Vortrag von Haegue Yang
Datum & Uhrzeit: 2013-04-25 19:00

 

Lecture: April 25, 2013
Workshop: April 26, 2013

 

Haegue Yang (*1971, Seoul) lebt und arbeitet in Berlin.

 

In ihren raumfüllenden Installationen verwendet Haegue Yang vorrangig gewöhnliche Haushaltsgegenstände wie Kleiderständer, Lebensmittelverpackungen, Textilien und Jalousien. Sie evoziert durch starke Abstraktion, sowie durch ihre feinsinnige Art von sinnlichen Kompositionen ein Eigenleben der Gegenstände. Oft laden farbige Lichter und Bewegungen den Raum psychologisch auf und durch Sensoren kontrollierte Geräte wie Glühbirnen, Scheinwerfer, Spiegel und Geruchsmaschinen entfalten ein Narrativ.

 

Haegue Yang geht es bei Ihrer Arbeit um die Vorstellung eines privaten Raums, der als sozialer bis politischer Raum gesehen werden kann. So wirken ihre Installationen einerseits oftmals bedrohlich, mächtig und mechanisch, andererseits bekommen sie eine poetische, schwebende Leichtigkeit. Seit ihrer Arbeit "Version Utrecht" (2006) tauchen in Yangs Werk vorrangig halbdurchlässige Jalousien als vorherrschendes Element auf. Sie simulieren Lebensraum, definieren Innen und Außen, lassen Blicke zu oder verhindern diese. Durch das ständige sich öffnen und schließen entsteht ein Wechselspiel aus Transparenz und Undurchsichtigkeit. Dadurch beschreibt Haegue Yang einen Blick zwischen Innen- und Außenraum und lässt somit unterschiedlichste Assoziationen zu.

2009 war Haegue Yang bei der 53. Biennale in Venedig vertreten, auf der Documenta (13) präsentierte sie 2012 neben einer Installation im Bahnhof ein Theaterstück zu Marguerite Duras' "Die Krankheit Tod" (1982) bei dem eine einzige Schauspielerin in einem minimal ausgestatteten Raum Mann und Frau zugleich spielte. Derzeit kann man im Haus der Kunst noch ihre Installation "Accommodating the Epic Dispersion - On Non-cathartic Volume of Dispersion" ansehen und zudem zeigt das Haus der Kunst ab 26.4. eine Retrospektive der Filme Marguerite Duras'.