Reale Magie (2015/16) 

 

„Heute ist das Okkulte alltäglich“, stellte 2012 der britische Kulturwissenschaftler Christopher Partridge fest und bezog sich damit auf die steigende Popularität von Magie und anderen okkulten Strömungen. Gerade in den westlichen Gesellschaften ist seit einigen Jahren ein erneutes und sehr lebendiges Interesse an Spiritualismus, Mystizismus, magischen Praktiken und okkultem Wissen zu beobachten. Das Magische bzw. Okkulte tritt dabei jedoch weniger als eine gegenkulturelle Bewegung auf, wie es in den 1960er und 1970er Jahren der Fall war, sondern scheint sich vielmehr zu einem gesamtgesellschaftlichen Populärphänomen zu entwickeln, das gerade durch die umfassende Digitalisierung weite Verbreitung findet und nicht nur die Künste beschäftigt, sondern auch im akademisch-wissenschaftlichen Bereich intensiv diskutiert wird.

 

Das cx centrum für interdisziplinäre studien untersucht mit seinem vierten Jahresthema „Reale Magie“ die gegenwärtige Realität des Magischen und dessen Wiederentdeckung in den Künsten, Wissenschaften und der Alltagskultur. Die Vortragsreihe im Wintersemester 2015/16 fragt nach Gründen für die neue Faszination am Okkulten, nach den westlichen Erscheinungs- und Praxisformen des Magischen, nach möglichen gegenwärtigen Potentialen magischen Wissens, aber auch nach den Kehrseiten des Okkultismus und den Grenzen und Gefährdungen magischen Denkens in einer globalisierten und vom Ideal einer ökonomisierten Zweckrationalität bestimmten Welt.