Ästhetik und Bildpolitik im Kontext von Rechtsextremismus und Rassismus bilden den Mittelpunkt des Projekts. Die Untersuchung von ästhetischen Strategien zur Normalisierung rechten sowie rassistischen Denkens – nicht nur, aber auch im digitalen Raum – stellt die Grundlage der Untersuchung dar. Dabei sind aber vor allem die Leerstellen der Wissensproduktion von Bedeutung, die mit der Normalisierung rechten und rassistischen Denkens einhergehen. Diese Leerstellen sollen sichtbar gemacht werden, indem andere Formen der Wissensproduktion, aber auch andere Ästhetiken, Bild- und Raumpolitiken, vor allem aus migrantischer und postmigrantischer Perspektive, ins Zentrum gestellt werden. Ebenso soll hiermit der weiteren Reproduktion als auch Gewichtung einer ohnehin schon ständig stattfindenden Flut rechter Bildpolitik und sowohl der damit einhergehenden Überforderung entgegengearbeitet, als auch die darin stattfindende Normalisierung zurückgestoßen werden. Den damit einhergehenden Fragen und Herausforderungen nähert sich das Projekt auf prozesshafte Art und Weise. Dieses Forschungsprojekt findet im Austausch zwischen Kunst und Philosophie in Zusammenarbeit mit den Studierenden der Akademie statt. Es handelt sich hierbei sowohl um eine theoretische als auch um eine künstlerische Auseinandersetzung.

 

"DisIgnoranz" ist unter dem Kurztitel „Ästhetische Interventionen in eine rassistische Normalität“ Teil des Forschungsverbunds für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern (ForGeRex). Der Forschungsverbund „ForGeRex" untersucht den Rechtsextremismus in Bayern. Dabei werden die spezifischen Erscheinungsformen des Phänomens, seine Wirkungen auf den gesellschaftlichen Alltag sowie Strategien gegen den Rechtsextremismus betrachtet. Konkret liegt der Fokus auf aktuellen Entwicklungen, Akteur*innen, Strukturen und Diskursen, aber auch historische Perspektiven werden berücksichtigt. Ziel des Verbunds ist es, diese Befunde nicht nur zu dokumentieren, sondern sie auch in den wissenschaftlichen Diskurs zu überführen. Dadurch können die aktuellen Ausprägungen des Rechtsextremismus in Bayern besser verstanden und Veränderungen im Laufe der Zeit analysiert werden. „ForGeRex“ ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund aus 18 Wissenschaftler*innen von elf bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und hat zu Beginn des Jahres 2024 seine Arbeit aufgenommen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Rechtsextremismus zu vertiefen.

Initiiert wurde das Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Martina Ortner und Prof. Dr. Clarissa Rudolph von der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der OTH Regensburg.

 

 

Personen

Fachbereich Philosophie

Prof. Dr. Marina Martinez Mateo | Lehstuhl für Medien- und Technikphilosophie

Rime Abd Al Majeed | Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt DisIgnoranz

 

Fachbereich Kunstpädagogik

Prof. Sandra Schäfer | Bild&Raumpolitiken in der Kunstpädagogik

Manuela Unverdorben | Künstlerische Mitarbeiterin