Vortrag von Martin Creed

 

Lecture: June 19, 2012

“I am sick of thinking. I am sick and tired of thinking. I want my work to be more like a vomit than a rumination. I just want to go ‘Blah!’. Or ‘Woosh!’” Martin Creed (*1968 Wakefield, England)

Martin Creeds Werk umfasst Objekte, akustische und raumbezogene Installationen, Videos, Performances, Statements und Konzerte. Er thematisiert über einen sehr minimalistischen und konzeptuellen Umgang mit Materialien und Fragestellungen entweder das lächerliche der zeitgenössischen Kunst, oder den lächerlichen Zustand, den die Zeitgenössische Kunst erreicht hat. Mit systematisch reduzierten Gesten und dem Verzicht auf alles, was nach Kunst aussieht, sucht er die Dinge zu vereinfachen. So sind all seine Arbeiten durchnummeriert und stehen ohne Hierarchie gleichrangig nebeneinander.

 

2001 gewinnt Creed mit seiner Arbeit „The lights going on and off“ den Turner Preis. Wie in den meisten seiner Arbeiten bezieht sich der Werktitel sehr direkt auf die Substanz des Werkes – die Arbeit besteht aus einem leeren Raum in dem das Licht regelmässig an und aus geht. In der Presse erregte dies große Aufmerksamkeit, wobei zu einem großen Teil die Frage gestellt wurde, ob ein derartig minimalistisches Werk überhaupt als Kunst angesehen werden kann.

Martin Creed integriert als Musiker ebenso seine Musikstücke und Musikvideos in seine Arbeit. Auch hier besteht eine sehr direkte Verbindung zwischen den Titeln und dem Werk selbst: in Liedern wie „1-2-3-4“ oder „Fuck off“ ist der ganze Liedtext bereits im Titel enthalten.