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Zur Ausstellung:
Kristina Schmidt (*1982), Johanna Strobel (*1984), Robert Keil (*1987) und Kitti & Joy (*2014) sind sich nicht sicher, ob und was die Realität eigentlich ist. Vielleicht gibt es eine andere mögliche Welt und vielleicht wartet diese sogar hinter dem nächsten Gartenzaun. Die Ausstellung »Another World is possible« verhandelt zwar keine utopistischen Fragen, zeigt aber verschiedene Perspektiven und Zugänge dazu.

Johanna Strobel inszeniert in ihren seriellen noir still life paintings alltägliche Dinge als mystische Bedeutungsträger und führt gleichzeitig das vermeintliche Rätsel – was wird hier gezeigt? – als Spiel mit der Wahrnehmung vor. Das Außergewöhnliche und Unbekannte entspringt der Erwartung und ist nur eine Illusion, die mit der Erkenntnis schwindet, dass es sich um figurative Stillleben handelt, die zwangsläufig in der visuellen Kultur ihres Jetzt verankert sind. Die postkapitalistische Dingwelt bietet Kristina Schmidts Arbeiten sowohl einen Rahmen als auch einen Motivschatz, aus dem sie sich frei bedient, den sie umdeutet und neu auflädt. Sie fragt in ihren Arbeiten nach Wünschen, Hoffnungen und Widersprüchen. Dabei arbeitet sie mit verschiedenen Materialien und Techniken, vom klassischen Tafelbild über Plastiken bis hinein ins Performative. Ihre Bildsprache ist narrativ oder figürlich, manchmal abstrakt. Robert Keil beschäftigt sich mit dem Unsichtbaren und dessen Artikulation durch Material. Er bedient sich im Alltag, bearbeitet das Entzogene und führt es dem sozio-kulturellen Komplex wieder zu, oftmals mit neuen Prämissen. Dabei nutzt er das gesamte ihm zur Verfügung stehende Repertoire von Objekt, Sprache, Performance, Text und Installation. Kitti & Joy’s Arbeiten ahmen auf den ersten Blick die alltägliche Welt des Konsums spielerisch nach, der nähere Blick enthüllt jedoch eine intensive Beschäftigung mit den sozialen, kulturellen und ästhetischen Implikationen unserer Realität. Die Diskrepanz, einerseits selbst eine Mitkonsumentin zu sein, jedoch auf der anderen Seite als Künstlerin kritisch auf diese Realität zu blicken, entlädt sich in performativen Arbeiten, in denen das Duo als »fehlgeleitetes Produkt« agiert.

»There’s a place in your heart/ and I know that it is love/ and this place could be much/ brighter than tomorrow…« singt Micheal Jackson, der zweifach für den Nobelpreis nominierte, wegen Kindesmiss-brauchsvorwürfen und Schönheitsoperationen in die Kritik gekommene und schließlich an einer Überdosis gestorbene, erfolgreichste Entertainer der Geschichte. Ob wir uns von der Gegenwart noch erholen können, ist fraglich, aber grundsätzlich ist gegen den Moonwalk ja echt nichts einzuwenden. Oder?