11.04.22 14h Vortrag von Anne Gräfe: »Übung im Denken – Der Moment des Dazwischen in Manon de Boers An Experiment in Leisure«| Moderation: Jörg Sternagel (Universität Passau) auf der Jahrestagung "Denken des Dazwischen - Poetik des Medialen" der AG Medienphilosophie der Gesellschaft für Medienwissenschaften und Plattform # 1 der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg vom 11.-12. April 2021: www.ag-medienphilosophie.de |
08.04.22 09h40 Keynote von Maria Muhle: »Mimetic Milieus. A Reading of Roger Callois' Insect Studies.« auf dem Workshops MIMESIS AND COMPOSITION: Anthropological Perspectives on Technology and Art, Padova 8-9 April 2022 via Zoom: https: //unipd.zoom.us/j/5421632672

Vortrag von Anne Gräfe zum Film 'El Cant dels Ocells' von Albert Serra im Rahmen der Filmreihe 'Siegfried Kracauer Film und Gesellschaft', welche von März bis Mai 2022 stattfindet und Teil der Internationalen Siegfried Kracauer Konferenz des Instituts für Sozialforschung ist.

 
Termin: Mittwoch, 16.03., 18h00 
Ort: Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, am Schaumainkai 41 in Frankfurt am Main
 
Albert Serras EL CANT DELS OCELLS stellt nur vordergründig ein Reenactment der wohlbekannten Reise dreier Könige zur Heiligen Familie dar. Subtil zeigt der Film in langen Kameraeinstellungen zugleich, wie die mühselige Suche des richtigen Stalls mitunter zu einem langatmigen Unterfangen werden kann – ganz im Sinne Kracauers, für den physische Realität in einzigartiger Weise durch Film enthüllt werden kann.
Informationen: https://www.dff.film/kino/kinoprogramm/filmreihen-specials-maerz-2022/siegfried-kracauer-film-und-gesellschaft/
Die Siegfried Kracauer Konferenz findet vom 19.–21. Mai 2022 in Frankfurt am Main statt: kracauer-konferenz.de

 

Gespräch mit Marcel Odenbach und Maria Muhle; Moderation: Mirjam Zadoff
Termin: Mittwoch, 09.02., 19h00 
Ort: NS-Dokumentationszentrum München

  

Marcel Odenbachs Videoinstallation Wer leidet der schneidet ist aktuell in der Ausstellung John Heartfield. Fotografie plus Dynamit im nsdoku zu sehen. Die Arbeit ist eine Hommage an John Heartfield als einem der wichtigsten politischen Künstler des 20. Jahrhunderts.

Seit den 70er Jahren beschäftigt sich Odenbach in unterschiedlichen visuellen Medien mit Techniken der Montage. Neben Videos bilden aufwendig gestaltete großformatige Papiercollagen einen Schwerpunkt seiner Arbeit. Häufig verwendet der 1953 geborene Künstler historisch und symbolisch stark aufgeladenes Bildmaterial aus dem Kontext der deutschen Geschichte. Durch Bearbeitung und Neuordnung entstehen ästhetisch und inhaltlich komplexe Werke, denen eine eigene historiografische Kraft innewohnt.

Im Gespräch mit der Philosophieprofessorin Maria Muhle reflektiert Marcel Odenbach die Montage als bedeutende Kunstform der Moderne. Maria Muhle hat den Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste München inne. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen politische Ästhetik, Medienphilosophie sowie Medien und Mimesis.

 

Teilnahme kostenfrei

Keine Anmeldung erforderlich

Veranstalter NS-Dokumentationszentrum München

Öffentliches Online-Gespräch mit Peter Neumann und Anne Gräfe

(im Rahmen des Philosophie-Seminars "Identität. Kollektivität. Kollektive Identität" von Anne Gräfe) 

Mittwoch, 15.12., 14h00, online: Link bitte bei Anne Gräfe This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. erfragen. 


Gemeinsam mit Matthias Warkus (geboren 1981 in der Pfalz) hat Peter Neumann (geboren 1987 in Mecklenburg) zwischen dem 4. Dezember 2018 und dem 13. April 2019 ein Gespräch zum Thema 'critical westdeutschness' schriftlich geführt. Vorher hatten sie festgelegt: Es sollte ein Gespräch, kein Interview werden; und das Gespräch sollte ganz kathrinpassigmäßig asynchron und online verlaufen, damit sie aufkommende Themen, Links usw. beliebig recherchieren konnten. Im Rahmen des Seminars "Identität. Kollektivität. Kollektive Identität" sprechen wir mit Peter Neumann über die Identität des Subjekts, mit der sich oftmals eine je kohärente Erzählung verbindet, welche sich aus der Erinnerung an das bereits vergangene Leben speist. Eine Erzählung, die das Subjekt als einzigartig und besonders beschreibt, ausgestattet mit einem ganz eigenen Charakter. In dieser Lesart bedeutet Identität jedoch stets auch Abgrenzung: Diese Grenzen konturieren dann das Innere, das vermeintlich originär Eigene gegenüber dem Außen und Anderen. Im Kollektiv wiederum erscheinen diese individuellen Grenzen einerseits als verschwommen und in Auflösung begriffen, wenn vermeintlich das, was zuvor als individuell besonders nun in einem allgemeinen Muster homogenisiert wird. Andererseits zeigt dieses allgemein Verbindende sich im Kollektiv als Besonderes, als Muster, als kollektive Identität. Selbst- wie Fremdzuschreibungen, Mythen wie Statistiken versuchen so, die opake Pluralität der Gegenwart wahlweise in einer identitären Einheitsnarration oder einen latenten Konflikt zu ballen, je nach Intention der Autor*innenschaft. Darin enthalten ist dann jeweils auch das Unstabile, Fragile, Brüchige, sowie das Nichtbesondere, Durchschnittliche und Langweilige.

 

Peter Neumann ist Lyriker, Schriftsteller, Journalist und Philosoph. Er lebt in Berlin, arbeitet in Oldenburg und im Feuilleton der Zeit-Redaktion in Hamburg und hat, nach seinem Buch zu 'Jena 1800. Die Republik der freien Geister' im Siedler-Verlag, zuletzt 2019 im Alber-Verlag 'Zeit im Übergang zu Geschichte. Schellings Lehre von den Weltaltern und die Frage nach der Zeit bei Kant' veröffentlicht.

Öffentliches Online-Gespräch mit Şeyda Kurt (Berlin)

(im Rahmen des Philosophie-Seminars „Liebe als Entscheidung“ von Anne Gräfe)

Donnerstag, 15. Juli 2021, 14h00, online: https://www.gotomeet.me/adbk_philosophie-1/liebe

Am Anfang jeder Beziehung steht eine Erfahrung von Unverfügbarkeit. So gründen zwischenmenschliche Verbindungen auf Unsicherheit, Ungewissheit und Zweifel – und sind zugleich Anker von Vertrauen, Mitgefühl und Gewogenheit. Liebe, verstanden als romantische, freundschaftliche oder altruistische Zugewandtheit, fügt das Eigene mit dem Anderen zusammen, verbindet Eigeninteressen mit Uneigennützigkeit. In der politischen Theorie ist diese Verbindlichkeit im zwischenmenschlichen Umgang konstitutiv für jede kommende Gemeinschaft. Soziologisch stellt Liebe die erste Stufe der reziproken Anerkennung dar, in der sich die Subjekte ihrer gegenseitigen Bedürftigkeit versichern. Şeyda Kurt untersucht in ihrem im April 2021 erschienenem Buch „Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist“ alte und neue Konzepte von Intimität und zeigt auf, inwiefern das Private politisch ist – jedoch gänzlich anders, als bisher dieser Spruch verstanden wurde: „Es geht also um Gleichzeitigkeiten. Es geht um die Gleichzeitigkeit von Zärtlichkeit und Radikalität. Es geht um die Gleichzeitigkeit von Fairness im Privaten und Gerechtigkeit im Politischen. Und darum, dass diese Grenzziehungen irgendwann nicht mehr notwendig sind. Auf den Blick in die Vergangenheit und Gegenwart folgt in diesem Buch daher zwangsläufig ein Blick in die Zukunft. Radikale Zärtlichkeit ist das Eingeständnis der Notwendigkeit von Visionen, die politisch und vielfältig zugleich sind.“


Şeyda Kurt schreibt und spricht über Kultur, Politik und intersektionalen Feminismus. Als freie Journalist*in und Autor*in arbeitet sie für unterschiedliche Print- und Onlinemedien, u.a. für ZEIT Online, die Tageszeitung TAZ, nachtkritik, Edition F, sowie für unterschiedliche Podcast-Formate bei spotify. Als Kuratorin war sie darüber hinaus für das Goethe-Institut und verschiedene Filmfestivals (Berlinale, Kurzfilmtage Oberhausen) tätig.

 

Öffentlicher Gastvortrag und Workshop von Nadine Hartmann (Siegen) - Online

(im Rahmen des Seminars „Caillois und seine Milieu“ von Lorenz Mayr und Maria Muhle)

Freitag, 2. Juli 2021, 10 - 14h00

 

Link: https://global.gotomeeting.com/join/901660549

 

Wie können Figurationen des Unmöglichen, des In-Eins-Fallens von Erfahrung und Erkenntnis, Leib und Geist, aussehen? Der Vortrag widmet sich den Spannungen zwischen ästhetischer Überhöhung und niederem Materialismus sowie zwischen der Möglichkeit von Ab- und Aufdeckung dieser Kluft durch das (sprachliche) Bild, wie sie die Auseinandersetzung zwischen André Breton und Georges Bataille in und um das Jahr 1929 durchziehen.

 

Nadine Hartmann ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Universität Siegen, Schwerpunkt Theorie und Ästhetik. Zuvor hat sie einige Jahre an der Universität der Künste Berlin Designtheorie unterrichtet. Ihre Dissertation behandelt die Philosophie und das Mädchen, mit besonderer Berücksichtigung von Georges Bataille und Luce Irigaray. Sie hat Aufsätze zur Psychoanalyse, zur französischen Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts und zur feministischen Theorie veröffentlicht. Sie ist Mitbegründerin der feministischen Veranstaltungsreihe „Spellbound“ bei diffrakt in Berlin, die Phänomene kollektiver Ansteckung und des Massenwahns untersucht. Sie ist außerdem in Berlin praktizierende Psychoanalytikerin.

 

 

 

 

Öffentliches Online-Gespräch mit Konstanze Schmitt (Berlin)

(im Rahmen der Philosophie-Seminare „Dazwischen“, „Liebe als Entscheidung“ und des „Kolloquiums Philosophie“ von Anne Gräfe und Maria Muhle)

Donnerstag, 24. Juni 2021, 18h00, online

 

 

In der politischen Theorie ist die Verbindlichkeit als Dazwischen der zwischenmenschlichen Beziehungen konstitutiv für jede kommende Gemeinschaft. In den letzten Arbeiten von Konstanze Schmitt werden diese Beziehungen in einem vom Kapitalismus geprägten Alltag sowohl inhaltlich als auch in Form der kollektiven Projektarbeit thematisiert. Ob in ihrer Trilogie „Liebe in Zeiten des Kapitalismus“ oder in dem kollektiven Protest-Opernprojekt „Wem gehört Lauratibor ?“, stets rückt sie die privaten Beziehungen zwischen den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. So eröffnet Konstanze Schmitt von den zwischenmenschlichen Beziehungen ausgehend politische Perspektiven: Sie fasst einerseits die Gesellschaft als Summe der in ihr existierenden sozialen Beziehungen und zeigt andererseits über mögliche andere Beziehungsweisen, wie diese Gesellschaft eine andere sein könnte.

 

Konstanze Schmitt ist eine bildende Künstlerin und Theaterregisseurin. Ausgehend von dokumentarischem und biografischem Material und politischen Kontexten, erforschen ihre Performances und Installationen Möglichkeiten und Wirklichkeiten von Utopien, z.B. kommunistische Sehnsucht und romantische Liebe. Neben diversen Einzelausstellungen und Aufführungen in Berlin, Hildesheim, Hamburg, Riga, Madrid, Bern, Mexiko, Asunción/Paraguay oder Tegucigalpa/Honduras bringt sie gemeinsam mit vielen anderen Künstler*innen und Aktivist*innen als Kollektiv Lauratibor aktuell die Protest-Oper „Wem gehört Lauratibor?“ auf die Straße (Uraufführung 12. Juni 2021, zweite Aufführung am 20.06.2021).

 

 

Hochschulöffentliches (Online-)Gespräch mit der Filmemacherin Brenda Lien zu ihrem Film 'First Work, then Play'

 

Öffentlicher Gastvortrag von Brenda Lien (Frankfurt/Berlin) 

(im Rahmen des Kolloquiums Philosophie von Anne Gräfe und Maria Muhle)

Donnerstag, 27. Mai 2021, 18h00

 

Zur Anmeldung und Vorabsichtung des Films bitte eine kurze Mail an Anne Gräfe.

 

Die Pandemie ist sowohl Brennglas als auch oft genug Brennstoff für die Diskurse der Zeit. Die Grenzen der Arbeits- und Lebenswelten verschwimmen zunehmend und unter den Bedingungen der Pandemie werden jene Räume zu den neuen Begegnungsorten des Sozialen, Beruflichen und Privaten, die zuvor noch als avantgardistisch oder Notbehelf verschmäht waren. Das Gefühl kollektiver Erschöpfung und Einsamkeit, nicht nur im Leben in pandemischen Zeiten, ist diffus gerade im Home Office zu spüren. Im Kolloquium schauen wir uns die Licht- und Schattenseiten des kollektiven Arbeitens vor und hinter dem Split Screen an.

 

Am 27.05., 18 Uhr ist die Filmemacherin Brenda Lien im Rahmen des Kolloquiums Philosophie (online) zu Besuch. In ihrem neuesten Projekt 'First Work, then Play' widmet sie sich in einer eigenen Perspektiven den diversen Machtkäpfen des Selbst im HomeOffice. Im Kolloquium präsentiert und diskutiert sie ihr neuestes Projekt, ihren (work-in-progress-) Film 'First Work, then Play'. 

 

For a New Theory of Art Institutions

Öffentlicher Gastvortrag und Workshop von David Quigley (Stuttgart/Wien)

(im Rahmen des Seminars „Caillois und sein Milieu“ von Lorenz Mayr und Maria Muhle)

Freitag, 21. Mai 2021, 11h00

 

Für die klassische institutionelle Kunsttheorie (Danto, Dickie), stehen die Galerien und Museen im Mittelpunkt. Die hauptsächliche Fuktion dieser Institutionen wird dabei als Präsentation und Verwaltung von Kunstwerken verstanden. Andere Kunstinstitutionen werden wenig bedacht: Künstlerkollektive, Künstlerzeitschriften und andere kunstbezogene Veröffentlichungen und Verlage sowie Kunsthochschulen und Kunstvermittlung in der Schule werden kaum oder gar nicht erwähnt. Gleichzeitig werden die vielen verschiedenen Funktionen, welche Galerien, Museen und andere Kunsträume in der heutigen Gesellschaft erfüllen können, ebenfalls kaum berücksichtigt.

David Quigley zeigt in seinem Beitrag demgegenüber auf, dass nicht nur die klassische institutionelle Theorie an diese Reduktion leidet. Insgesamt neigen wir dazu, zwei Aspekte zu vernachlässigen: sowohl, wie wichtig eine Vielzahl von verschiedenen Kunstinstitutionen für die Kunst ist, als auch die diversen Funktionen, welche die Kunstinstitutionen in unserer Gesellschaft inne haben. 

Beginnend mit einer kurzen Einführung in die expressionistische Zeitschriften Die Aktion und Der Sturm und die surrealistischen Zeitschriften der 1920er und 1930er Jahre wird ein Bogen zum Katalog der documenta X gezogen, um aufzuzeigen, dass neben vielen experimentellen und kritischen Artikulationen der Kunst, die Geisteswissenschaften auch eine eng verwandte „Avantgarde“ kennen, welche sich bis heute zwischen Kunstinstitutionen und der Universität bewegt. Der Vortrag argumentiert, dass die „Kunstwelt“ sowohl als Raum für experimentelle und kritische ästhetische Praxis als auch für experimentelle und kritische hermeneutische Praxis verstanden werden kann.

David Quigley ist Professor für Kulturtheorie an der Merz Akademie, Stuttgart.