Jahresthema „Fragile Identitäten"

 

Einführungsveranstaltung zum Jahresthema
Dr. Susanne Witzgall / Prof. Dr. Kerstin Stakemeier / Karianne Fogelberg, M. A.

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Dienstag 10.00–12.30 Uhr und 14.00–16.00 Uhr

Termine 22.10., 29.10., und 05.11.2013

 

In dieser Vorlesung findet eine Vorbereitung auf das Jahresthema und das Symposium im WS statt. Es werden zentrale Begrifflichkeiten geklärt und grundlegende Thesen und Texte des Identitätsdiskurses im 20. und 21. Jahrhundert vorgestellt sowie zentrale historische Referenzarbeiten aus Kunst, Massenkultur, Architektur und Design diskutiert.

 


 

Workshop mit Emily Wardill

 

Raum wird per Aushang bekannt gegeben

Zeit 23.11. bis 26.11.2013

Anmeldung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (bis 01.11.2013)

 

Die Künstlerin Emily Wardill (*1977 Rugby/UK) lebt und arbeitet in London. Sie produziert Filme und Objekte, die sich in narrativen Formen mit Fragen von Identität und Identifizierung auseinandersetzen. In ihren spielfilmlangen, enigmatischen Filmen entschlüsselt Wardill die wechselseitige soziale Bedeutungsstiftung von Objekten und Subjekten und inszeniert darin Grenzbereiche der Identität. Indem sie Wahrheit und Fiktion, Symbolismus und Realität, sowie Vernunft und Emotion nicht getrennt, sondern durcheinander darstellt, bricht sie die hierarchischen Strukturen von Wissen auf und ordnet sie neu. Hieraus folgt eine sprachlich ebenso wie visuell sehr eigene Ästhetik ihrer Arbeiten. Wardills Arbeiten sind ein wichtiger Teil der filmischen Gegenwartskunst und wurden zuletzt unter anderem in der Serpentine Gallery London (2012), im Showroom London (2010), der Gallery of Modern Art Glasgow (2011), dem Baadischen Kunstverein Karlsruhe (2011), dem MIT List Visual Arts Center in Cambridge, MA (2010) oder dem ICA London (2008) ausgestellt. 2004 zeigte die Künstlerin die Performance The Feast Against Nature in Grizedale (Lake District) und am PS1 Contemporary Art Centre, New York. 2011 nahm sie an der Venedig Biennale teil. 2010 gewann sie den Jarman Award und 2011 den The Leverhulme Award.

 


 

Design - eine Disziplin im Umbruch
Eintägiges Blockseminar am 12.11.2013
Karianne Fogelberg, M. A.

 

Raum E.O2.29, Akademiestr. 4
Zeit Dienstag, 10.30–12.30 Uhr und 13.30–15.30 Uhr, Beginn: 12.11.2013
Kontakt/Anmeldung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (bis 22.10.2013)

 

Das eintägige Blockseminar untersucht aktuelle Identitätskonstruktionen innerhalb der Designprofession und gegenwärtigen Entwicklungen, welche die Rolle des Designers hinterfragen. Neue kollaborative Formate und digitale Fabrikationsmöglichkeiten in Verbindung mit dem Internet ermächtigen Nutzer zunehmend, auf die Gestaltung von Gegenständen Einfluss zu nehmen, und kündigen eine Demokratisierung des Designprozesses an. Gleichzeitig dehnen Gestalter die Grenzen ihrer Disziplin aus und eignen sich neue Wirkungsbereiche in Kunst, Industrie und Wissenschaft an. So gestalten sie längst nicht nur Produkte im Namen einzelner Auftraggeber, sondern arbeiten interdisziplinär oder in Eigenregie an Lösungsansätzen für die komplexen Probleme der Gegenwart.

 

Das Seminar schließt sich an die Einführungsveranstaltung zum Jahresthema „Fragile Identitäten" an und ergänzt den Architekturfokus des Panels „Identitäten im urbanen Konflikt" (13.12.2013).

 


 

Kreation und Depression. Kunst und Horror.

(auch Modul C.01.09)
Prof. Dr. Kerstin Stakemeier

 

Raum A.EG.01, Akademiestr. 2
Zeit Donnerstag, 18.00–20.00 Uhr, Beginn: 31.10.2013, 18.00–20.00 Uhr. Weitere Termine als Block am 28.11.2013, 12.12.2013, 16.01.2014 je von 18.00–22.00 Uhr
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Dass Künstler und Künstlerinnen als labile Grenzsubjekte idealisiert oder auch verteufelt werden, ist nichts Neues – aber die Formen der Mythologisierung verändern sich stetig. „Wie heute leben in diesem Schema? Wie es unterlaufen, wie es abstoßen, wie es funktionalisieren?"

In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich der Mythos vom allseitig flexiblen, freien Künstlersubjekt zum Vorbild freiberuflicher Arbeitsformen, sei es in angrenzenden Gebieten wie Film, Design oder Architektur oder in scheinbar weiter entfernten wie Wissenschaft, Wirtschaft oder Popkultur. Der permanente Grenzgang und seine Idealisierung wurden zum zentralen Schema kapitalistischer Existenzweise. 2010 gaben Juliane Rebentisch und Christoph Menke das Buch „Kreation und Depression" heraus, das genau dies diskutierte. In den letzten Jahren erschienen unzählige Romane, Filme, Blogs, Musikformen, politische Theorien, Diagnostiken, psychologische und philosophische Texte, die sich damit beschäftigen, an welchen Stellen diese Grenzerscheinungen in ihre Zersetzung übergehen. Hieraus entstanden neue Genres und Medien, Mischformen aus Fantasy, Science Fiction, Horror, Okkultem, Esoterik, die eine Subjektform jenseits linearer Alltagswelten auszumachen scheinen.

 

Dieses Seminar diskutiert die vielfältigen künstlerischen und künstlichen Existenzformen heute und betrachtet ihre interdisziplinäre Allgegenwärtigkeit. Eine materialreiche Zerfallsstudie auf der Suche nach produktiven, lebbaren Zugängen. Das Seminar schließt sich an die Einführungsveranstaltung zum Jahresthema „Fragile Identitäten" an und sollte in Kombination mit diesem besucht werden.

 


 

„Fragile Identitäten" in Kunst und Wissenschaft

(auch Modul D.04.09, Modul D.05.09)
Dr. Susanne Witzgall

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Freitag 14.00–15.30 Uhr‚ Beginn: 15.11.2013
Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Das Seminar lehnt sich inhaltlich eng an die Konzeption des dreiteiligen Symposiums „Fragile Identitäten" an und findet immer an den jeweils verbleibenden Freitagen statt. Ausgehend von den sechs inhaltlichen Schwerpunkten des Symposiums widmet sich das Seminar dem heutigen Subjekt zwischen möglichen Identitätsverlusten und multiplen Identifikationsangeboten. Es fragt danach, welche aktuellen personalen und kulturellen Identitätskonstruktionen KünstlerInnen parallel zu den Wissenschaften untersuchen und inwiefern diese mit den Krisenherden und gesellschaftlichen Umbrüchen unserer Gegenwart korrespondieren. Dabei werden Parallelen und Unterschiede in der künstlerischen und wissenschaftlichen Analyse des gegenwärtigen Subjekts beleuchtet und zahlreiche weitere Beispiele aus Literatur, Film, bildender Kunst und Musik herangezogen.

 

Das Seminar schließt sich an die Einführungsveranstaltung zum Jahresthema an und ist als Begleitseminar zum Symposium gedacht.

 


 

Separatismus und Autonomie
2-semestriger Workshop/Exkursion
Prof. Dr. Kerstin Stakemeier

Fortsetzung aus SS 2013. Neueinstieg zum WS 2013/2014 nicht möglich.

 

Wie sieht eine aktuelle separatistische Praxis aus, nachdem Diskussionen um Gender und um (Post)Kolonialismus die identitären Beschränkungen der frühen Frauenbewegung zu Recht in Frage gestellt haben?

 

In direkter Zusammenarbeit mit den Kunstvereinen in Bonn und München fanden zwei öffentliche Workshops statt und wurde ein Fanzine in zwei unterschiedlichen Auflagen produziert. Im WS 2013/2014 werden wir gemeinsam an einer dritten Fanzineversion arbeiten, die als Teil des Buches „Door Between Either Or Part 3", publiziert vom Kunstverein München bei Blackdog Publishing (London) erscheint, sowie, zum Ende des Semesters, eine Abschlussversion produzieren, die von einer öffentlichen Veranstaltung an der und für die Akademie begleitet sein wird.

 

 

 

Raum A.EG.15 (historische Aula), Akademiestr. 2

 

Termin 1: Freitag, den 22. November

2013,10.00–13.00 Uhr und 14.30–17.30 Uhr; 19.00 Uhr Filmscreening Emily Wardill

 

Panel 1: Das Selbst zwischen Normalität und Pathologie
Stephen Frosh, Paul Broks und Emily Wardil

 

Panel 2: Verunsicherte Subjekte des Kapitalismus?
Maurizio Lazzarato

 

Termin 2: Freitag, den 13. Dezember 2013

10.00–13.00 Uhr und 14.30–17.30 Uhr

 

Panel 3: Identitäten im Kontext radikaler sozialer Umbrüche
Claire Denis, Okwui Enwezor und Sarah Rifky

 

Panel 4: Identitäten im urbanen Konflikt
in Kooperation mit dem Architekturmuseum der TU München
Teddy Cruz, Gareth Jones, Miguel Robles-Durán und Andres Lepik

 

Termin 3:  Freitag, den 10. Januar 2014

10.00–13.00 Uhr und 14.30–17.30 Uhr; 19.00 Uhr Filmscreening von Studierenden und Absolvent*innen der Hochschule für Film und Fernsehen München (HFF)

 

Panel 5: Identitäten im Transit
Christian Kravagna und Emine Sevgi Özdamar

 

Panel 6: (Dis)idenfications – das Subjekt in der digitalen Welt
Florian Cramer, Jana Euler und James Richards