Als Frauenbeauftragte der AdBK kritisieren wir das aktuelle Verbot der Gender-Schreibweisen scharf. Die Bedeutung dieser bisher frei gewählten Schreib- und Ausdrucksweise beruht darauf, dass Menschen in ihrer Vielfalt auch in der Sprache sichtbar werden. Im Hochschul- und Akademiekontext wie auch im gesellschaftlichen Leben ist es deshalb wichtig, sich weiterhin für die Verwendung einer gendersensiblen fairen Sprache einzusetzen! Die LaKoF setzt sich für die Chancengleichheit für Frauen in Wissenschaft, Kunst und Lehre ein, wir richten uns an alle weiblich gelesenen Personen; dennoch zitieren wir die Argumentationslinien der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten. Ab heute gilt noch mehr: Sucht das Gespräch! Bleibt sprachsensibel und wendig, experimentiert!

 

Eure Frauenbeauftragten

 

"Nur durch gendersensible Sprache werden vielfältige gesellschaftliche Lebensrealitäten richtig erfasst und wiedergegeben. Frauen bilden die Hälfte der Gesellschaft und sollten deshalb sprachlich genauso sichtbar sein. Gleiches gilt auch für alle Menschen, die sich nicht im binären Geschlechtersystem verorten. Grundsätzlich hilft die Verwendung einer gendersensiblen Sprache, Stereotype abzubauen und Missverständnissen vorzubeugen. Dies ist auch im Hochschulkontext wichtig, da viele beim Gedanken an „Wissenschaftler“ immer noch männliche Forscher vor Augen haben. Dies entspricht jedoch nicht mehr der aktuellen Hochschulwirklichkeit. Gerade Hochschulen sollten deshalb Vorbilder sein und die Vielfalt in ihren Reihen auch sprachlich zum Ausdruck bringen. […] Es gibt verschiedene Möglichkeiten gendersensibel, fair und inklusiv zu formulieren. Je nach Gelegenheit eignen sich manche besser als andere. Grundsätzlich geht es immer entweder darum, Gender sichtbar zu machen, wenn es von Bedeutung ist oder es sprachlich zu neutralisieren, damit sich alle angesprochen fühlen. Sprache bietet hierbei viele kreative Möglichkeiten und ermöglicht es, bestimmte Signale und Akzente zu setzen. Die LaKoF möchte deshalb dazu ermutigen, Sprache auch in der Wissenschaft kreativ und sensibel einzusetzen und dadurch einen Beitrag für mehr Sichtbarkeit und Gleichstellung in Wissenschaft und Gesellschaft zu leisten.“

(https://www.lakof-bayern.de/aktivitaeten/gleichstellungsarbeit/gendergerechte-sprache)

05.04.2022

Nutzungsordnung
für das Eltern-Kind-Zimmer (EKZ) der AdBK München

Ab dem Sommersemester 2022 wird zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium bzw. Berufstätigkeit und familiären Verpflichtungen bei der Kinderbetreuung an der Hochschule ein Eltern-Kind-Zimmer für Studierende und Beschäftigte im Erweiterungsbau der Akademie, Raum-Nr. E.EG.22 für eine selbst organisierte Betreuung zur Verfügung gestellt.

Mit Betreten des Eltern-Kind-Zimmers (EKZ) erklären sich die Nutzer*innen mit nachfolgender Benutzungsordnung einverstanden:

 

1. Benutzerkreis
Das Eltern-Kind-Zimmer steht den Angehörigen und Studierenden der AdBK München sowie von ihnen benannte nicht selbstnutzungsberechtigten Personen von Montag bis Freitag (während der regulären Öffnungszeiten des Erweiterungsbaus) zur Verfügung. Das EKZ kann auch als Still- oder Ruheraum für Schwangere genutzt werden. Ein Schild "Bitte nicht stören!" schützt die Privatheit einer solchen Situation.

 

2. Nutzungszweck
Die Nutzung des Eltern-Kind-Zimmers (EKZ) steht allen Hochschulangehörigen der AdBK für die selbst organisierte Betreuung von Kindern nach Anmeldung (siehe Punkt 5) zur Verfügung. Das EKZ soll den Hochschulangehörigen ermöglichen, ihr Kind/ihre Kinder (maximal bis zum vollendeten 12. Lebensjahr) mit an den Arbeits- bzw. Studienplatz zu bringen und selbst zu beaufsichtigen, wenn kurzfristig und unerwartet die Betreuung durch Dritte ausfällt (z. B. plötzliche Erkrankung der Tagesmutter) und sich keine andere Betreuung planen lässt.

Die Nutzung des EKZ ist unentgeltlich.

 

3. Nutzungsregeln
Die Nutzerinnen und Nutzer des Eltern-Kind-Zimmers tragen Sorge für die pflegliche Behandlung der Einrichtung und Ausstattung. Es dürfen keine Gegenstände aus dem Eltern-Kind-Zimmer entfernt werden. Das Eltern-Kind-Zimmer ist in einem ordentlichen, aufgeräumten Zustand zu hinterlassen und alle Türen so zu schließen, dass der Raum von außen für Unbefugte nicht zugänglich ist.

Es ist nicht gestattet, Kinder (auch nicht ältere) unbeaufsichtigt im EKZ zu lassen. Sofern anwesende Personen sich bereit erklären, die Kinder anderer Personen neben den eigenen oder allein zu beaufsichtigen, haften diese für die fremden Kinder und durch sie verursachten Schäden.

Bei der Nutzung des Raumes verursachte besondere Verschmutzungen müssen von den jeweiligen Hochschulangehörigen umgehend in der Pforte/Hausverwaltung gemeldet werden.

Gebrauchte Windeln, benutzte Reinigungstücher und ähnliches müssen wieder mitgenommen werden, eine Entsorgung in den Abfalleimer im Zimmer ist nicht zulässig.

Für sonstige Abfälle steht ein Abfalleimer bereit.

Gegenstände, die besonderen hygienischen Anforderungen unterliegen (z.B. Ess- und Trinkgefäße, Stofftiere sowie Bettwäsche mit wasserdichter Unterlage), sind von den Nutzenden des EKZ selbst mitzubringen und danach auch wieder mit nach Hause zu nehmen. Eigens mitgebrachtes Spielzeug, Bücher oder ähnliches dürfen nicht zurückgelassen werden.

Der Inhalt des Verbandskastens darf nur für den Notfall verwendet werden. Bitte denken Sie daran, dass auch andere Nutzende einen medizinischen Notfall haben können. Deshalb sollte mit dem Inhalt pfleglich umgegangen werden.

Es besteht in den Räumen der AdBK München sowie auf dem Austritt vor dem Eltern-Kind-Zimmer striktes Rauch- und Alkoholverbot.

 

4. Verbotene Nutzung
Das EKZ darf nicht benutzt werden, wenn eine ansteckende Krankheit (wie z.B. Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Windpocken, Diphtherie, Cholera, Typhus, Tuberkulose, Durchfall u. ä.) vorliegt. Dies gilt auch bei fiebrigen Erkrankungen und Kopflausbefall. Nichtbeachtung dieser Regeln können zum Leidwesen von allen Betroffenen zur Schließung des EKZ führen, gegenseitige Rücksicht und Respekt sind hier daher oberstes Gebot!

Eine Betreuung im Eltern-Kind-Zimmer zur Überbrückung der vollständigen Schulferien beziehungsweise Ferien der Kinderbetreuungseinrichtungen ist nicht möglich. Die Ferienzeiten sind frühzeitig bekannt und dementsprechend planbar.

 

5. Zugangsberechtigung
Der Zutritt erfolgt nach einer vorherigen Anmeldung bei der Pforte Neubau. Dabei muss der/die Studierende bzw. der/die Beschäftigte die Nutzungsordnung für das Eltern-Kind-Zimmer offiziell durch Unterschrift anerkennen. Erst danach kann das Eltern-Kind-Zimmer genutzt werden.

Jedes Elternteil darf maximal 1 nicht selbstnutzungsberechtigte Person mit in das Eltern-Kind-Zimmer mitnehmen. Auch die mitgenommene Person muss zuvor die Nutzungsordnung gelesen und schriftlich anerkannt haben.

Das Eltern-Kind-Zimmer kann gleichzeitig von maximal 6 Personen (Hochschulangehörige bzw. nicht selbstnutzungsberechtigten Personen und dem/den jeweils zu betreuenden Kind/Kindern) genutzt werden.

 

6. Belegung und Zutritt
Die Belegung des Raumes erfolgt über Voranmeldung in der Pforte. Dazu setzen Sie sich bitte per Telefon (089-3851-109) oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! in Verbindung.

 

7. Aufsichtspflicht
Den das EKZ jeweils nutzenden Hochschulangehörigen oder deren nicht selbstnutzungsberechtigten Personen obliegt die Aufsichtspflicht über die dort betreuten Kinder.

Erhöhte Anforderungen an die Aufsichtspflicht bestehen außerhalb des Eltern-Kind­Zimmers, insbesondere in Gängen und Sanitäreinrichtungen. Kinder dürfen sich auch außerhalb des EKZ (Alt- und Neubau der AdBK München, Garten) nicht unbeaufsichtigt aufhalten.

Eine Unfallversicherung für die Kinder besteht nicht.

 

8. Haftung
Das zur Verfügung gestellte Eltern-Kind-Zimmer ist ein Studien- sowie Büroraum und keine Kindertageseinrichtung. Weder der Raum noch das übrige Gebäude erfüllen die an Kindertageseinrichtungen gestellten erhöhten baulichen Anforderungen und Sicherheitsanforderungen. Die dort geltenden besonderen Maßstäbe können hinsichtlich des Eltern-Kind-Zimmers nicht angelegt werden. Durch die Nutzung des Raumes erkennen die Eltern dies an.

Für zur Verfügung gestellte Gegenstände (z. B. Spielzeug) in diesem Zimmer übernimmt die AdBK München keine Haftung.

Die Nutzung des Eltern-Kind-Zimmers erfolgt auf eigene Gefahr.

Schuldhafte Verletzungen der Aufsichtspflicht (s. Punkt Aufsichtspflicht) durch die das Eltern-Kind-Zimmer nutzenden Personen können Schadensersatzansprüche begründen. Für jeden Schaden an der überlassenen Einrichtung und Gegenständen, der durch ein Kind oder eine Aufsichtsperson schuldhaft herbeigeführt worden ist, haftet die Aufsichtsperson (Eltern haften für ihre Kinder) gegenüber der AdBK München. Dies gilt auch für durch ein Kind verursachte Schäden an Einrichtungen und Gegenständen, wenn die Aufsichtsperson ihre Aufsichtspflicht verletzt hat. Im Schadensfall ist dann die Haftung seitens der AdBK München ausgeschlossen. Die AdBK München haftet nur bei vorsätzlicher und grob fahrlässiger Verletzung ihrer Verkehrssicherungs- bzw. Sorgfaltspflichten.

 

9. Datenschutz
Soweit ein PC vorhanden ist bzw. ein hochschuleigener Laptop mitgebracht wird, darf dieser nicht den Kindern zum Spielen überlassen werden.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studentinnen und Studenten haben zusätzlich darauf zu achten, dass:

die Kinder nicht die Möglichkeit haben dürfen, Einblick in Unterlagen oder Daten im PC/Laptop zu nehmen beziehungsweise Daten oder Unterlagen/Dokumente zu löschen, zu verändern oder zu vernichten.
alle dienstlichen Daten und Informationen so zu behandeln und gegebenenfalls besonders zu schützen sind, dass Dritte - wozu auch die jeweils betreuten Kinder rechnen - sie weder einsehen noch darauf zugreifen oder in sonstiger Weise einwirken können.

 

10. Ausschluss von der Nutzung
Verstoßen Studierende oder Beschäftigte mehrmals gegen diese Nutzungsregeln, können sie von der Nutzung des Eltern-Kind-Zimmers ausgeschlossen werden.

 

11. Ausschluss des Rechtsanspruchs
Es besteht weder ein Rechtsanspruch auf Benutzung des Eltern-Kind-Zimmers noch auf eine bestimmte Ausstattung des Raumes. Bei Beschäftigten setzt die Nutzung des Eltern-Kind-Zimmers voraus, dass dienstliche Belange nicht entgegenstehen.

 

update: Mai 2024 

Seit Oktober 2023 steht der Raum leider nicht mehr zur Verfügung. (Zwischenzeitlich kann das Akarium als Aufenthaltraum genutzt werden.)

Die Frauen & Gleichstellungsbeauftragten sind auf der Suche nach einer geeigneten Lösung.

 

Im Sommersemester 2022 eröffnet an der Akademie der Bildenden Künste München ein Eltern-Kind-Raum. Ab dem 25.4.22 steht der Raum E.EG.22 den Kindern von Studierenden und Mitarbeiter*innen für eine selbst organisierte Betreuung zur Verfügung. Im Eltern-Kind-Raum können die Kinder malen, spielen, lesen, sich ausruhen, essen und trinken. Für Stillende und Schwangere ist der Raum als Ruheort zugänglich. Der Raum ist mit Spielzeug, Büchern und Stiften, einem Wickeltisch und einem Babybett ausgestattet. 

 

Die Kinder dürfen den Raum ausschließlich mit einer volljährigen Bezugsperson benutzen und müssen dort stets beaufsichtigt werden. Erwachsene dürfen den Raum alleine nicht betreten.

 

Der Eltern-Kind-Raum darf maximal von 6 Personen gleichzeitig benutzt werden. Die Anmeldung erfolgt telefonisch 089-3852-109; oder per Mail an der Pforte im Neubau, wo auch der Schlüssel abgeholt werden muss. Vor der ersten Benutzung muss die Nutzungsordnung zur Kenntnis genommen und eine Einverständniserklärung unterzeichnet werden, die ebenfalls an der Pforte liegt.

 

Bitte beachten Sie die Nutzungsordnung Elter-Kind-Zimmer

 

Wir hoffen, dass die Akademie der Bildenden Künste München mit dem Eltern-Kind-Raum einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf leisten kann. Für Kommentare, Anregungen und Kritik sind wir als Frauenbeauftragte dankbar und am besten per Mail zu erreichen unter

 

Eltern-Kind-Raum im Neubau

Raum E.EG.22

 

Öffnungszeiten: Mo–Fr, 9–20 Uhr

Die Akademie der Bildenden Künste München setzt sich für einen wirksamen Schutz vor sexualisierter Diskriminierung und Gewalt ein und pflegt die aktive Umsetzung der Maßgaben des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt sind Formen der Geschlechterdiskriminierung, Verstöße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung und Angriffe auf die Würde und Persönlichkeitsrechte der Betroffenen (vgl. §3 Abs. 4 AGG). Die Akademie der Bildenden Künste München übernimmt Verantwortung dafür, dass die Persönlichkeitsrechte von Menschen auf sexuelle Selbstbestimmung respektiert und gewahrt und individuelle Persönlichkeitsgrenzen anerkannt werden. Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt sind eine massive Beeinträchtigung dieser Persönlichkeitsrechte. Sexuelle Belästigungen schaffen ein stressbeladenes, entwürdigendes, einschüchterndes Arbeits- und Lernumfeld. Die Richtlinie gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt soll dazu beitragen, Beschäftigte und Studierende vor sexueller Belästigung in der Akademie der Bildenden Künste München zu schützen und durch die vorgesehenen Maßnahmen sexuellen Belästigungen vorzubeugen bzw. diese zu unterbinden.

 

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG): https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html

 

Betroffene Personen haben das Recht und sind aufgefordert, über sexualisierte Diskriminierung und Gewalt zu berichten und sich zu beschweren.

 

Ansprechpartner*innen an der AdBK:

 

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte: Susanne Witzgall, Tanja Widmann, Kathrin Kinseher

 

Studiendekan*innen:

Florian Matzner

Nicole Wermers

 

Arbeitskreis Gleichbehandlung: 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

https://www.adbk.de/de/studium/arbeitskreis-fuer-gleichbehandlungsfragen.html

 

Studierendenvertreter*innen: 

 

Professionelle Beratung:

 

Bei sexualisierter Gewalt:

Frauennotruf München: https://frauennotruf-muenchen.de/

089-763737 (Kompetenz in psychischer sowie weiterer Rechtsberatung)

 

Rechtsberatung und finanzielle Unterstützung bei rechtlicher Verfolgung zu sexualisierter Gewalt: 

Weisser Ring, https://weisser-ring.de/

 

Aktuelle Ausschreibung 

Für das Wintersemester 2024/25 schreiben die Frauenbeauftragten der AdBK wieder einen Lehrauftrag aus.

 

Bewerber*innen für den Lehrauftrag der Frauenbeauftragten sollten sich ausdrücklich mit Fragen der Gleichstellung und Diversität vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Kunst befassen, eine sowohl theoretische als auch künstlerische Ausrichtung ist möglich. Bewerber*innen sollten über einen einschlägigen Hochschulabschluss sowie pädagogische Eignung verfügen. Die Bewerbungsfrist für den Lehrauftrag wird noch bekannt gegeben. Die Bewerbung findet in digitaler Form statt. 

 

Die Auswahl des Lehrauftrags erfolgt über die Frauenbeauftragten. Bewerbungen mit einem Lehrprojekt für das Wintersemester (eine Din A4-Seite) und einem Lebenslauf bitte per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden. Der eigenständige Lehrauftrag wird entsprechend der SWS und der an der Akademie üblichen Stundensätze vergütet.

 


Archiv      

Sommersemester 2024

Anne Kristin Kristiansen: “Gendertopien” 

Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, eine Einführung in grundlegende Fragen von (Queer-)Feminismus aus sozialwissenschaftlicher, künstlerischer und politischer Sicht zu geben. Sie nähert sich dieser vielschichtigen Materie mit einer Mischung aus theoretischen Debatten und Betrachtung von Manifesten, die (queer- )feministische Bewegungen über die Jahrzehnte als Schlüsseltexte und in Schlüsselmomenten geprägt haben. Der Fokus liegt hier auf feministischen Manifesten von Künstlerinnen, allerdings nicht ausschließlich. Der Kurs beginnt mit einer der Schlüsselautorinnen der feministischen Theorie, Judith Butler. Mit Butler werden wir vor allem über Subjekt-Bildung an Hand zweier Texte sprechen: zum einen „Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung“, zum anderen „Kritik der ethischen Gewalt“. Während der erste Text beschreibt, was es für ein Subjekt bedeutet unterworfen zu werden unter Strukturen und Normen als konstitutives und auch produktives Moment, geht sie im zweiten Text darauf ein, inwiefern das „Ich“ kein geschlossenes gefestigtes „Ich“ ist, sondern eines, dass sich in der Begegnung mit einem „Du“ immer wieder neu bildet. Beide Texte sind für das Verständnis von Butlers Theorie der Gender-Performativität maßgeblich.

Im nächsten Abschnitt des Seminars verschaffen wir uns einen (kurzen) Überblick über die Geschichte des Feminismus, um eine Grundlage zu schaffen, anhand derer wir die folgenden Texte und unsere eigene Positionalität besser verstehen können.

Im weiteren Verlauf des Seminars wenden wir uns der Rolle von Manifesten als Ausdruck und Teil (queer-)feministischer Bewegungen zu. Manifeste stellen primär ein Aufbegehren gegen existierende Normen dar – Normen, denen wir unterworfen sind, die uns Gewalt antun und gegen die wir aufbegehren. Sie sind ein utopisches Moment mit konstitutiver Kraft für die individuelle und kollektive Subjektbildung, die mit den vorherrschenden Normen nicht einverstanden sind. Manifeste liefern uns einen wertvollen Einblick in das Zeitgeschehen verschiedener Wellen des Feminismus und können uns deutlich machen, inwiefern sich der Feminismus verändert hat und wohin sich die Kernkonflikte verschoben haben. Manifeste sind zugleich Dokument einer historischen Situation und ein Appell für eine andere, bessere Zukunft – sie sind Dystopie und Utopie in einem. Im Folgenden einige Ausschnitte aus Manifesten, die wir gemeinsam lesen werden:

Isolation, Suburbs and Prevention of Community: Our society is not a community, but merely a collection of isolated family units. Desperately insecure, fearing his woman will leave him if she is exposed to other men or to anything remotely resembling life, the male seeks to isolate her from other men and from what little civilization there is, so he moves her out to the suburbs, a collection of self-absorbed couples and their kids. Isolation enables him to try to maintain his pretense of being an individual by becoming a “rugged individualist,” a loner, equating non-co-operation and solitariness with individuality. - S.C.U.M. Manifesto (1967)

B. Two basic systems: Development and Maintenance. The sourball of every revolution: after the revolution, who’s going to pick up the garbage on Monday morning? Development: pure individual creation; the new; change; progress, advance, excitement, flight or fleeing. Maintenance: keep the dust of the pure individual creation; preserve the new, sustain the change; protect progress; defend and prolong the advance; renew the excitement; repeat the flight. show your work – show it again keep the contemporaryartmuseum groovy keep the home fires burning - Manifesto for Maintenance Art (1969)

the arts can be understood as a medium of our self-definition adding new values to the arts. These values, transmitted via the cultural sign-process, will alter reality towards an accommodation of female needs. THE FUTURE OF WOMEN WILL BE THE HISTORIY OF WOMAN - Womens Art, A Manifesto (1972)

Die kontrasexuelle Gesellschaft erklärt und fordert die absolute Trennung von Sex und Fortpflanzungsaktivitäten. Kein kontrasexueller Vertrag führt zu einem Fortpflanzungsakt. Die Reproduktion wird von den Körpern, die zur Schwangerschaft fähig sind oder über Sperma verfügen, frei gewählt. Aus keinem dieser Fortpflanzungsakte geht eine »natürliche« elterliche Verwandtschaft zwischen reproduktivem und neugeborenem Körper hervor. Der neu geborene Körper hat das Recht auf eine kontrasexuelle Erziehung. - Kontrasexuelles Manifest* (2003)

“A feminism that is truly anti-racist and anti-imperialist must also be anticapitalist.” “They can command sexual services, and so some of them do. Here, the root is women's economic, professional, political, and racial vulnerability: our dependence on the paycheck, the reference, the willingness of the employer or foreman not to ask about immigration status. What enables this violence is a system of hierarchical power that fuses gender, race, and class. What results from it is that system's reinforcement and normalization. - Feminism for the 99% (2019)

Xenofeminismus will Geschlecht abschaffen. «Geschlechterabschaffung» ist aber kein Kode für die Beseitigung dessen, was derzeit als «vergeschlechtlichte» Merkmale der menschlichen Population gilt. Im Patriarchat könnte ein solches Projekt nur eine Katastrophe bedeuten, da die Vorstellung davon, was «vergeschlechtlicht» ist, unverhältnismäßig dem Weiblichen anhaftet. Doch sogar, wenn dieses Ungleichgewicht überwunden wäre, hätten wir kein Interesse daran, die geschlechtliche Vielfalt auf der Welt zu verringern. Lasst Hunderte von Geschlechtern blühen! Xenofeminism is gender-abolitionist. ‘Gender abolitionism’ is not code for the eradication of what are currently considered ‘gendered’ traits from the human population. Under patriarchy, such a project could only spell disaster–the notion of what is ‘gendered’ sticks disproportionately to the feminine. But even if this balance were redressed, we have no interest in seeing the sexuate diversity of the world reduced. Let a hundred sexes bloom! - Xenofeminism (2020)

Bislang wird behauptet, dass, wenn wir gewisse Facetten unserer Identität, nämlich unsere sexuelle sowie Geschlechtsidentität offenlegten, wir mit einem Mal bestimmte Figuren und Beziehungen nicht mehr darstellen könnten. Als wäre deren Sichtbarkeit unvereinbar mit unserer Fähigkeit, Rollen überzeugend und glaubhaft für das Publikum zu verkörpern. - ActOut Manifest (2021)

 

Sommersemester 2023

Anne Brannys, Edith Kollath: “Hope Chorus” 

Critical thinking without hope is cynicism. Hope without critical thinking is naïveté.

Maria Popova 

 

„Hope Labour“ beschreibt un-/unterbezahlte Arbeit, die in der Gegenwart in der Spekulation auf ein berufliches Fortkommen in der Zukunft geleistet wird und fügt sich ein in neoliberale Skripte, in denen Verantwortung gänzlich auf das Individuum übertragen werden. Eine Verbreitung von Hoffnungsarbeit v.a. in künstlerischen Arbeitsbereichen liegt sicher auch daran, dass jene Berufe oft als „Berufung“ empfunden werden und trotz des oft geringen Einkommens gesellschaftlich hoch angesehen sind und über sie „kulturelles und soziales Kapital“ erwirtschaftet wird. 

 

Da Frauen einen großen Prozentsatz der im kulturellen Bereich beschäftigten Personen darstellen und gleichermaßen Personen mit einer langen Tradition in der Verrichtung unbezahlter (Care-)Arbeit sind, soll im Projekt die sogenannte „Hope Labour“ aus feministischer Perspektive betrachtet werden. Und damit das „Prinzip Hoffnung“ nicht als naive und passive Haltung, sondern als entwerfendes, also als ermächtigendes und emanzipatorisches Potential untersucht werden, welches verantwortungsvolles Handeln und Veränderung initiieren kann. Denn Hoffnungslosigkeit auf der anderen Seite, die angesichts gesellschaftlicher, ökologischer und politischer Entwicklungen entstehen kann, führt zu Resignation und Stumpfheit. Deshalb wird nach Möglichkeiten gesucht, wie ein Umdenken und Umpraktizieren von vereinzelter Hoffnung des Individuums zu einer kollektiv hervorgebrachten Hoffnung als gesellschaftsverändernde Kraft entstehen könnte. Das bedeutet, die Hoffnung über einen individuellen Affekt hinaus als (eine mögliche) gemeinschaftliche Praxis denken. 

 

Der Chor ist eine kollektive, künstlerische (Theater-)Figur mit einer lang zurückreichenden Tradition, die sich bereits in der Antike v.a. aus marginalisierten Stimmen (Frauen, Kinder, Sklaven) zusammensetzte. Im Projekt „Hope Chorus“ betrachten wir den Chor über seine Funktion als eine aus vielen Einzelnen zu einem Körper zusammengefasster Formation mit einer bestimmten Außenwirkung hinaus und in klarer Abgrenzung zu einer Vorstellung eines gleichgeschalteten Chorkörpers. Vielmehr wenden wir uns einer chorischen Praxis von intern fein abgestimmten, gemeinschaftlichen Produktionen zu. 

 

Protestbewegungen von Arbeitern sind oft mit chorischen Praktiken wie dem gemeinsamen Singen verknüpft, als vergemeinschaftende, emanzipatorische Praxis. Auffällig ist, dass diese Gesangsbewegungen und Sängerbünde fast ausschließlich männliche Teilnehmer hatten. Diese Leerstelle und ihr möglicher Zusammenhang mit dem Überhang weiblicher Hoffnungsarbeitender soll im Projekt „Hope Chorus“ künstlerisch untersucht werden.

 

Der Workshop umreißt also den theoretischen Rahmen und die performative Rolle der Hoffnung als Instrument einer dystopisch gezeichneten Zukunft zu begegnen und nähert sich dem Hoffen als einer kollektiven Praxis. Es richtet sich an Personen, die einen Beruf im kreativen Sektor anstreben, um die hier oft praktizierten Arbeitsbedingungen gemeinsam zu diskutieren und die Studierenden zu emanzipierten Entscheidungen zu befähigen. Im dezidiert künstlerisch-forschenden Workshop findet dabei eine Verschränkung von theoretischem Input (Lektüre, Interviews, Ausstellungsanalysen) und kreativem Output (Performances, gemeinschaftliche Produktion, künstlerische Reaktion auf Input) statt.

 

Sommersemester 2022

Mascha Salgado de Matos: "Strategien der Erinnerung: Feminismen im Kunstfeld vor dem Hintergrund post-kolonialer Strukturen und des „Nationbuilding“ Portugals seit 1974 bis heute"

 

Es gibt eine Vielfalt an Formaten, die Erinnerungskultur ausmachen, wie jüngst auch Jan Böhmermann in seiner bissig-ironischen Kritik am von SWR und BR geleiteten Instagram-Profil #ich bin sophie scholl veranschaulicht (Sendung: Das Problem mit deutscher Erinnerungskultur, am 18.02.2022). Wenngleich der historische Kontext dieses Seminars ein anderer sein wird, sehen wir uns mit den gleichen Fragen konfrontiert: Welche Formen des Erinnerns gibt es? Damit aber auch: Welche Formen des Vergessens gibt es, die denen des Erinnerns vorausgehen, sie begleiten oder bedingen? Inwieweit bestimmt die Materialität des Erinnerns das jeweilige kulturelle Gedächtnis?

 

Ausgangs-und Knotenpunkte des Seminars werden ausgewählte Arbeiten zeitgenössischer portugiesischer Künstlerinnen sein, die Praxen der Erinnerung als künstlerische Prozesse verhandeln. Trotz der Heterogenität der Strategien, Techniken und Medien, die dabei zum Einsatz kommen, eint die Positionen der Verweis auf die jüngere Geschichte Portugals im Zusammenhang mit dem Prozess des Nation Buildings. Mit der Nelkenrevolution am 25.April 1974 endete in Portugal nicht nur die Militärdiktatur des „Estado Novo“, sondern auch die Kolonialherrschaft Portugals in Afrika. Die Transformation gesellschaftlicher Strukturen in die einer Demokratie vollzog sich zeitgleich mit der politischen Unabhängigkeitswerdung von Angola, Moçambique, Guinea-Bissau und Kap Verde. Letztere wurden von Unruhen und Bürgerkriegen begleitet, neue Diktaturen in afrikanischen Ländern entstanden. Die instabilen politischen Verhältnisse, Gewalt und die prekäre soziökonomische Lage in den neu formierten Staaten trieb viele lusophone Menschen in die Grenzen der ehemaligen Kolonialmacht. So wandelte sich das Bild von Portugal als letzter autoritärer Diktatur mit klerikal-faschistischen Zügen in der Geschichte Europas zu einem Ankunftsland mit einer heterogenen Bevölkerungsstruktur. In diesem Seminar werden Bedeutung und Konstruktion von Nation aus feministischer Perspektive hinterfragt. Diese ermöglicht das Zusammendenken von marginalisierten Geschichten, Körpern und Identitäten. Die künstlerischen Positionen und theoretischen Diskurse spiegeln Topoi der wartenden, passiven Frau, der Scham, männlicher (politischer) Dominanz und hinterfragen so Narrative und Archive der Nation. Die Auswahl der zu diskutierenden künstlerischen Positionen mit Schwerpunkt auf die bildenden Künste vereint Künstlerinnen unterschiedlicher Generationen. Die einzelnen Positionen treten in eine „intergenerationelle Langzeitkommunikation“ (Assmann 2020) und verweben sich mit der Pluralität der Stimmen im zeitgenössischen feministischen Diskurs, der über den portugiesischen Kontext hinaus diskutiert werden soll.

 

 

Sommersemester 2021

Fanti Baum: "Black Feminist Poetic Thinkers"

Ein Lektüreseminar zu Audre Lorde, Christina Sharpe und Saidiya Hartman 

 

The white fathers told us, I think therefore I am; and the black mothers in each of us – the poet – whispers in our dreams, I feel therefore I can be free. Poetry coins the language to express and charter this revolutionary awareness and demand, the implementation of that freedom.

Audre Lorde

 

the black mother […] – the poet – whispers in our dreams, I feel therefore I can be free – dieses Verständnis von Poesie stellt Audre Lorde einem weißen Denken des I think therefore I am entgegen. Mehr noch begreift Audre Lorde Poesie – hier vielleicht verstanden in ihrem weitesten Sinne als künstlerische Praxis – als „vital necessity of our existence“ und Voraussetzung für Freiheit: Poetry is not a luxury. It is a vital necessity of our existence. It forms the quality of the light within which we predicate our hopes and dreams toward survival and change, first made into language, then into idea, then into more tangible action. Poetry is the way we help give name to the nameless so it can be thought. The farthest horizons of our hopes and fears are cobbled by our poems, carved from the rock experiences of our daily lives. Jene Vorstellung von Poesie – nicht als Traum oder Vision, sondern als „skeleton architecture of our lives“ (Lorde) begreift die Saidiya Hartmann als das Entscheidende Schwarzer feministischer Poesie – und genau jener Moment prägt wohl auch auf besondere Weise ihr eigenes Denken und Schreiben. Schwarze Feministinnen, ergänzt Christina Sharpe, „destroy the world as it is, and imagine, make possible, and make present, all of these ways, the kinds of worlds that we want to inhabit“. 

 

Das Seminar black feminist poetic thinkers wendet sich vor dem hier skizzierten Hintergrund drei feministisch poetischen Denkweisen zu, die nicht zuletzt mit ihrem besonderen – einem beinahe nicht-akademischen – Schreiben über Schwarzes Leben in the wake of slavery (Christina Sharpe) den Diskurs in der zeitgenössischen kritischen Theorie wie in der zeitgenössischen Kunst prägen oder vielmehr umkehren, verkehren, in ihren kritischen Fabulationen (critical fabulation, Saidiya Hartman) von der Position des Ungedachten schreiben (writing from the position of the unthought) – dessen Ausgangpunkt vor allem weibliches Leben ist. Dem feministischen Denken von Audre Lorde, Christina Sharpe und Saidiya Hartman wollen wir im Seminar nachspüren, uns in einem thinking withoder einem thinking in presence of  üben – und das heißt zugleich sich radikal zu vergegenwärtigen, dass die westliche Philosophie das Subjekt als radikalen Ausschluss von und als Gewalt gegen Schwarzes Leben denkt.

Das Seminar möchte neben der Lektüre unbedingt auch fragen, wie dekoloniale Praktiken in den Künsten aussehen oder aussehen könnten. Welche künstlerischen Mittel kommen in den vielfältigen Praktiken zum Einsatz – im Vorhaben weiße Institutionen (Museen, Musikorte, Theater, Archive, Kunstakademien) zu dekolonialisieren oder wenn sie fern davon wirken? Und nicht zuletzt: Was ist uns – in aller möglichen Unterschiedlichkeit –, die wir an einer weißen, europäischen Kunstakademie studieren und lehren, mit diesem Denken aufgetragen? Wie können wir mit-denken, ohne Schwarzes feministisches Denken zu vereinnahmen? Und: Inwiefern wirkt zu allererst das eigene Denken und Sprechen gewaltsam? Wie gelingt es über koloniale Gewalt zu reflektieren, ohne diese zugleich zu reproduzieren? 

 

Teilnahmevoraussetzung und Leistungsnachweis: Es braucht die Bereitschaft längere Texte auf Englisch zu lesen. Diskussionen finden vornehmlich auf Deutsch statt, können sich aber auch bilingual (deutsch und englisch) ereignen.

 

Zur allgemeinen Einführung sei empfohlen: Natasha A. Kelly (Hg.) Schwarzer Feminismus. Grundlagentexte. Münster: unrast 2019, aber auch: Liepsch, Warner, Pees: Allianzen. Kritische Praxis an weißen Institutionen. Bielefeld: transcript 2018

 

 

Wintersemester 2020

Yana Eva Thönnes: "Full Surrogacy Now"

 

"Where pregnancy is concerned, let every pregnancy be for everyone. Let us overthrow, in short, the family." Schwangerschaft ist immer noch ein ungelöstes Problem. Das Seminar “Full Surrogacy Now” wird sich mit dem Mythos Mutterschaft beschäftigen, indem es eine Gegenfigur analysiert: Die Leihmutter. Anhand der Lektüre von “Full Surrogacy Now - Feminism Against Family” von Sophie Lewis werden wir verschiedene Themen rund um das Phänomen Leihmutterschaft beleuchten: Surrogacy (von lat surrogare: ersetzen) interessiert uns zunächst als Phänomen der bezahlten Reproduktionsarbeit, welche in neoliberale Machtgefälle entlang von Gender, Klasse, Race und Kaste verstrickt ist.

 

In der Untersuchung der Mechanismen, die reproduktive globale Ungleichheiten hervorbringen, werden wir den Markt rund um den “Traum vom genetisch verwandten Kind” sondieren: Fallstudien von indischen sogenannten Baby-Farmen und die globalen Wege von Eizellen, Spermien, den sogenannten commissioning parents und Leihmüttern dienen uns als Grundlage, um das ökonomische Feld zu verstehen. Schließlich fokussieren wir uns auf die Arbeit der Leihmütter selbst, die sich zwischen Affektkontrolle, emotionalem Management, ständiger Verfügbarkeit und Stigmatisierung abspielt.

 

Im zweiten Teil des Seminars soll der Mythos Mutterschaft als Darstellungsthema der jüngeren Kunstgeschichte sowie zeitgenössischer Positionen beleuchtet werden. Abschließend gilt es  zu diskutieren, wie Leihmutterschaft als theoretische Figur und als Praxis ihr queeres Potential entfalten und patriarchale, kapitalistische Konstruktionen von Familie auf den Kopf stellen kann - und nicht zuletzt, wie wir als junge Künstler*innen mit der Frage von Elternschaft persönlich konfrontiert sind.

Die Frauenbeauftragten der AdbK stehen bei Fragen zur Vereinbarkeit von Familien und Studium gerne zur Verfügung. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
 
Beratungsstellen des Studierendenwerks München Oberbayern 
Beratung für Schwangere und Studierende mit Kind, Leopoldstraße 15, 80802 München, 1. Stock, Raum 107/108. Sprechzeiten: Donnerstag 14.00 bis 17.00 Uhr, Dipl.-Soz.päd. Sonja Simnacher, +49 89 38196-1510 und Freitag 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr, Dipl.-Soz.päd. Ana-Maria Golestani, +49 89 38196-240. Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
 
Allgemeine und Soziale Beratungsstelle, Alte Mensa, Helene-Mayer-Ring 9, 80802 München, Beratungszentrum Eingang h, 2. Stock, Raum h8. Sprechzeiten: Dienstag und Mittwoch 10.00 bis 14.00 Uhr, Donnerstag 14.00 bis 18.00 Uhr, Dipl.-Soz.Päd. Michael Bayer, +49 89 38196-1209. Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

 

Information und Anmeldung für Krippen- und Kitaplätze:

Studierendenwerk München, https://www.studentenwerk-muenchen.de/studieren-mit-kind/

 

Familien-, Paar-, Sexual- und Schwangerenberatungsstelle:

ProFamilia, Türkenstraße 103, 80799 München, 089 3300840, https://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/bayern/beratungsstelle-muenchen-schwabing

 

Eltern-Kind-Raum:

Im Sommersemester 2022 eröffnete an der Akademie der Bildenden Künste München ein Eltern-Kind-Raum. Alle Informationen dazu finden Sie hier.

 

Stipendien für Studierende mit Kind(ern):

Stipendium der Studentenhilfe München e.V.

Dieses Ministipendium richtet sich an in Vollzeit studierende Eltern zwischen dem ersten und letzten Semester. Die Höhe der Förderung beträgt 150 Euro pro Monat. Die maximale Laufzeit umfasst zwei Semester. 

 

Stipendium des ZONTA Club München II

Das Zonta-Stipendium richtet sich an junge Frauen ab 23 Jahren, die in München wohnen, kurz vor dem Studienabschluss stehen und unverschuldet in eine soziale und finanzielle Notlage geraten sind. Es ist ein Nachweis zu erbringen, dass die Bewerberin ihr Studium ohne finanzielle Unterstützung nicht abschließen kann und alle öffentlichen Fördermöglichkeiten ausgeschöpft sind. Die Dauer der Förderung bis zum Studienabschluss kann zwischen 6 und 12 Monaten liegen.

 

Stipendium von Madame Courage

Gefördert werden alleinerziehende Studentinnen an bayerischen Hochschulen, die sich in der Studienabschlussphase befinden. Die Förderung beträgt maximal zwei Semester. 

 

Stipendium von MAWISTA

Die Förderung richtet sich an studierende Eltern im Ausland sowie an internationale Studierende mit Kind, die ein Auslandsstudium in Deutschland absolvieren. Die finanzielle Unterstützung ist einmalig und umfasst 3.000 Euro.

Der Antrag auf Förderung nach dem Programm zur Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre richtet sich an besonders begabte Frauen, die eine künstlerisch-wissenschaftliche Hochschullaufbahn anstreben und aufgrund von Besonderheiten in ihrem Lebensweg Unterbrechungen oder außergewöhnliche Belastungen in ihrer Karriereentwicklung in Kauf nehmen mussten. Zu Besonderheiten im Lebensweg, die das Auswahlverfahren berücksichtigt, gehören insbesondere Sorgeaufgaben gegenüber Familienmitgliedern oder andere schwerwiegende persönliche Einschränkungen, die eine Ausübung der künstlerischen Tätigkeit zeitweise erschwerten oder erschweren. Die Bewerberin muss ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und ihren Wohnsitz in Bayern gemeldet haben oder nachweisen können, dass ihr Lebensmittelpunkt eindeutig in Bayern liegt.

 

Der aktuelle Antrag auf Förderung nach dem Programm zur Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre wird hier publiziert. Der nächste Bewerbungstermin ist am 31. Januar 2024. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen, inkl. Datenschutzerklärung ausschließlich in digitaler Form (zusammengefasst in einer PDF-Datei, maximal 10 MB) an die Mail der Frauenbeauftragten. Die jährlich wechselnden Jury-Mitglieder sind sich der Sensibilität der Informationen bewusst; sie garantieren darüber Verschwiegenheit zu wahren.

 

Literatur von in der AdBK-Bibliothek vorhandenem Handapparat (aktuelle Liste). Wer einen thematischen Buchwunsch zu Frauenförderung, Gender Studies und Anti-Diskriminierung hat, bitte eine Email an
senden!

 

  • Eure Heimat ist unser Albtraum, Hrsg: Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah, Ullstein Buchverlag, Berlin 2019
  • Living a Feminist Life von Sara Ahmed, Duke University Press, USA 2017
  • On being Included von Sara AhmedDuke University Press, USA 2012
  • I is for Impasse, Affektive Queerverbindungen in Theorie_Aktivismus_Kunst Hrsg: Käthe von Bose, Ulrike Klöppel, Katrin Köppert, Karin Michalski & Pat Treusch,  b_books, Berlin 2015
  • Lebenswerk. Über das Mutterwerden von Rachel Cusk, Suhrkamp Verlag, Berlin 2019
  • Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche von Reni Eddo-Lodge, Tropen Sachbuchverlag, Berlin 2019
  • Comrade. An Essay on Political Belonging von Jodi Dean, Verso Books, US 2019
  • Rückkehr nach Reims von Didier Eribon, Suhrkamp Verlag, 2016
  • Betrachtungen zur Schwulenfrage von Didier Eribon, Suhrkamp Verlag, Berlin 2019
  • Die Jahre von Annie Ernaux, Suhrkamp Verlag, Berlin 2017 
  • Eine Frau von Annie ErnauxSuhrkamp Verlag, Berlin 2019
  • Das homosexuelle Begehren von Guy Hocquenghem, Nautilus 2019
  • Teaching Critical Thinking von Bell hooks, Routledge, UK 2010
  • Feminism, Labor and Digital Media: The Digital Housewife von Kylie Jarrett, Routledge, UK 2016
  • Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen, Hrsg: Barbara John, Verlag Herder, Freiburg in Breisgau 2014
  • Allianzen - kritische Praxis an weißen Institutionen von Elisa Liepsch und Julian Warner, Transcript Verlag, Bielefeld 2018
  • Das Ende von Eddy von Edouard Louis, Fischer 2016
  • Im Herzen der Gewalt von Edouard Louis, Fischer 2016
  • Für den Arsch von Christian Maurel, August 2019
  • migrantenstadl von Tunay Önder und Imad Mustafa, Unrast Verlag, Münster 2016
  • Exit Racism von Tupoka Ogette, Unrast Verlag, Münster 2020
  • Testo Junkie von Paul B. Preciado, bbooks, Berlin 2016
  • Ein Apartment auf dem Uranus von Paul B. Preciado, Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
  • The rise of neoliberal feminism von Catherine Rottenberg,  Oxford University Press, UK 2018
  • Glitch Feminism: a Manifesto von Legacy Russel, Verso Books, USA 2020
  • Inklusion. Exklusion. Künste. Textsammlung zu Ungleichheiten und Normativitäten an Kunsthochschulen Hrsg: Vessely Pauline, Vögele Sophie, Saner Philippe, Mörsch Carmen, Peter Lang, CH 2020
  • Mycelium von Annette Weisser, Semiotext(e), London 2019
  • A room of one's own von Virginia Woolf, Neuauflage bei Reclam, Ditzingen 2019

 

 

frauenbeauftragte 22 ringvorlesung flyer A6 PROVANSAL 220422 verschoben

 

GENDER-BASED VIOLENCE IN ART SCHOOLS. Between reproduction and denunciation.

Vortrag von Mathilde Provansal | 25.05.2022 | 10:00 - 11.30 Uhr |

Workshop im Anschluss mit Anmeldung per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Raum E.02.29

 

Mathilde Provansal ist Post-Dotoral Fellow am Institut für Soziologie der LMU München und forscht zu sexualisierter Gewalt besonders im Kontext von Kunsthochschulen im deutsch-französischen Vergleich. 

 

Die Ringvorlesung „Feminismen in Kunst und Theorie" vereint zeitgenössische Positionen aus Praxis und Theorie und umfasst Vorträge, Workshops, praktische Übungen, Filmscreenings etc. Das Programm wird organisiert durch die Frauenbeauftragten der Akademie der Bildenden Künste München.

 


 

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A REDISTRIBUTION OF VIOLENCE. Carolyn Lazards ästhetische Praxis zwischen Sorge und Gegen-/Gewalt.

Vortrag von Vera Mader | 11.05.2022 | 14:30 - 15.30 Uhr |

Workshop im Anschluss mit Anmeldung per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Raum E.02.29

 

Vera Mader ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Promotion) am DFG-Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum und schreibt eine Dissertation mit dem Titel "Therapeutiken der Selbst-Überschreitung. Sorge und Differenz bei Audre Lorde“.

 

Die Ringvorlesung „Feminismen in Kunst und Theorie" vereint zeitgenössische Positionen aus Praxis und Theorie und umfasst Vorträge, Workshops, praktische Übungen, Filmscreenings etc. Das Programm wird organisiert durch die Frauenbeauftragten der Akademie der Bildenden Künste München.

 


 

symposium hgb leipzig

 

Macht/Missbrauch an Kunsthochschulen – 

Erfahrungen austauschen, Empowermentstrategien, Expertise gewinnen, Strukturen verändern

Symposium an der HGB Leipzig


Beteiligte(r) Künstler*in(nen):
Organisator*innen: Anne Dietzsch, Harriet Meyer, Benjamin Meyer-Krahmer
Mit Miriam Camara, Silvia Gardini, Delphine Bedel, Action against Rape Culture u.a.

 

Opening hours:
14.01.22, 10:00-18:00 Uhr & 15.01.22, 10:00-16:00 Uhr

 

Ort:
Online

 

Partner:
Das Projekt wird unterstützt durch das Support Büro der HGB Leipzig.

 

Weitere Informationen: https://www.instagram.com/machtmissbrauchkunsthochschule/


14. Januar


10–13 Uhr:
Grundlagen & Inputs
Machtmissbrauch 

Miriam Camara, Camilla Goecke & Marieke Helmke, Diana Arce



14–17 Uhr: Workshop
Empowermentstrategien bei sexualisierter Gewalt (für FLINTA*s)

Kollektiv Actions Against Rape Culture (Birte Opitz, Lilian Schwerdtner).
Begrenzt auf 20 Teilnehmer*innen, Anmeldungen an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!



 

15. Januar


10–13 Uhr: Inputs & Diskussion (deutsch & englisch) Machtmissbrauch an Kunsthochschulen / Abuse of Power at Art Academies

Silvia Gardini & Delphine Bedel



14–16 Uhr: Workshop
Vernetzung


Anne Dietzsch, Benjamin Meyer-Krahmer, Harriet Meyer



 

Solltet ihr Fragen oder Anmerkungen haben, erreicht ihr uns drei unter dieser Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

An künstlerischen Hochschulen (nicht nur) in Deutschland findet eine neue Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch statt. Vier Jahre nachdem 2017 #MeToo zu einer globalen Bewegung wurde (und 15 Jahre nachdem “Me Too” das erste Mal im Zusammenhang mit dem Öffentlich-Machen von sexual abuse und harassment verwendet wurde), entstehen an künstlerischen Hochschulen Initiativen, die Bewusstsein und Sensibilität für Machtmissbrauch erhöhen, vor allem aber strukturelle Veränderungen erreichen wollen. Diese Dynamik wollen die Organisator*innen Anne Dietzsch, Harriet Meyer, Benjamin Meyer-Krahmer unterstützen durch zwei Veranstaltungen, die es ermöglichen, Erfahrungen auszutauschen und sich Wissen anzueignen, um die Veränderungen von Strukturen sowie die Etablierung respektvoller, wertschätzender, diskriminierungskritischer Kommunikation voranzutreiben. Es handelt sich um einen anspruchsvollen Prozess, der nur gelingen kann, wenn möglichst viele Beteiligte an dessen Umsetzung mitwirken. 



 

Das Symposium mit Workshop im Januar 2022 ist den „Grundlagen” gewidmet und nähert sich den diversen Fragen und Themen auf unterschiedliche Weise. So ist z.B. einer der Workshops ausschließlich für Studierende konzipiert, um einen safer space für das Teilen von Erfahrungen zu ermöglichen sowie Empowermentstrategien zu erlernen, die bei der Auseinandersetzung/ Bewältigung mit eigenen vergangen sowie kommenden Erfahrungen helfen können. Außerdem erhalten Studierende Hilfestellungen bei der Auseinandersetzung mit eigenen Grenzen: Wo verlaufen meine Grenzen? Wie kann ich sie kommunizieren und was kann ich tun, wenn diese bereits überschritten worden sind? Welche Beschwerdewege gibt es und sollte es zukünftig geben? Welche Abhängigkeitsverhältnisse gibt es und wie können wir dem Missbrauch dieser entgegenwirken?



 

Die Projektidee basiert auf einer Vernetzung von verschiedenen Hochschulinitiativen, die sich mit Machtstrukturen an (künstlerischen) Hochschulen auseinandersetzen. Diese Vernetzung und der dadurch entstandene Wissensaustausch sollen über das Symposium hinaus bestehen bleiben und in einer interaktiven Website festgehalten werden. Sie wird zukünftigen Generationen von Studierenden, Lehrenden und Hochschulmitarbeitenden auf unterschiedliche Weise eine Hilfe sein, sich Wissen oder Empowermentstrategien anzueignen.

 


 

 

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RE-ENACTING OFFENCES. Die Kunst einer vorurteilsfreien Gesellschaft

Vortrag von Maria Linares | 

11.05.2021 | 19:00 Uhr

Die Veranstaltung findet online auf GoToMeeting statt: https://global.gotomeeting.com/join/220826093
Ergänzende Hinweise zum DATENSCHUTZ: https://www.adbk.de/de/datenschutzerklaerung.html

 

Können Sie sich an einen Moment erinnern, in dem Sie diskriminiert wurden? Können Sie sich an einem Moment erinnern, in dem Sie diskriminiert haben? Wie haben Sie sich gefühlt?
Die Künstlerin María Linares beschäftigt sich mit der im Alltag angesiedelten Erfahrung von Rassismus und Diskriminierung. Anhand von Erzählungen aus ihrem Kunstprojekt RE-ENACTING OFFENCES vertritt sie die These, dass der rassistische Diskurs unserer Gesellschaft einen allgegenwärtigen Topos von Über- und Unterlegenheit bildet. In diesem Zusammenhang stellt sie weitere Kunstprojekte vor, wie das langfristige Vorhaben RENOMBREMOS EL 12 DE OCTUBRE [Lasst uns den 12. Oktober umbenennen].


María Linares studierte Bildende Kunst und Philosophie in Bogotá. Es folgten die Postgraduiertenstudien „Kunst und öffentlicher Raum“ an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und „Kunst im Kontext“ an der Universität der Künste Berlin. Derzeit promoviert sie an der Bauhaus Universität Weimar im Fachbereich Freie Kunst. Mit ihren Arbeiten adressiert sie weniger Besucher*innen von Kunstausstellungen, als Mitbürger*innen und Passanten*innen im Stadtraum, die sie aktiv mit einbezieht.

 

Die Ringvorlesung „Feminismen in Kunst und Theorie" vereint relevante Positionen aus Praxis und Theorie und umfasst Vorträge, Workshops, praktische Übungen, Filmscreenings etc. Das Programm richtet sich an alle Studierenden und Lehrenden der Akademie und startet im Wintersemester 20/21 online.

 


 

 Grosse

 

Der Begriff „Globaler Kunst“ steht interessanterweise häufig für eine Vorstellung von einer Kunstproduktion nicht-europäischer und nicht-US-amerikanischer Kontexte, als Synonym für „das Andere“ innerhalb einer Hierarchie aus „Zentrum“ und „Peripherie“. Contemporary And (C&) ist eine dynamische Plattform, die Diskurse um zeitgenössische Kunst reflektiert und initiiert, welche sich jenseits der Idee von Zentren und jenseits singulärer Narrative und Präsenzen bewegen. 2013 gegründet, ist die internationale Plattform ein stetig wachsendes Netzwerk, das Kulturproduzent*innen aus Afrika und der globalen Diaspora featured und verbindet. In ihrem Vortrag wird Julia Grosse über ihre Arbeit vor allem mit Fokus auf C& sprechen, sowie über Methoden, Definitionen und Herausforderungen.  

 

Julia Grosse ist Mitgründerin und künstlerische Leiterin der Plattform Contemporary And (C&) und Dozentin am Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste (UdK) in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte in Bochum und arbeitete als Kulturkorrespondentin in London für die taz, FAS oder die Süddeutsche Zeitung. 2020 kuratierte sie "Friendly Confrontations. Festival zu globaler Kunst und Kunstkritik" an den Kammerspielen in München und erhielt (gemeinsam mit Yvette Mutumba) den Preis "Europäische Kulturmanager*in des Jahres".

 

Die Ringvorlesung „Feminismen in Kunst und Theorie" vereint zeitgenössische Positionen aus Praxis und Theorie und umfasst Vorträge, Workshops, praktische Übungen, Filmscreenings etc. Das Programm wird organisiert durch die Frauenbeauftragten der Akademie der Bildenden Künste München.

 


 

 

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Digitale Hausfrau, Datenkolonialismus, iCrip, viral blackness, Glitch- oder Xenofeminismus – so stark Corona Digitalisierungen in den letzten Monaten durchgesetzt hat, so umkämpft die Frage, wie Digitalisierung und digitale Medien wissenschaftlich, politisch und aktivistisch einzuschätzen sind. Marxistische Feminismen schließen etwa mit dem Begriff der digitalen Hausfrau an ältere feministische Sorgearbeitsdebatten an. Und skandalisieren Social Media Praktiken als feminisierte Arbeit (Jarrett 2016), deren Gewinne nicht an die Nutzenden sondern die Besitzenden von Plattformen wie Instagram oder Facebook fließen. Digitalisierung heißt: neue geschlechtliche Arbeitsteilungen und Ausbeutungsverhältnisse. Derzeit vielbeachtete Xeno- und Glitchfeminismen unterstreichen hingegen stärker die ästhetischen, affektiven und politischen Potentiale. Digitale Dokumentationen wie die Ermordung George Floyds zeigen, dass das Digitale eine Waffe sein kann – dass es Möglichkeiten für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen, für weniger rassistische, ethnizistische oder heteronormative Zukünfte bietet.

Statt die verschiedenen feministischen Zugänge gegeneinander auszuspielen und die eine Wissensproduktion als neoliberal, subjektivistisch oder kulturalistisch und die andere als veraltet, essentialistisch oder grobschlächtig zu deskreditieren, sollen die unterschiedlichen Ansätze zunächst einführend vorgestellt und dann miteinander ins Gespräch gebracht werden. Kurzum: Das Ziel meines Vortrags ist eine radikal intersektionale Perspektiven auf das Thema Digitalisierung.

 

Dr. Ute Kalender ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt zu Intersexualität an der Charité, forscht und lehrt zu neuen feministischen Digitalbewegungen und arbeitet am FrauenComputerZentrumBerlin e.V. (FCZB). utekalender.de

 

Die Ringvorlesung „Feminismen in Kunst und Theorie" vereint relevante Positionen aus Praxis und Theorie und umfasst Vorträge, Workshops, praktische Übungen, Filmscreenings etc. Das Programm richtet sich an alle Studierenden und Lehrenden der Akademie und startet im Wintersemester 20/21 online.

 


 

 

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Das Buch Full Surrogacy Now der Autorin Sophie Lewis ist ein "ernsthaft radikaler Ruf nach voller Schwangerschaftsgerechtigkeit" (Donna Haraway). Lewis plädiert dafür, Praktiken der Leihmutterschaft zu transformieren und zu erweitern und sieht darin auch die Möglichkeit für neue Vorstellungen von Verwandtschaft und Reproduktionsarbeit, die von der Kleinfamilie weg und zu anderen Formen von Sozialität und geteilter Verantwortung hinführen würden. Kämpfe in der Leihmutterschaftsbranche können laut Sophie Lewis dazu beitragen, den Weg zu alternativen Familienarrangements aufzuzeigen, indem wir mit der Annahme brechen, dass Kinder notwendigerweise zu denen gehören, deren Genetik sie teilen. Dieses erweiterte Konzept der Leihmutterschaft hilft uns zu erkennen und zu affirmieren, dass es immer, wie das Sprichwort sagt, mindestens ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen.

 

Sophie Lewis ist Autorin und Übersetzerin. Unter anderem hat sie Communism for Kids von Bini Adamczak (MIT, 2016), Unterscheiden und Herrschen von Sabine Hark und Paula-Irene Villa (Verso, 2020) sowie A Short History of Feminism von Antje Schrupp (MIT, 2017) übersetzt. Sie ist Mitglied des Kollektivs Out of the Woods und Redakteurin bei Blind Field: A Journal of Cultural Inquiry. Als queere feministische Geografin hat sie sich der Cyborg-Ökologie und dem Antifaschismus verschrieben. Weitere Schriften zu Donna Haraway u.a. wurden in The New York Times, Boston Review, Viewpoint Magazine, Zeichen, Dialoge in Humangeographie, Antipode, Feminismus und Psychologie, Wissenschaft als Kultur, Grenzen, The New Inquiry, Jacobin, Mute and Salvage Quarterly veröffentlicht. 

 

Marina Martinez Mateo vertritt derzeit den Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetische Theorie an der Akademie der Bildenden Künste München und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt. Sie hat zu Politik und Ästhetik der Repräsentation, zu Biopolitik und (Neo-)Liberalismus sowie im Bereich der feministischen Philosophie und Critical Philosophy of Race veröffentlicht und arbeitet derzeit an einem Projekt zum Verhältnis von Ökonomie und Familie.

 

Yana Thönnes ist Performance Künstlerin, Regisseurin und Gründugsmitglied der Performance Company THE AGENCY. 2017 und 2018 ist sie Stipendiatin der Saison Foundation Tokyo, erhält 2018 das Arbeitsstipendium der Stadt München und ist 2018 Stipendiatin des Internationalen Forums Theatertreffen Berlin. Im Wintersemester 2017/18 und 2018/19 sowie Sommersemester 2019 hat sie Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. 2019 inszeniert sie BOYS SPACE an den Münchner Kammerspielen und Take it like a man am FFT Düsseldorf und ist Stipendiatin des Goethe Instituts Bangalore. 

 

Anmeldung und Rückfragen bitte über diese Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kolloquiums des Lehrstuhls Philosophie / Ästhetische Theorie der Akademie der Bildenden Künste München sowie in Zusammenarbeit mit dem Seminar ‘Full Surrogacy Now’ von Yana Thönnes (Lehrauftrag der Frauenbeauftragten) statt.

 


 

Feminist Invasion

organised by Sarah Sigmund & Samira Yildirim

 

04.12.2020 19 Uhr/7pm 

Art and Activism as an act of radical love. Presentation and Talk with Patricia Kaersenhout  

Online:https://global.gotomeeting.com/join/747827581

 

14.01.2021 19 Uhr/7pm  

ICONOCLASTS | queer feminist short films presented by Queer Film Festival München  

Ort: wird noch bekannt gegeben / Location: to be announced      

 

28.01.2021 19 Uhr/7pm  

Labern übers eigene Land #10: Eine Performance von Julia Nitschke und Caroline Kapp   

Ort: wird noch bekannt gegeben / Location: to be announced   

 

Im Fokus von FEMINIST INVASION stehen eingeladene Künstler*innen, Autor*innen, Filmemacher*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen, die auf verschiedene Weise feministische Themen behandeln. Die Veranstaltungen nähern sich unterschiedlichen feministischen Praktiken, die den Prozess von Gleichberechtigung vorantreiben, analysieren, problematisieren und begleiten.

Nach einer längeren Pause, bedingt durch Corona, nehmen wir im Wintersemester 2020/21 unsere Arbeit an FEMINIST INVASION mit drei Veranstaltungen wieder auf. Die Pandemie hat gezeigt, dass es gerade jetzt wichtig ist, feministische Geschichten und Themen zu erzählen und sichtbar zu machen. Die Reihe FEMINIST INVASION lebt vor allem vom Austausch, Diskussionen und Vernetzung vor Ort und wir hoffen sehr, dass diese Art des Zusammenkommens bald wieder möglich ist. Bis dahin bleiben wir flexibel und passen den Ort nach den jeweiligen Bedingungen an.

 

FEMINIST INVASION focuses on invited artists, authors, filmmakers, curators and scholars who deal with feminist issues in various ways. The events approach different feminist practices that promote, analyze, problematize and accompany the process of equality.

After a longer break, due to Corona, we will resume our work on FEMINIST INVASION with three events in the winter semester 2020/21. The pandemic has shown that it is especially important now to tell feminist stories and themes and to make them visible. The FEMINIST INVASION series thrives above all on exchange, discussion and networking on site, and we very much hope that this kind of coming together will soon be possible again. Until then we will remain flexible and adapt the location according to the respective conditions.

 


 

Infoveranstaltung Förderprogramm und Stipendium für Frauen

Am 14.12.2020 um 10Uhr bieten wir für alle Interessierten eine online Infoveranstaltung an.

 


 

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Image 1: Sketch for the Trans America Building # 3, ink, paper, Dimensions variable, 2020           

Image 2: Rindon Johnson

 

Lecture and Workshop by Rindon Johnson

 

Online lecture 30.11.2020, 19:00 (in cooperation with Florida, in whose magazine Rindon also had a contribution)

Workshop 07.12.2020, please register at: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

https://global.gotomeeting.com/join/612169133 

Both will be in an online format in English with live discussion.

  

For the workshop, Johnson and the participants will create a distance writing group together. Jumping off of Johnson's writing prompt for "Wendy's Subway“, https://www.wendyssubway.com/resources/writing-prompt/writing-prompt-between-elizabeth-cotten-and-connie-converse-by-rindon-johnson.
Participants will be asked to prepare a poem of any length, style or format to share with the group. Participants must register and send their poems by 30 November so as to give their fellow participants enough time to provide feedback in time for the workshop on 7 December. Johnson will also be offering a new poem for the workshop. 
Please register at: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 


 

 

cx-Vortragsreihe: "Exzess"
Panel: Excess, Gender, Racialization mit Amber Jamilla Musser & Luiza Prado de O. Martins

Termin: 10. Dezember 2019, 19 Uhr
Ort: Akademie der Bildenden Künste, Historische Aula im Altbau

 


 

 

FEMINIST INVASION

Filme | Gespräche | Vorträge

Akademie der Bildenden Künste München

Akademiestraße 4, Neubau, Auditorium

Mittwochs 19 Uhr

Organisiert von Sarah Sigmund & Samira Yildirim

 

11.12.2019 Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – ReduPers

Filmabend präsentiert von Alexandra Bircken

(Regie: Helke Sander, 1978, dt., 98‘)

 

18.12.2019 Nicht Mann – nicht Frau – nur Rabe

Gespräch zwischen Burcu Dogramaci und Philipp Gufler zur Münchner Performance- und Medienkünstler*in Rabe Perplexum

 

 
Rat- und Hilfesuchende können jederzeit per Email Kontakt mit den Frauenbeauftragten aufnehmen und eine persönliche Sprechstunde vereinbaren. Diese kann online oder als persönliches Treffen vor Ort stattfinden. Bitte schreiben Sie hierzu an die allgemeine Adresse der Frauenbeauftragten Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder direkt an eine der derzeitigen Frauenbeauftragten Ihrer Wahl: 
 

Prof. Ursula Rogg | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Prof. Tanja Widmann | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Maria Justus |  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Studentische Hilfskräfte:

Chalo Schwaiger und Hannah Sperandio