Die Gegenwart der Zukunft (2014/15)

 

Die Zeit der Utopien scheint verstrichen zu sein. Bereits seit den 1980er Jahren hören wir kontinuierlich vom Ende der großen Erzählungen. Die daran anschließende Begeisterung für Heterogenitäten und Pluralitäten ging mittlerweile in einen Ermüdungszustand über, der in all seinen Wiederholungen und Rückschauen den Blick auf die Zukunft verstellt. Wie aber steht es mit der „Gegenwart der Zukunft“?
 
Das dritte Jahresthema des cx centrum für interdisziplinäre Studien fragt, welche Mittel und Wege Künstler*innen und Wissenschaftler*innen heute verfolgen, um ausgehend von aktuellen Bedingungen Handlungsspielräume für die Zukunft zu gewinnen – ohne in nostalgische Utopismen und apokalyptische Sensation zu verfallen. Wie schaffen verschiedene Disziplinen jenseits modernistischer Idealvorstellungen und romantischer Projektionen Potentiale für einen Wandel und für eine Imagination möglicher Zukünfte? Wie können sie, jenseits gegenwärtiger Routinen und Festlegungen, neue Freiheiten für die Gestaltung des Morgen erstreiten? Aktuelle Antworten hierauf reichen von der Offenheit eines Experimentalsystems und dem Einbezug von Kontingenz in wissenschaftliche Vorgehensweisen bis hin zu spekulativen und fiktiven Ansätzen in Philosophie, Kunst und Gestaltung.