Jahresthema „Exzess“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2019/20)

 

10. Dezember 2019

Exzess, Gender, Rassifizierung

Luiza Prado de O. Martins, Amber Jamilla Musser

 

Luiza Prado de O. Martins

 

Die Künstlerin und Forscherin Luiza Prado de O. Martins wurde 1985 in Rio de Janeiro geboren, 485 Jahre, nachdem die Portugiesen erstmals in das heute als Brasilien bekannte Land eindrangen. Sie hat einen MA-Abschluss der Hochschule für Künste Bremen und hat an der Universität der Künste Berlin promoviert. In ihrem Werk beschäftigt sie sich mit der materiellen und visuellen Kultur aus der Perspektive dekolonialer und queerer Theorien. In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie Technologien und Praktiken der Geburtenkontrolle und deren Verstrickungen in kolonialen Hierarchien von Gender, Rassifizierung, Ethnizität, Klasse und Nationalität. Ihr aktuelles künstlerisches Forschungsprojekt A Topography of Excesses erforscht die Überlieferung von indigenem und volkstümlichem Wissen über pflanzliche Geburtenkontrolle als dekolonialisierende Praktiken radikaler Fürsorge. Prado de O. Martins ist Gründungsmitglied des Decolonising Design-Kollektivs und des Forschungsduos A Parede.

 

Amber Jamilla Musser (mit einer Videoarbeit von Maureen Catbagan)

 

Amber Jamilla Musser ist Außerordentliche Professorin für Amerikastudien an der George Washington University. Ihre Forschung situiert sich an der Schnittstelle von Ästhetik, Rassifizierung, Gender- und Sexualitätsstudien. Musser hat zahlreiche Publikationen in den Feldern kritische Theorie, queerer Feminismus, Rassifizierung, Sexualität und Queer-of-Colour-Kritik veröffentlicht. Sie ist die Autorin von Sensual Excess: Queer Femininity and Brown Jouissance (New York University Press, 2018), für dessen Fertigstellung sie 2018 einen Arts Writer's Grant der Warhol Foundation erhielt, sowie von Sensational Flesh: Race, Power, and Masochism (New York University Press, 2014). Zusammen mit Kadji Amin und Roy Pérez ist Musser Mitherausgeberin von Queer Form: Aesthetics, Race, and the Violences of the Social, einem Sonderheft von asap/Journal (Mai 2017). Außerdem verfasst sie Kunstkritiken für Brooklyn Rail. In ihrem jüngsten Projekt untersucht sie das Verhältnis zwischen Lärm, Ethik und Ästhetik.