han Publisher, 2021). Seine Praxis ist verwoben mit Atelierarbeit, künstlerischer Forschung, Zusammenarbeit - Conversation Piece und ko-kuratierten Ausstellungsprojekten. Im Jahr 2020 Nicolas Cheng war einer der ersten Stipendiaten der Blumhardt Foundation International Residency und der Dunedin School of Art Residency in Aotearoa Neuseeland. Seine Arbeiten wurden ausgestellt in der Pinakothek der Moderne, dem Stedelijk Museum 's-Hertogenbosch, der Triennale di Milano, dem Museum of Arts and Design (MAD), dem Z33 - House for Contemporary Art, dem Dowse Art Museum und dem Museum Arnhem.

 

Nicolas Cheng ist seit 2022 Professor an der AdBK München.