Jahresthema „Reale Magie“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2015/16)

 

24.11.2015

Magische Künste

mit Verena Kuni, Annika Lundgren und Kadri Mälk


Annika Lundgren

 

Verena Kuni ist Kunst-, Medien- und Kulturwissenschaftlerin und Professorin für Visuelle Kultur an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Als Kuratorin entwickelt sie interdisziplinäre Projekte und Programme an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich u. a. mit Transfers zwischen materialen und medialen Kulturen; Medien der Imagination; Technologien der Transformation; DIY-Kulturen; Spielzeug und/als Werkzeug; Visueller Epistemologie, Informationsdesign und (Kon)Figurationen des Wissens; Urbanen Biotopen und TechnoNaturKulturen; Alternate Realities und Anderen Zeiten. Speziell zur künstlerischen Auseinandersetzung mit okkulten Traditionen (19.-21. Jh.) sowie zu Ästhetiken, Politiken, Apparaten und Technologien der Alchemie, der Magie, des Spiritismus und der Parapsychologie hat sie intensiv geforscht und publiziert. www.kuniver.se

 

Die Künstlerin Annika Lundgren lebt und arbeitet im schwedischen Göteborg, wo sie an der Valand Akademie Professorin für Bildende Kunst ist. In ihren Performances, Interventionen und Texten hat sie sich verschiedentlich mit dem performativen Aspekt magischer Phänomene und dem Zusammenspiel von Magie, Suggestion und Macht beschäftigt. Strategies of Magic (seit 2011), eine Serie von Lecture-Performances basierend auf Musik, Text und Zaubertricks, thematisiert etwa die Begriffe Politik und Verwandlung. In anderen Arbeiten geht es ihr um das Wesen des vermeintlich Irrationalen, etwa in The Stock is Rising (2010), bei der sie die Levitation der Frankfurter Börse inszenierte. Aktuell leitet Lundgren das Forschungsprojekt Performing Resistance, das, basierend auf den Formaten Seminar, Archiv und Performance, das Verhältnis zwischen Staatsbürgerschaft und Aktivismus untersucht. Lundgren hat an der damaligen Valand School of Fine Arts in Göteborg und der königlichen Akademie der Bildenden Künste in Dänemark studiert. Ihre Arbeit war bereits in internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen und wurde verschiedentlich ausgezeichnet, u.a. mit der Residency am Center for Danish Contemporary Art in Los Angeles (2001).

 

Die Schmuckkünstlerin Kadri Mälk (*1958) bezeichnet sich als Metaphysikerin aus Berufung. Inspiration für ihre künstlerische und kuratorische Arbeit schöpft sie aus dem Dunkel der Nacht und der Farbe Schwarz. 2001 hat sie an der estnischen Kunstakademie in Talinn, wo sie seit 1996 als Professorin Schmuck und Schmiedekunst lehrt, unter dem Titel Nocturnus ein international besetztes Nacht-Symposium veranstaltet. In den 1980er Jahren studierte sie dort bei Leili Kuldkepp Schmuckkunst, gefolgt von Studien der Edelsteinkunde und Steinbearbeitung in Sankt Petersburg, bei Bernd Munsteiner im Hunsrück sowie im finnischen Lathi. Mälks Werk wurden international Einzelausstellungen gewidmet, und ihre Schmuckarbeiten sind in Museen und öffentlichen Sammlungen von London über Brasilien bis nach Moskau zu sehen. Zu ihren Publikationen zählen neben dem Katalog Nocturnus (2001) u.a. Ornament as a Crime (1998, mit Christer Jönsson), Just Must (2008), Chroma/Monochroma (2007) und Castle in the Air (2011, mit Tanel Veenre) – einem Band zu Arbeiten der estnischen Schmuckkunst-Gruppe õhuLoss (dt. luftSchloss), die Mälk 1999 als Mentorin begründet hat.