Eva Illouz und Milo Rau | 02.02.2018
Die israelische Soziologin Eva Illouz hat den Lehrstuhl für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem inne und ist Directrice d’Études an der EHESS in Paris. Ihre Forschungsinteressen umfassen Kultursoziologie, Soziologie der Emotionen, Soziologie des Kapitalismus, und die Auswirkungen von Konsumkultur und Massenmedien auf Gefühlsmuster. Illouz ist die Autorin von zehn Büchern zu so verschiedenen Themen wie romantischer Liebe, Oprah Winfrey als kulturelle Form oder Gefühle in Zeiten des Kapitalismus, die international ausgezeichnet und insgesamt in 23 Sprachen übersetzt wurden. 2004 wurde sie eingeladen, die prestigeträchtige Adorno-Vorlesung in Frankfurt am Main zu halten; 2009 bezeichnete die Wochenzeitung Die Zeit Illouz als eine von zwölf Wissenschaftlern*innen, die „das Denken von morgen“ prägen werden. Sie wurde mit dem Annaliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und mit dem EMET-Preis, der höchsten wissenschaftlichen Anerkennung in Israel, geehrt. Illouz war Fellow im Wissenschaftskolleg in Berlin und schreibt für Le Monde, Der Spiegel, Die Zeit und Ha’aretz zu verschiedenen Fragestellungen aus Literatur, Politik sowie zu sozialen Belangen.
Der Schweizer Milo Rau (1977) studierte Soziologie, Romanistik und Germanistik in Paris, Berlin und Zürich, u.a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov. Seit 2002 veröffentlichte er über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen, die auf allen großen internationalen Festivals zu sehen waren – u.a. am Theatertreffen Berlin, Festival d’Avignon, Biennale Teatro di Venezia, Wiener Festwochen und Kunstenfestival Brüssel – und die weltweit durch über 30 Länder tourten. Milo Rau wurde bereits vielfach ausgezeichnet und 2017 mit dem Peter-Weiss-Preis, dem 3sat-Preis, und der Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik geehrt. 2016 erhielt er den ITI-Preis zum Welttheatertag und zählt damit, nach Theaterkünstler*innen wie Frank Castorf, Pina Bausch, George Tabori, Heiner Goebbels oder Christoph Marthaler, zu den bisher jüngsten Trägern des renommierten Theaterpreises. Sein Stück „Five Easy Pieces“ erhielt 2016 als erste nicht-inländische Produktion den Spezialpreis der Jury der Belgischen Theaterkritik und wurde 2017 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Ab der Saison 2018/19 übernimmt Milo Rau die Intendanz des Nationaltheaters in Gent.