Diedrich Diederichsen (*1957 in Hamburg) arbeitete in den 1980ern als Redakteur und Herausgeber von Musikzeitschriften, in den 1990ern als Hochschullehrer u.a. in Frankfurt, Stuttgart, Pasadena, Weimar, Wien, St. Louis, Köln, Los Angeles und Gainesville. Seit 2006 ist er Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der Bildenden Künste, Wien. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören die Bücher „Über Pop-Musik" (2014), „The Whole Earth – Kalifornien oder das Verschwinden des Außen" (mit Anselm Franke, 2013), „The Sopranos" (2012), „Utopia of Sound" (mit Constanze Ruhm, 2010), „Über den Mehrwert (in der Kunst)" (2008), „Kritik des Auges – Texte zur Kunst" (2008) und „Eigenblutdoping – Selbstverwertung, Künstlerromantik, Partizipation" (2008).

Nicola Stattmann arbeitet seit 2002 mit eigenem Designbüro in Frankfurt am Main. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit als Designerin und Materialexpertin liegt auf dem Einsatz neuer Materialien und Technologien im Produktdesign. Zu ihren Kunden zählen etwa Adidas, Fissler, Samsung und Volkswagen. 2011 gründete sie mit ihrem Bruder die im westfälischen Ascheberg ansässige Firma Stattmann Neue Möbel, die ein ausgewähltes Möbelprogramm aus nachhaltigen Materialien auflegt. Die diplomierte Produktdesignerin war seit 2004 u.a. Gastprofessorin an der Bauhaus-Universität Weimar, der Hochschule für Gestaltung Offenbach und der Kunsthochschule Kassel. In Publikationen wie „Ultra Light – Super Strong" (Birkhäuser 2003) und „Unfolded" (mit Petra Schmidt, Birkhäuser 2009) beschäftigt sie sich mit dem Potential neuer Materialien in der Produktgestaltung respektive mit dem Werkstoff Papier.

Thomas Schröpfer ist Professor und assoziierter Dekan des Bereichs Architecture and Sustainable Design an der Singapore University of Technology and Design (SUTD), das in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet wurde. Der ausgebildete Architekt hat 2004 an der Harvard University promoviert und forscht u. a. zu der Rolle von Materialinnovation im architektonischen Entwurfsprozess und zu der nachhaltigen architektonischen Entwicklung der Stadt. Zu seinen Publikationen zählen „Material Design: Materialität in der Architektur" (Birkhäuser 2011) sowie „Ecological Urban Architecture: Qualitative Approaches to Sustainability" (Birkhäuser 2012). Architektur als materielle Praxis spielt sowohl in seinen eigenen wissenschaftlichen Forschungen eine Rolle als auch in den Projekten des von ihm mitbegründeten Architekturbüros Schröpfer + Hee mit Sitz in Cambridge, Massachusetts und Singapur.

Cornelia Ortlieb hat Neuere Deutsche Philologie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie studiert und ist seit 2011 Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU München. Sie hat sich in verschiedenen Projekten mit Fragen des Materials und der Materialität in den Künsten befasst, darunter besonders mit der Mitwirkung von Materialien beim Schreiben und verschiedenen Formen der Papierarbeit. Zu ihren jüngeren Publikationen zur materialen Seite des Schreibens und zur Theorie der Materialität zählen unter anderem „Friedrich Heinrich Jacobi und die Philosophie als Schreibart" (2010), „Jean Pauls Punktiermanier" (2011), „Schöpfen und Schreiben: Weimarer Papierarbeiten" (2012), „Papierflügel und Federpfau. Materialien des Liebeswerbens bei Stéphane Mallarmé" (2013)

Anja Kirschner & David Panos (Athen, London) verbinden in ihren gemeinsamen Filmen und Installationen Momente der Gegenwart mit historischen Recherchen und literarischen Quellen. In ihrer Videoinstallation „Ultimate Substance" (2012), gedreht und realisiert in Griechenland, setzen die Künster/innen sich mit dem Verhältnis von ökonomischer und kultureller Logik auseinander. Dabei machen sie den Silberabbau und die Münzprägungen im antiken Griechenland zum Ausgangspunkt einer filmischen Reflexion der derzeitigen Finanzkrise. Anja Kirschner und David Panos waren 2011 die Gewinner/innen des Jarman Award (UK) und hatten unter anderem Einzelausstellungen in der Secession, Wien, der Extra City, Antwerpen, dem Neuen Berliner Kunstverein, Berlin, dem Artists Space, New York und der Transmission Gallery, Glasgow (2012). Darüber hinaus nahmen sie an Gruppenausstellungen im Palais de Tokyo, Paris, der Lisson Gallery, London (2013) sowie der Liverpool Biennale (2012) und der British Art Show 7 (2010/11) teil.

Costas Lapavitsas ist Professor für Wirtschaft an der School of Oriental and African Studies, University of London. Er arbeitet zur politischen Ökonomie des Geldes und Finanzwesens, zur japanischen Ökonomie, zur Geschichte der Ökonomie und des ökonomischen Denkens und zur gegenwärtigen Weltwirtschaft. Er hat zahllose Beiträge und Bücher publiziert, darunter „Beyond Market-Driven Development" (mit Makoto Noguchi, Routledge 2005), „Financialisation in Crisis" (Brill 2012), und „Crisis in the Eurozone" (Verso 2012). Sein letztes Buch „Profiting without Producing" (Verso 2013) diskutiert die Finanzialisierung des Kapitalismus.

Manfred Pernice (*1963 in Hildesheim) lebt und arbeitet in Berlin, wo er zum Wintersemester 2012/13 als Professor für Bildhauerei an die Universität der Künste Berlin berufen wurde. Er studierte an der HBK in Braunschweig (1984–86) und der HdK in Berlin (1988–94). Seine Arbeiten sind weltweit in internationalen Museen und Sammlungen vertreten. 2011/2012 waren sie u.a. in Einzelausstellungen in der Anton Kern Galerie, New York, im DCA Dundee Contemporary Arts, Dundee, dem n.b.k. Berlin zu sehen und 2013/14 tutti, im Haus der Kunst, München.

Max Lamb erforscht Materialien auf unkonventionelle Weise. Der britische Designer hinterfragt herkömmliche Auffassungen von Werkstoffen und ihrer Verarbeitung. Lamb studierte drei-dimensionales Design an der Northumbria University und Produktdesign am Royal College of Art in London und betreibt heute ein Designstudio im nördlichen Teil Londons. Zu seinen Arbeiten zählen Möbel und Objekte für Labels wie Deadgood und Makers and Brothers sowie Einzelaufträge für die Designgalerien Libby Sellers in London und Johnson Trading Gallery in New York. Seit 2012 lehrt er an dem Lehrstuhl Design Products am Royal College of Art.

Tim Ingold ist seit 1999 Professor für Sozialanthropologie an der University
of Aberdeen. Er unternahm Feldforschungen in Lapland und publizierte unter anderem zu den sozialen Organisationsformen, Technologien und Lebensumständen am Nordpol, zur Evolutionstheorie, Mensch-Tier-Beziehung, Sprache und Werkzeuggebrauch, oder Umweltwahrnehmung. Derzeit forscht er zu Themen an den Schnittstellen von Anthropologie, Archäologie, Kunst und Architektur und plädiert für eine Wiedervereinigung von Theorie und Praxis. Zu seinen jüngsten Buchveröffentlichungen gehört unter anderem "Making" (Routledge 2013).

Colin Renfrew, Prof. Dr. em., war von 1987 bis 2004 Disney Professor of Archaeology an der Universität Cambridge und später Direktor des McDonald Institutes für Archäologische Forschung, wo er noch heute als Senior Fellow forscht. Einer seiner beiden Hauptforschungsschwerpunkte liegt auf der frühen europäischen Kulturentwicklung und basiert auf mehreren wichtigen Ausgrabungen zu frühen Bronzezeit-Kulturen in der Ägäis. Ein anderer widmet sich der Entwicklung der Material Engagement Theory, welche die kognitiven wie physischen Aspekte menschlicher Involvierung in der materiellen Welt berücksichtigt. Er ist Fellow der British Academy, gewann zahlreiche internationale Preise und wurde 1991 zu einem Life Peer als Baron Renfrew of Kaimsthorn erhoben.