Jahresthema „Exzess“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2019/20)

 

29. Oktober 2019

Konsum als Obsession

Gerda Reith, Ashkan Sepahvand

 

Gerda Reith ist Professorin für Sozialwissenschaften an der Universität Glasgow. Sie forscht und schreibt über Themen wie Sucht, Risiko und Exzess und deren Bezug zu Verhalten und Kontrolle in globalen Konsumgesellschaften. Ihr besonderes Interesse gilt den sozialen und kommerziellen Determinanten des Glücksspiels und dem Verhältnis zwischen dem Schaden, der durch Glücksspiel verursacht wird, und sozialen Ungleichheiten sowie der Gesundheit der Bevölkerung. Reiths Forschung wurde von einer Vielzahl an akademischen, staatlichen und gemeinnützigen Organisationen gefördert, darunter der Economic and Social Research Council (ESRC), der Medical Research Council (MRC) und das National Institute for Health Research (NIHR). Für ihr Buch The Age of Chance: Gambling in Western Culture (Taylor & Francis, 1999) erhielt sie 2000 den Philip- Abrams Prize für das beste Buch aus der Soziologie. In ihrer zuletzt erschienenen Monografie Addictive Consumption: Capitalism, Modernity and Excess (Routledge, 2018) stützt sie sich sowohl auf Ideen zu Konsum wie auch zu Sucht, um Fragen zu Identität und Begehren, Exzess und Kontrolle, Vernunft und Regellosigkeit im Kontext der kapitalistischen Moderne zu untersuchen.

 

 

Ashkan Sepahvand

 

Ashkan Sepahvand ist ein in Teheran geborener Schriftsteller und künstlerischer Forscher, der in Berlin und im englischen Oxford lebt und arbeitet. Zuvor war er Gastdozent an der Hochschule für Künste Bremen (2018–19) und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schwulen Museum* (2016–17) tätig, wo er die Ausstellung Odarodle – an imaginary their_story of naturepeoples, 1535–2017 kuratierte, sowie am Haus der Kulturen der Welt (2012–14), wo er die Publikation Textures of the Anthropocene: Grain, Vapor, Ray (The MIT Press, 2015) mitherausgegeben hat. 2010 gründete er gemeinsam mit Natascha Sadr Haghighian das Institut für inkongruente Übersetzung als Rahmen für ihre gemeinsamen Untersuchungen. Zu letzteren zählen etwa die Projekte seeing studies (2010–12) und Carbon Theater (2016–fortdauernd). Sepahvands Werke und Schriften wurden unter anderem auf der 58. Biennale von Venedig, der dOCUMENTA (13), den Sharjah Biennalen X & 13, der Gwangju Biennale 11, in der Ashkal Alwan (Lebanese Association for Plastic Arts), im Sursock Museum und im ICA London gezeigt. Derzeit arbeitet er an einem DPhil in Fine Art an der Ruskin School of Art und St. John’s College, University of Oxford, wo er Clarendon-AHRC Scholar ist.