Maja Gunn und Zairong Xiang | 20. November 2018

 

Maja Gunn ist eine in Schweden ansässige experimentelle Modedesignerin und Forscherin, die in ihrem theoretischen und künstlerischen Werk erkundet, wie sich queere Designpraxis performen lässt. Sie hat an der Schwedischen Textilschule an der Universität Borås im Fach Gestaltung mit einer Spezialisierung in Modedesign promoviert (PhD). In ihrer Doktorarbeit Body Acts Queer: Clothing as a performative challenge to heteronormativity (2016) bringt sie queere und feministische Perspektiven zu Mode und Kleidung und untersucht, wie man sich ihre performativen und ideologischen Funktionen aneignen könnte, um heteronormative Strukturen in Frage zu stellen. Gunn ist Professorin für Kunsthandwerk an der Akademie für Gestaltung und Kunsthandwerk an der Universität Göteborg, wo sie derzeit ein neues künstlerisches Forschungsprojekt initiiert, das darauf abzielt, Kunsthandwerk hinsichtlich seiner normativen Implikationen kritisch zu untersuchen. Zuvor erkundete sie in der Ausstellung Norm Form, die sie zusammen mit ArkDes, Schwedens Nationalem Zentrum für Architektur und Gestaltung kuratierte, das Potenzial des Designs, vorherrschende Normen zu hinterfragen (2017). Gunns Entwürfe wurden international ausgestellt, zuletzt in ihrer Einzelausstellung Play (Schwedisches Textilmuseum, Borås, 2018) und in der Ausstellung A Queen Within Adorned Archetypes (New Orleans Museum of Art, USA, 2018).

 

Zairong Xiang ist Postdoktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam am Internationalen Graduiertenkolleg Minor Cosmopolitanisms der DFG. Er erhielt eine Cotutelle in Vergleichenden Literaturwissenschaften (summa com laude) von der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Université de Perpignan Via Domitia mit dem Erasmus Mundus Joint Doctorate Cultural Studies in Literary Interzones. Von 2014-2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am ICI-Berlin Institute for Cultural Inquiry. In seiner Forschung überschneiden sich Feminismen und queere Theorien, literarische und visuelle Studien sowie philosophische und religiöse Untersuchungen zu ihren dekolonialen Varianten auf Spanisch, Englisch, Chinesisch, Französisch und Nahuatl. Seine Veröffentlichungen sind im akademischen, künstlerischen und journalistischen Umfeld zu Themen wie Camp, feministische Theologie, Darkroom, (De)Kolonialität, Übersetzung, Nahuatl, Fotografie, Pedro Almodóvar, Maskulinität und der Toilette erschienen. Seine erste Monografie Queer Ancienct Way: A Decolonial Exploration erscheint in Kürze bei punctum books. Er ist Mitherausgeber der Sonderausgaben „Hyperimage“ für 新美术 New Arts: Journal of National Academy of Art (February 2018) und „Translation as Concept“ für Siyi Journal (Herbst 2018) und bereitet derzeit „The Ontology of the Couple“ für GLQ – A Journal of Lesbian and Gay Studies vor (erscheint 2019).