Jahresthema „Politik der Emotionen/Macht der Affekte“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2017/18)

 

21. November 2017

Medial mobilisierte Affekte

mit Marie Luise Angerer und Cécile B. Evans

 

Marie Luise Angerer

 

Marie-Luise Angerer ist Professorin für Medientheorie/Medienwissenschaft an der Universität Potsdam, geschäftsführende Direktorin des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) sowie Sprecherin des Forschungskollegs Sensing: Zum Wissen sensibler Medien. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Verbindung von Affekt- und neurowissenschaftlichen Theorien, Medientechnologien und die hieraus sich ableitenden Reformulierungen psychoanalytischer/poststrukturalistischer Begriffe (Unbewusstes, Begehren u.a.). Zu ihren Publikationen zählen u.a. Affektökologie. Intensive Milieus und zufällige Begegnungen (Meson Press, 2017), Vom Begehren nach dem Affekt (diaphanes, 2007), das 2014 mit einem neuen Kapitel unter Desire After Affect in englischer Übersetzung erschien, Timing of Affect. Epistemologies, Aesthetics, Politics (mit Bernd Bösel und Michaela Ott, diaphanes 2014) sowie aktuelle Aufsätze zum Nichtbewussten und zur Neuverteilung von agency zwischen humanen und nonhumanen Akteur*innen.

 

Die amerikanisch-belgische Künstlerin Cécile B. Evans lebt und arbeitet in London. In ihrer künstlerischen Praxis fragt sie nach der sich verändernden Wahrnehmung und Bewertung von Emotionen in virtuellen Welten. Evans entwirft dabei Visionen, wie sich die Art und Weise, mit der wir Emotionen einschätzen, auf unser Menschsein auswirkt – besonders in der nahen Zukunft. Ihren Arbeiten wurden bereits mehrfach Einzelausstellungen gewidmet, zuletzt etwa in 49 Nord 6 Est - Frac Lorraine (FR), Museum Abteiberg (DE), Tramway (UK), Chateau Shatto (US), Museo Madre (IT), mumok Vienna (AT), Castello di Rivoli (IT), Galerie Emanuel Layr, Vienna (AT), Tate Liverpool (UK), Kunsthalle Aarhus (DK), M Museum Leuven (BE), De Hallen Haarlem (NL), und in den Serpentine Galleries (UK), und in Gruppenausstellungen gezeigt: u.a. in der Whitechapel Gallery (UK), Haus der Kunst (DE), Mito Art Tower (JP), Renaissance Society Chicago (US), 7. International Moscow Biennale (RU),  4. Ural Industrial Biennial (RU), Galerie Kamel Mennour (FR), Louisiana Museum of Modern Art, Copenhagen (DK), der 9. Berlin Biennale (DE), der 20. Sydney Biennale (AUS), Fundació Joan Miró, Barcelona (ES), und dem Musée d’Art Moderne de Paris (FR). Evans‘ Filme wurden bei Festivals wie u.a. dem New York Film Festival und Rotterdam International gezeigt. Sie ist in öffentlichen Sammlungen weltweit vertreten, u.a. im The Museum of Modern Art, New York (US), The Rubell Family Collection, Miami (US), Whitney Museum of American Art (US), De Haallen (NL), Castello di Rivoli, Turin (IT), Louisiana Museum of Modern Art, Copenhagen (DK), und FRAC Auvergne (FR).

 

 

 

Jahresthema „Politik der Emotionen/Macht der Affekte“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2017/18)

 

09. November 2017

Emotionale Terrains des Sozialen

mit Deborah Gould

 

Deborah Gould ist assoziierte Professorin für Soziologie an der University of California in Santa Cruz und gehört darüberhinaus den Fakultäten für feministische Studien, für die Geschichte des Bewusstseins sowie für Politik an. Nach ihrer Promotion in Politikwissenschaften an der University of Chicago 2000 folgten vier Jahre als Harper-Schmidt Fellow der Society of Fellows in the Liberal Arts ebenda. Ihr Buch Moving Politics: Emotion and ACT UP’s Fight Against AIDS (University of Chicago Press, 2009) wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. als Distinguished Contribution to Scholarship Best Book Award (American Sociological Association’s Political Sociology Section, 2010) sowie mit dem Ruth Benedict Book Prize (American Anthropological Association, 2010). Ferner kam es in die finale Auswahl für den Lambda Literary Award in LGBT Studies (2010). Aktuell arbeitet sie an einem weiteren Buch zu Emotionen in der Politik, das unter dem Titel Emotional Terrains of Activism: Appetites, Encounters, and the Not-Yet of Politics erscheinen wird. Gould engagierte sich viele Jahre in der Bewegung ACT UP/Chicago und später bei Queer to the Left, und sie war Gründungsmitglied des Feel Tank Chicago, einem Zusammenschluss aus Akademiker*innen, Kunstschaffenden und Aktivisten, der insbesondere durch seine „International Parades of the Politically Depressed“ Bekanntheit erlangte.

Jahresthema „Politik der Emotionen/Macht der Affekte“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2017/18)

 

2. November 2017

Am Anfang war die Emotion

mit Antonio Damasio

 

Antonio Damasio

 

Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften, Psychologie und Neurologie an der University of Southern California, Los Angeles und Direktor des dortigen Brain and Creativity Institute. Ein Schwerpunkt seiner jahrelangen Forschungsarbeit, u.a. am University of Iowa Medical Center, liegt auf dem Verhältnis zwischen Emotion und Verstand bzw. der eng vernetzten Wechselwirkung und gemeinsamen evolutionären Entwicklung von Gefühl und Kognition. Für seine Arbeit wurde er über die Jahre mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Honda-Preis, dem Prinz-von-Asturien-Award und, gemeinsam mit seiner Frau, der Neurologin und Neurowissenschaftlerin Hanna Damasio, dem Pessoa-, dem Signoret- und dem Cozzarelli-Preis. Damasio ist Fellow der American Academy of Arts and Sciences, der National Academy of Sciences, der European Academy of Science and Arts sowie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Bücher, darunter Descartes' Irrtum (List, 1995) und Ich fühle, also bin ich (List, 2000), sind internationale Bestseller und wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Für Selbst ist der Mensch (Siedler, 2011) wurde er mit der Corine ausgezeichnet. Sein neuestes Werk Im Anfang war das Gefühl bestimmt das Gefühl als zentrale Voraussetzung für den Ursprung der menschlichen Kultur und ist 2017 bei Siedler erschienen.


Arbeitsstipendium 2016/17 und 2017/18

in Höhe von 3.000 Euro

In den Jahren 2016/17 und 2017/18 bestand für Studierende der Akademie der Bildenden Künste, die am damaligen Jahresprogramm des cx teilnahmen, die Möglichkeit sich um ein Arbeitsstipendium zu bewerben. Das Stipendium in Höhe von 3.000 Euro wurde für ein künstlerisches (Forschungs-)Vorhaben vergeben, das einen inhaltlichen Bezug zum Jahresthema aufwies und auf einer interdisziplinären Kooperation (mit einem/einer Verteter/in eines anderen Fachbereichs) basiert. Gestiftet wurde das Arbeitsstipendium von SoNet – Soziales Netzwerk e.V. Ziel des Stipendiums war es, bereits in der künstlerischen Ausbildung ein Denken zu fördern, das Fachgrenzen überschreitet und kritisch zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen beitragen kann. Seitdem ist das Stipendium aufgrund fehlender finanzieller Mittel ausgesetzt. 

Jahresthema „Hybride Ökologien“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2016/17)

 

12.01.2017

Ökologien gestalten

mit Betti Marenko und Martín Avila

 

Betti Marenko

 

Die Designtheoretikerin Betti Marenko ist Dozentin für Design und Techno-digitale Zukünfte an der University of the Arts London (UAL) und leitet den Bereich Contextual Studies für Produktdesign am Central Saint Martins (UAL). Ferner ist sie Gastprofessorin am Tokyo Institute of Technology. Ihre Arbeit an der Schnittstelle zwischen Philosophie und Design untersucht die Spannung zwischen Design als einer Methode, um über Zukünfte zu spekulieren und sie einzuleiten, und einer die Materialität, das Virtuelle und Nichtmenschliche thematisierenden Theorie. Ihr Interesse richtet sich darauf, Design im 21. Jahrhundert als kritisches Werkzeug zum Denken, Machen und Schaffen von Veränderung zu re-positionieren. Marenko ist Mitherausgeberin des Sammelbandes Deleuze and Design (Edinburgh University Press, 2015) und ihre Aufsätze sind in verschiedenen Handbüchern erschienen, zuletzt in Believing in Bits: Digital Media and the Supernatural (Oxford University Press 2019), UnDesign: Critical Practices at the Intersection of Art and Design (Routledge 2018), Encountering Things. Design and Theories of Things (Bloomsbury 2017) sowie in den Zeitschriften Design and Culture, Design Studies und Digital Creativity. www.bettimarenko.org

 

Martín Avila

 

Martín Avila ist Professor für Design an der Fakultät für Design, Innenarchitektur und Visuelle Kommunikation an der Konstfack in Stockholm, wo er bereits seit 2007 als Senior Lecturer gelehrt hat. Der Gestalter und Designforscher hat an der Akademie für Design und Kunsthandwerk (HDK) in Göteborg in Design promoviert und seine 2012 veröffentlichte Dissertation Devices. On Hospitality, Hostility and Design wurde von der Swedish Faculty for Design Research and Research Education mit dem Preis für Designforschung ausgezeichnet. Darin untersucht er die komplexen, wechselseitigen Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren sowie künstlichen Systemen und gestaltet innerhalb dieser Geflechte Interventionen, mit denen er über nutzerbezogene Designmethoden hinausgeht und Ökologien als Designstrategie fruchtbar macht. Diesen Ansatz hat Avila in seinem Postdoc-Projekt Symbiotic tactics (2013-2016), dem ersten seiner Art, das vom schwedischen Forschungsrat finanziert wird, fortgesetzt. www.martinavila.com

Jahresthema „Hybride Ökologien“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2016/17)

 

26.01.2017

Urbane Ökologien 

mit Maria Kaika und Godofredo Pereira

 

Maria Kaika hat nach ihrem Studium der Architektur und Planung an der NTU Athen in an der Oxford University in Urbaner Geographie promoviert. Sie ist Professorin für Stadt-, Umwelt- und Raumplanung an der Universität von Amsterdam und an der Universität von Manchester für Humangeographie sowie Forschungsstipendiatin am Manchester Architecture Research Centre und Mitherausgeberin des International Journal of Urban and Regional Research. Neben der Stiftungsgastprofessur der Stadt Wien 2012 hat die Architektin und Geographin auch an den Universitäten von Oxford, Paris Est (LATTS), KU Leuven, der University of London und der TU Wien gelehrt. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf politischer Stadtökologie, radikalen urbanen Imaginationen, Städten und Krise sowie der Finanzialisierung von Land. Ihre Arbeit wurde bereits von nationalen und internationalen Forschungsgremien und -einrichtungen gefördert, darunter die British Academy, das EU Forschungsrahmenprogramm sowie das Marie Curie-Programm. Kaika ist leitende Wissenschaftlerin für das Europäische Netzwerk für Politische Ökologie ENTITLE. Zu ihren Veröffentlichungen zählen City of Flows. Modernity. Nature and the City (Routledge, 2005) und In the Nature of Cities: urban political ecology and the metabolisim of urban environments (Routledge, 2006, mit Nik Heynen und Erik Swyngedouw).

 

Godofredo Pereira

 

Godofredo Pereira arbeitet als Architekt und Forscher. Er leitet den MA Environmental Architecture am Royal College of Art, London, wo er auch die Forschungsgruppe Architecture and Social Movements koordiniert. In seiner Doktorarbeit The Underground Frontier. Technoscience and Collective Politics am Centre for Research Architecture der Goldsmiths University untersuchte er politische und territoriale Konflikte im planetarischen Wettrennen um Bodenressourcen. Vor seiner Tätigkeit am RCA lehrte er an der Bartlett School of Architecture. Er war Mitglied von Forensic Architecture, wo er das Atacama Desert Project leitete, das die Verletzung von Menschen- und Umweltrechten in der Atacama-Wüste in Chile untersuchte. Pereira ist Herausgeber des Bandes Savage Objects (INCM, 2012) und Kurator von Objectology (European Capital of Culture, 2012) sowie, für die Architektur Triennale in Lissabon 2016, der Ausstellung Object / Project. Er arbeitet derzeit u.a. an der Publikation Ex-Humus: Architecture and Territorial Politics in the Underground Frontier (im Erscheinen) und er gehört der Transversal Collective an, einer Designplattform für institutionelle Programme und territoriale Intervention.

Jahresthema „Hybride Ökologien“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2016/17)

 

16.11.2016

Queere Ökologien 

mit Astrid Deuber-Mankowsky und Elly Clarke #Sergina 

 

Astrid Deuber-Mankowsky ist Professorin für Medientheorie und Gender Studies am Institut für Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und im Netzwerk für Geschlechterforschung der Ruhr-Universität aktiv. Sie ist assoziiertes Mitglied des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität zu Berlin, des ICI Berlin und des Centre for Philosophy and Critical Thought am Goldsmith College in London. Deuber-Mankowsky studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Berlin und war Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Zeitschrift (1990–2005) Die Philosophin. Forum für Philosophie und feministische Theorie. Ihre aktuelle Forschung behandelt unter anderem queere Subjektivierung im Film anlässlich des Wandels der filmischen Technologien und Genres in Arbeiten von Todd Haynes, Su Friedrichs, Yael Bartana und Sharon Hayes (Queeres Post-Cinema, 2017). Von 1995 bis 2000 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt sind von ihr erschienen: Conatus und Lebensnot. Schlüsselbegriffe der Medienanthropologie (Hg. mit Anna Tuschling, 2017), Denkweisen des Spiels. Medienphilosophische Annäherungen (Hg. mit Reinhold Görling, 2017), Situiertes Wissen und regionale Epistemologie: Zur Aktualität Georges Canguilhems und Donna J. Haraways (Hg. mit Christoph Holzhey, 2013), Praktiken der Illusion. Kant, Nietzsche, Cohen, Benjamin bis Donna J. Haraway (2007) und Lara Croft. Cyber Heroine (2005).

 

 

Elly Clarke #Sergina
live stream 16.11.2016

 
Elly Clarke ist Künstlerin und Forscherin. Der Fokus ihres multimedialen künstlerischen Schaffens liegt auf der Transformation des physischen Körpers in der digitalen, medialisierten Welt, den sie durch Performance, Video, Fotografie, Musik und von ihr kuratierten und partizipatorischen Projekten erforscht. Dazu zählt insbesondere ihr alter ego #Sergina als Drag Princess, die online und offline Songs über die Liebe, die Lust und die Einsamkeit im digitalen Zeitalter performt. Die Performances finden gewöhnlich an mehr als einem Ort statt, und beziehen verschiedene Leute ein, die simultan in verschiedenen Städten dieselben Choregographien aufführen, verbunden über Google Hangout und live gesendet über YouTube. In diesem Format sind #Sergina (im Plural) in Museen, Gallerien, queeren und Theaterkontexten in England und anderen Ländern Europas sowie in den USA aufgetreten, u. a. in The Lowry Centre, Salford Quays; Marlborough Theatre, Brighton; Kulturni Centar GRAD, Belgrad; Monster Ronson’s, Berlin; BOM, Birmingham; Secret Project Art Experiment, Brooklyn; und The Island, Bristol. Weitere ihrer Arbeiten waren zu sehen in mac birmingham; Milton Keynes Gallery; Franklin Furnace, New York; Kiasma, Helsinki; ONCA, Brighton; und in der Galerie Wedding, Berlin. Clarke hat einen BA in Kunstgeschichte von der Leeds University, einen MA in Bildenden Künsten von Central Saint Martins, London, und ist aktuell CHASE-geförderte Promovendin an der Goldsmiths University London, wo sie den Drag von Körperlichkeit im digitalen Zeitalter erforscht. Clarke hat mit Vladimir Bjeličić seit 2015 an dem Projekt #Sergina zusammengearbeitet. ellyclarke.com

 

 

Projektklasse der Künstlerin Melanie Bonajo

Jahresthema Reale Magie

Sommersemester 2016

 

Raum A.UG.24, Akademiestr. 2

Zeit 04.–06.05., 17.–21.05. und  20.–24.07.2016 (ganztägig)

Teaching language: English

 

In ihren Fotografien, Videos, Installationen, Performances und Musikprojekten untersucht Melanie Bonajo unter anderem die Bedeutung von Spiritualität für heutige jüngere Generationen und hinterfragt unsere gegenwärtigen Glaubenssysteme, Wertmaßstäbe sowie unser Verhältnis zur Natur. Schamanismus, Feminismus, Empathie und ökologisches Bewusstsein sind dabei zentrale Bezugsfelder ihrer aktuellen Werke. Die 1978 geborene niederländische Künstlerin lebt und arbeitet in Amsterdam und New York. Sie studierte Religionswissenschaften, Mystizismus und Westliche Esoterik an der Universität Amsterdam sowie Kunst an der Gerrit Rietveld Academie und der School of Visual Arts in New York. Bonajo präsentierte und performte ihre Arbeiten bereits an zahlreichen internationalen Kunstinstitutionen wie dem De Appel Arts Centre, Amsterdam, dem Centre for Contemporary Art, Warschau, dem Stedelijk Museum, Amsterdam, der Moskau Biennale, dem National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul oder der PPOW Gallery, New York. Ihre Filme liefen auf Festivals wie dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA) und der Berlinale. Darüber ­hinaus veröffentlicht sie in verschiedenen Kunstmagazinen, war Kreativeditor des Capricious Magazine und kuratierte unter anderem das QQC Performance Festival über Pop Musik und bildende Kunst im Paradiso, Amsterdam. Neben verschiedenen Büchern veröffentlichte sie 2013 das Album Inua mit ihrer Elektropopband ZaZaZoZo (in Kollaboration mit Joseph Marzolla).

 

Homepage von Melanie Bonajo

 

 
 
 
 
 

Jahresthema „Hybride Ökologien“
Interdisziplinäre Vortragsreihe (WS 2016/17)

 

01.12.2016

Medien-Ökologien

mit Erich Hörl und BJ Nilsen

 

Erich Hörl ist Professor für Medienkultur und Medienphilosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. Er arbeitet an einer allgemeinen Ökologie, der Kritik der Kybernetisierung aller Existenzformen und einer kritischen Theorie der Environmentalität, sowie an einer Faszinationsgeschichte von Nicht-Modernität. Er publiziert international zur Geschichte, den Problemen und Herausforderungen der gegenwärtigen technologischen Bedingung. Zu seinen Publikationen zählen u.a.: Sacred Channels: On the Archaic Illusion of Communication, with a preface by Jean-Luc Nancy (Amsterdam 2018: Amsterdam UP); General Ecology. The New Ecological Paradigm (Hg., London 2017: Bloomsbury Academic); „Die Ökologisierung des Denkens“ (Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2016); „A Thousand Ecologies: The Process of Cyberneticization and General Ecology“ (in: The Whole Earth. California and the Disappearance of the Outside, Hg. D. Diederichsen u. A. Franke, Berlin, 2013); Die technologische Bedingung. Beiträge zur Beschreibung der technischen Welt (Suhrkamp 2011, Hg.); und Die Transformation des Humanen. Beiträge zur Kulturgeschichte der Kybernetik (Suhrkamp 2008, Hg. mit Michael Hagner).

 

BJ Nilsen


BJ Nilsen ist ein in Amsterdam lebender Komponist und Sound Artist. Der Fokus seiner Arbeit liegt auf den Klängen der Natur und deren Wirkung auf Menschen. Zuletzt hat er die urbane Klangwelt sowie die Industriegeografie in den arktischen Gebieten Norwegens und Russlands untersucht. Basierend auf letzerem hat er 2014 mit dem Filmemacher Karl Lemieux die audiovisuelle Arbeit unearthed entwickelt, die im Rahmen der Sonic Acts-Publikation The Geologic Imagination erschienen ist. Seine selbst komponierten Partituren und Soundtracks wurden bereits in Zusammenarbeit mit Chris Watson, Jóhann Jóhannsson, Stilluppsteypa und anderen im Theater, im Rahmen von Tanzperformances und im Film aufgeführt. Des weiteren hat Nilsen die Buch-CD The Acoustic City (jovis, 2014) mitherausgeben, und seine beiden jüngsten Soloalben Eye Of The Microphone (2013) und The Invisible City (2010) sind bei dem Label Touch erschienen.

 

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BJ Nilsen bei Soundaufnahmen in Nikel, Russland.

 

 

 

Gastprofessorin SoSe 2016

cx centrum für interdisziplinäre studien

 

In ihrer künstlerischen Arbeit erforscht Mariechen Danz den Körper und die Bedingungen von Körperlichkeit und untersucht Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Artikulation. So fragt sie, inwieweit das Vermögen von Sprache oder die Lesbarkeit und Hierarchie von Zeichen Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen oder vielmehr verwehren können. Danz arbeitet mit Kostümen, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen und aktiviert diese im Rahmen von inszenierten Performances, bei denen der Stimme eine zentrale Rolle zukommt.


Die gebürtige Irin studierte an der Universität der Künste, Berlin, an der Gerrit Rietveld Academy, Amsterdam und am California Institute of the Arts, wo sie 2008 mit einem MA in Art & Integrated Media abschloss. Ihrer Arbeit wurden Einzelausstellungen in der GAK – Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen, am CAN Centre d’Art Neuchâtel und im Kunstverein Göttingen gewidmet. Ferner waren ihre Arbeiten weltweit im Rahmen von Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem am Palais de Tokyo in Paris, im Kunsthaus Bregenz, im New Museum, New York, und demnächst in Mapping the Body in der Galerie im Taxispalais in Innsbruck und in Polyphonies am Centre Pompidou Paris. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und ist aktuell Stipendiatin des Arbeitsstipendiums des Berliner Senats (2016). Zuvor erhielt sie das Karl Schmitt-Rottluff Stipendium (2014) und den Villa Romana Preis (2013).

https://vimeo.com/user30951931