Leonie Gaiser erhält Hochschulpreis des Referates für Arbeit und Wirtschaft

 

Zum vierten Mal wurde der mit 5.000 Euro dotierte Hochschulpreis des Referates für Arbeit und Wirtschaft verliehen.

 

Leonie Gaiser erhält den Preis für ihre Masterarbeit „Multikonfessionelle Trauerhalle“, die sie an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professorin Katja Knaus im Studiengang Innenarchitektur eingereicht hat. Angelehnt an die geplante Erweiterung des Südfriedhofs entwarf sie in der Arbeit eine konfessionsübergreifende Trauerhalle. Die Arbeit überzeugte die Jury mit der Kombination einer umfassenden theoretischen Vorarbeit und dem Planentwurf einer Trauerstätte, die eine Begegnung der unterschiedlichen Konfessionen ermöglicht und gleichzeitig individuelle Bedürfnisse berücksichtigt.

 

Ebenfalls ausgezeichnet wurden Katharina Würzberg (Hochschule für Musik und Theater München) für ihre Masterarbeit "Kultur für alle oder strukturelle Vernachlässigung einer Minderheit? Indexierung und Untersuchung der Barrierefreiheit von Kultureinrichtungen am Beispiel öffentlicher Theater in München" und Luca Scottero (Hochschule für Politik) mit seiner Masterarbeit "Westend-Kiez: The Co-Creation of an Urban Living Lab - A Case Study of Sustainable Urban Mobility Transition Through Participation in Munich".

 

Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde entsprechend dem Abstimmungsergebnis aufgeteilt.

 

Zu ihrer Arbeit an einer „Multikonfessionellen Trauerhalle“ sagt Leonie Gaiser:

"Der Neue Südfriedhof, wie auch weitere Friedhöfe in München und deutschlandweit müssen dem multikulturellen und multireligiösen Wachstum und Anspruch, welcher in vielen Städten, spürbar ist, gerecht werden. Die Globalisierung hat dazu geführt, dass weltweit immer mehr Menschen verschiedener Herkunftsländer mit unterschiedlichem ethnischen und religiösen Hintergrund in Ballungszentren tagtäglich miteinander leben. Dennoch leiden auch in der heutigen Zeit viele Glaubensrichtungen noch immer unter Hetze, Vertreibung und Diskriminierung. Das offene Praktizieren verschiedener Religionen an einem Ort bedingt die Toleranz aller- so auch in München. Auch, oder gerade, in der Friedhofsplanung und dessen Bestattungsräumen kommen die Besonderheiten der Kulturen und Glaubensrichtungen zum Vorschein. Die Bestattungskultur spielt eine wichtige Rolle, um der gesellschaftlichen Barriere entgegen zu wirken. Obwohl sich die Zeremonien voneinander unterscheiden, geht es immer um den Abschied von einem geliebten Menschen. Es gilt, die Gemeinsamkeiten zu stärken, aber auch den für die Identität so wichtigen Wurzeln und Bräuchen Raum zu geben. Ziel dieser Arbeit war und ist es immer noch, einen Ort zu schaffen, der interkulturelle Distanzen abbaut und eine heterogene Gemeinschaft bildet. Wie wir alle in den vergangenen Jahren mitbekommen haben, ist auch in München die Heterogenität der Kulturen und Religionen stark gewachsen. Mein Wunsch ist es, dass Toleranz, Akzeptanz, Integration und gleichwertige Behandlung eine wichtigere Rolle in all unserer Leben spielen, um eine vielfältige Gemeinschaft und ein friedvolles Zusammenleben zu ermöglichen."

 

Für den Hochschulpreis können sich Studierende mit Abschlussarbeiten bewerben, die sich mit einem Thema auseinandersetzen, das für die Stadt München oder die Stadtverwaltung in wirtschaftlicher, kultureller, stadtplanerischer oder stadtentwicklungspolitischer Hinsicht relevant ist. Die Stadt München will mit diesem Preis die Verbindung mit den Wissenschaftseinrichtungen intensivieren und die Vielfalt an Themen und Forschungsbereichen herausheben und würdigen, die es am Wissenschaftsstandort München gibt.

 

 

Weitere Informationen