Jahresthema „Macht des Materials/Politik der Materialität"

 

Macht des Materials / Politik der Materialität

Blockseminar zur Einführung in das erste Jahresthema

Dr. Susanne Witzgall, Prof. Dr. Kerstin Stakemeier, Karianne Fogelberg, M.A.

 

Raum E O1.23 (Vortragsraum 1. Stock)
Zeit 15.05., 22.05., 29.05. und 05.06., jeweils 11–12.30 Uhr und 13.30–15 Uhr

 

Material und Materialität haben derzeit in den Künsten und den Wissenschaften Konjunktur. Kultur- und Sozialwissenschaften sprechen sogar von einem "material turn", da in vielen Disziplinen eine parallele Wiederentdeckung materieller Qualitäten bzw. eine verstärkte Rückbindung an die materielle Welt zu verzeichnen ist.

Das interdisziplinäre Studienprogramm des cx klinkt sich mit seinem ersten Jahresthema "Macht des Materials / Politik der Materialität" in diesen hochaktuellen Diskurs ein. Der Fokus liegt dabei auf der neu entdeckten Widerständigkeit und Wirkungsmacht von materiellen Phänomenen, auf ihrer aktiven Rolle in künstlerischen, sozialen und epistemischen Prozessen.

Das Blockseminar stellt das erste Jahresthema des cx ausführlich vor und führt in die Vorlesungsreihe des Wintersemesters (WS 2012/13) ein. Es fragt nach den Gründen für die Aktualität des Materiellen in den Künsten und den Wissenschaften und bespricht eine Reihe von aktuellen Beispielen aus Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft.

 

 

 

Weitere Angebote sowie assoziierte Projekte:

 

Vortrag und Workshop von Gabriel Kuri
in Kooperation mit der Klasse Olaf Nicolai

 

Raum siehe Aushang
Zeit 16. Mai Vortrag, 17. und 18. Mai Workshop

für den Workshop ist eine Anmeldung erforderlich, da die Plätze begrenzt sind.

 


 

Material-Performance-Bühne
Studienwerkstatt für Erzguss, Bruno Wank

 

Ort Akademiegarten
Zeit siehe Aushang

 


 

Exkursion zur documenta 13 (Modul D.06.09)
Führungsschwerpunkt "Material / Materialität"
Dr. Susanne Witzgall, in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte (Prof. Florian Matzner und Dr. Cornelia Gockel)

 

Zeit 03.07. - 06.07.2012
beschränkte Anzahl von Plätzen

 

Verbindliche Anmeldung am 26. April, 11 Uhr, Raum E.01.23
Teilnahme-Voraussetzung: Besuch des Blockseminars "Macht des Materials / Politik der Materialität" sowie der drei ersten Einführungsveranstaltungen des Seminars "documenta 13" (26. April, 2. Mai, 10. Mai) von Prof. Florian Matzner und Dr. Cornelia Gockel

 


 

Das cx befindet sich in der Einrichtungsphase. Das vollständige Angebot des interdisziplinären Studienprogramms ist deshalb erst ab WS 2012/13 verfügbar.

Jahresthema „Macht des Materials/Politik der Materialität"

 

Kunst als (material-basierte) Forschung? (auch D.04.09, D.05.09)
Dr. Susanne Witzgall

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Dienstag 14.00–16.15 Uhr, Beginn 23.04.2013
Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Was versteht man unter künstlerischer Forschung? Wie unterscheidet sich diese von der wissenschaftlichen Forschung? Vermittelt Kunst Wissen und wenn ja welches? Das Seminar greift diese seit Jahren heftig diskutierten Fragen auf und untersucht sie im Licht des gegenwärtigen Jahresthemas. Es analysiert die Rolle der Materialität im Prozess der künstlerischen (und wissenschaftlichen) Forschung und Wissensgenerierung, die Bedeutung der verwendeten Materialien, der Faktizität von Dingen und ihren Beziehungen ebenso wie der konkreten physischen Erfahrungen von Künstler*innen und Rezipient*innen im künstlerischen Erkenntnisprozess. Als Referenzbeispiele dienen zentrale Positionen der Gegenwartskunst und der Kunst nach 1960, als theoretische Grundlage aktuelle Texte aus den Bereichen Philosophie, Medien- und Wissenschaftstheorie, Anthropologie oder Soziologie.

 

Ziel des Seminars ist es die theoretische Reflexion des künstlerischen Forschungsprozesses eng an die laufende künstlerische Praxis – beispielsweise in den praktischen Projektklassen des cx – anzubinden. Die Vorstellung studentischer Arbeiten im Rahmen der Veranstaltung ist deshalb ausdrücklich willkommen.

 


 
Material als Inspiration
(Integraler Bestandteil des Entwurfsmoduls im SS im Studiengang Innenarchitektur)
Seminar mit Exkursion/Schwerpunkt Design und Architektur
Karianne Fogelberg M.A.

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Dienstag 10.30–12.00 Uhr, Beginn: 23.04.2013

Abweichende Termine:
Di, 07.05. Exkursion ins Color and Material Lab, Designaffairs, München
Do, 16.05. Exkursion ins Materialarchiv des Gewerbemuseums Winterthur
Mi, 19.06. Abendveranstaltung mit Formafantasma (Eindhoven), MaximiliansForum

Kontakt/Anmeldung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (bis 21.04.2013)

 

Im Sommersemester steht die praxisbezogene Auseinandersetzung mit Materialien im Mittelpunkt: die Materialrecherche und ihre Bedeutung für die gestalterische Arbeit. Wie können sich Designer und Architekten das vielschichtige Potenzial von Materialien, ihre technischen, sinnlichen und ästhetischen Aspekte, erschließen? Inwieweit eignen sich Materialarchive und Datenbanken als Ausgangspunkt für die Forschung am und mit Material? Welche anderen Wege gibt es, Materialien zu begreifen? Befruchten sich systematische Recherche und „wildes Denken" (Lévi-Strauss) bei diesem Prozess gegenseitig? Mit Studien zu ausgewählten Materialien/-gruppen, die aktuelle sowie frühere Anwendungen berücksichtigen, entsteht ein eigenes Archiv materialbasierten Wissens.

Fester Bestandteil des Seminars sind die Exkursionen zum Color and Material Lab der Münchner Agentur Designaffairs und zu dem Materialarchiv des Gewerbemuseums Winterthur sowie der Vortrag der Designer Simone Farresin und Andrea Trimarchi von Formafantasma, einer Kooperation zwischen MaximiliansForum und cx.

 

Das Seminar richtet sich an alle Studierenden der Akademie. Unabhängig davon steht die Exkursion zum Materialarchiv in Winterthur allen Akademie-Studierenden offen. Der Seminartermin am 30.04. zählt als Vorbereitung für die Exkursion und ist verbindlich für die Teilnahme. Da die Zahl der Exkursionsteilnehmer*innen begrenzt ist, senden Sie bitte bei Interesse eine kurze Bewerbung mit Begründung bis zum 21.04. an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Zusagen erfolgen bis zum 24.04.2013.

 



Formless – A User's Guide
(Erasmus-students as well as D.04.09, D.05.09)
Prof Dr. Kerstin Stakemeier

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Donnerstag 18.00–20.00 Uhr, Beginn: 02.05.2013
Termine 02.05., 23.05. (18.00–21.00 Uhr, Pinakothek der Moderne), 06.06. (18.00–21.00 Uhr, Haus der Kunst), 27.06. und 11.07.2013
Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

The title of this seminar is that of an exhibition, which was held at the Centre Pompidou in Paris in the summer of 1996 and, more importantly, it is also the title of the book which its two curators, Yve-Alain Bois and Rosalind Krauss, published on the occasion of the exhibition. The book introduced the manifesto of a different art history and its aim was nothing less then to „redeal modernism's cards", to shake up art history for good.

It is the formless materialities of the works of art, which lie at the core of Krauss' and Bois' fundamental reconfigurations, and in the seminar we want to take up this perspective, reflect it critically and expand it into other fields, into film, applied arts, architecture, philosophy, politics, literature, mass culture and music. The book is built on four basic categories: Base Materialism, Horizontality, Pulse and Entropy, and we will look at those to actualize them, bringing them from the 90s and Krauss' and Bois' reorganization of Modernism, into the present tense and into our own perspectives onto formlessness in 2013. Thus attemps to bring one's own artistic practices into the seminar and discuss and present them in it are very welcome.

 

The seminar will be held in English and is open to students from all departments.

 



Separatismus und Autonomie (auch D.06.09)
2-semestriger Workshop/Exkursion
Prof. Dr. Kerstin Stakemeier

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4 (Vortreffen); Bonner Kunstverein, Kunstverein München, GAK Bremen
Zeit Donnerstag, 25.04.2013 18.00–20.00 Uhr (Vortreffen)
Einzeltermin in München: Samstag, 08.06.2013, 14.00–18.00 Uhr. Die genauen Exkursionstermine werden noch bekannt gegeben.
Kontakt/Anmeldung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Dieser zweisemestrige Workshop mit Exkursion bildet einen vorgezogenen Einstieg in das zweite Jahresthema des cx, das sich ab dem WS 2013/2014 mit Fragen der Identitäten, Individuationen und Identifikation auseinandersetzen wird.

 

Die Exkursion knüpft an drei Ausstellungen an, die im Sommer und Herbst dieses Jahres eröffnen werden: „Ihre Geschichte(n)" (Bonner Kunstverein), „The Door Between Either Or" (Kunstverein München) und „Girls Can Tell" (GAK Bremen), setzen sich alle mit Fragen feministischer Kunst auseinander, deren Vorgeschichte, ihrer Entwicklung seit den 1970ern und ihren Aktualitäten. Im Workshop sollen Geschichte und Gegenwart in den Ausstellungen auf ein seit den 1970ern zentrales politisches Mittel der Bewegung zugespitzt werden: den Separatismus. Lucy Lippard, Silvia Bovenschen, Helke Sander und Andere, hielten ihn in den 1970ern für den einzigen Weg eine autonome feministische Position in der Kunst zu entwickeln.

 

Doch wie sieht eine aktuelle separatistische Praxis aus, nachdem Diskussionen um Gender und um (Post)Kolonialismus die identitären Beschränkungen der frühen Frauenbewegung zu Recht in Frage gestellt haben?

 

In direkter Zusammenarbeit mit den Kunstvereinen werden in Bonn, München und Bremen drei öffentliche Workshops stattfinden, und gemeinsam ein Fanzine in vier unterschiedlichen Auflagen produziert. Das Seminar findet über zwei Semester an insgesamt sechs Terminen im Juni, Juli, Oktober und November statt und ist für alle Studierenden offen.

 

Aufgrund der gemeinsamen Reisen ist die Teilnehmer*innenzahl begrenzt. Bitte senden Sie bis zum 21.04.2013 eine kurze Bewerbung (max. 250 Worte) an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, in der Sie Ihr Interesse am Thema formulieren. Bis zum 23.04.2013 erhalten Sie Nachricht über Teilnahme und Termine.

 



Kolloquium
Dr. Susanne Witzgall (in Kooperation mit Kerstin Stakemeier oder Karianne Fogelberg)

 

Raum E.O2.17, Akademiestr. 4
Zeit Freitag 14.00–15.30 Uhr, Beginn: 03.05.2013
Anmeldung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Im Rahmen des Kolloquiums findet in kleinen Gruppen oder Einzelgesprächen eine individuelle Projektbetreuung für Studierende statt. Sie richtet sich an Studierende mit einem konkreten praktischen oder theoretischen Vorhaben, das eine inter- oder transdisziplinäre Herangehensweise oder ein Forschungsziel verfolgt. Die Betreuung umfasst insbesondere Hilfe bei formalen, inhaltlichen und methodischen Fragen und der Ermittlung geeigneter Kooperationspartner aus anderen Fachbereichen.

 


 
Assoziierte Seminare

 

Zur Materialität von Raum, Ort und Leere
Lehrstuhl für Philosophie (siehe dort)
Dr. Karin Hutflötz


Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Dienstag 17.00–19.00 Uhr, Beginn: 23.04.2013

 

Eventuelle Änderungen und Ergänzungen werden zu Beginn des Sommersemesters auf der Homepage und per Aushang bekannt gegeben.

 

 

Jahresthema „Macht des Materials/Politik der Materialität"

 

Macht des Materials / Politik der Materialität 

Lektüreseminar zur Vorlesungsreihe
Dr. Susanne Witzgall, Prof. Dr. Kerstin Stakemeier, Karianne Fogelberg, M.A.


Raum A.EG.01, Akademiestr. 2
Zeit Dienstag 14.00–15.30 Uhr, Beginn: 23.10.2012, Termine gekoppelt an die Vorlesungsreihe: 23.10., 06.11., 13.11., 27.11., 11.12., 18.12., 08.01.2013, 15.01. 22.01., 05.02.2014

 

In diesem Begleitseminar findet eine Vorbereitung auf die Referent*innen der interdisziplinären Vorlesungsreihe statt. Diese beinhaltet die Lektüre von Schlüsseltexten der Theoretiker*innen ebenso wie die gemeinsame Diskussion der Arbeiten und Arbeitsweisen der eingeladenen Künstler*innen. Darüber hinaus werden in der gemeinsamen Nachbereitung die Beiträge analysiert, diskutiert und in inhaltliche Verhältnisse zueinander gesetzt.

 


 

Das neue Materialverständnis in Design und Architektur
Karianne Fogelberg, M.A.


Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Dienstag 10.30–12.00 Uhr, Beginn: 23.10.2012
Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Am Material kommen Designer und Architekten nicht vorbei. Heute übernehmen Materialien allerdings mehr denn je eine führende Rolle im gestalterischen Prozess. Worin liegen die Ursachen für die jüngste Hinwendung zu materiellen Aspekten? Welche Rolle spielen Material und Materialität in der Arbeit zeitgenössischer Gestalter und Architekten? Was ist an ihrer Herangehensweise neuartig? Wofür gibt es historische Vorbilder? Birgt ihre Auseinandersetzung mit dem Material Erkenntnisse, die über den eigentlichen Formgebungsprozess hinausreichen?

 

Im Seminar wird gemeinsam erarbeitet, wie sich das veränderte Materialverständnis manifestiert. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen theoretische Überlegungen zur Rolle des Materials in Design und Architektur sowie die verschiedenen Arbeitsweisen zeitgenössischer Gestalter unter Berücksichtigung des jeweiligen Produktionskontexts. Entwicklungen wie intelligente Werkstoffe und Materialien, bei deren Herstellung Wachstumsprinzipien aus der Natur zur Anwendung kommen, spielen hierbei eine maßgebliche Rolle ebenso wie die Wiederentdeckung althergebrachter Werkstoffe und eine geradezu alchemistische Herangehensweise an das Material.

 


 

Kunst(Re)Produktion (auch Modul C.01.09)
Eine Mediengeschichte der Materialitäten in Moderne und Gegenwart
Prof. Dr. Kerstin Stakemeier


Raum A.EG.01, Akademiestr. 2
Zeit Mittwoch 18.00–20.15 Uhr, Beginn: 24.10.2012, Termine parallel zur Vorlesungsreihe:
24.10., 07.11., 14.11., 28.11., 12.12., 19.12., 09.01.2013, 23.01., 06.02.
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In Gegenüberstellungen von gegenwärtigen und modernen künstlerischen Positionen, von Medien der Kunst und der Massenkultur, von theoretischen Texten und Manifesten der Praxis, wird im Seminar gemeinsam eine Mediengeschichte des künstlerischen Materialismus zusammengestellt.

 

Dieser künstlerische Materialismus handelt nicht vorrangig von der Autonomie der Künste, sondern von den Heteronomien in Kunst und Kultur: von der Reibung mit dem Material, der sich stetig erweiternden Reproduktion der Medien und Produzent*innen, den Produktionen von Objekten, Werken und Interventionen, und nicht zuletzt deren Ausstellung.

Das kann den russischen Proletkult (1918/21) ebenso betreffen wie Mierle Laderman Ukeles „Maintenance Manifesto" (1969), Alison und Peter Smithsons brutalistische Architektur „as found" (1950er) im selben Maße wie Michael Landys skulpturalen „Breakdown" (2001), Lynda Benglis Latexmalereien (1970er) ebenso wie Ulrike Ottingers „Freak Orlando" (1981) oder die Objektfetische der Bernadette Corporation (2000/10er) und COUM Transmissions „Prostitution" (1976) ebenso wie Gilles Deleuzes verzweifeltem Versuch einer positiven Erzählung in „Immanence ... a life" (1995). Der künstlerische Materialismus beschränkt sich nicht auf die Kunst, sondern nutzt sie als privilegierten Ausgangspunkt.

 


 

New Materialists (auch Modul D.04.09)
Dr. Susanne Witzgall


Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Freitag 13.30–15.00 Uhr‚ Beginn: 26.10.2012
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Im Seminar wird die Auf- und Neubewertung von Material und Materialität in der zeitgenössischen Kunst analysiert und in Relation zum gegenwärtigen „material turn" in den Kultur- bzw. Sozialwissenschaften gesetzt. Rückbezüge auf historische künstlerische Positionen – insbesondere der Land Art, Minimal Art und Prozess Art – sind dabei ebenso zentral wie das Heranziehen aktueller Theorien aus der Wissenschaftsforschung, der Archäologie, den Neurowissenschaften oder der Philosophie (Akteur-Netzwerk-Theorie / Material Engagement Theory / Extended-Mind-Theory / Embodiment).

 

Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, welche Bedeutung dem Material bzw. der Materialität in künstlerischen Strategien und Erkenntnisprozessen zukommt und welche Parallelen und Unterschiede sich daraus zu wissenschaftlichen Formen der Wissensproduktion ergeben.

 



Assoziierte Seminare / Projekte

 

Aus welchem Stoff die Dinge sind. Zur Frage der (Im-)Materialität

aus philosophischer Sicht Philosophie
Dr. Karin Hutflötz

 

Raum E.O1.23, Akademiestr. 4
Zeit Freitag 15.00–18.00 Uhr, Beginn 26.10.2012

 

Klassische Begriffe und Texte der Philosophie – in Bezug zu heutigen Konzepten von Stoff, Substanz und Materie in Theorie und Wissenschaft heute.

 


 

Inside the Black Box - (Im-)Materialität des Digitalen
Volker Möllenhoff


Raum E.O3.01, Akademiestr. 4
Zeit 17.1., 24.1., 30.1., 7.2. jeweils 11.00–17.00 Uhr, Laptops welcome
Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (verbindliche Anmeldung)

 

Mit dem endgültigen Siegeszug digitaler Medien in den 1990er Jahren glaubte man an der Schwelle des Übergangs vom Materiellen zum Immateriellen zu stehen. Schlagwörter dieser Zeit wie Hypertext, Virtual Reality und Cyberspace waren nur die Symptome eines digitalen Mystizismus, der von einer Transformation von Atomen in Bits (Negroponte 1995) sowie von Materie in Geist (Barlow 1996) träumte.

 

Mittlerweile sind die politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und ökologischen Auswirkungen der digitalen Revolution spürbar, fester Bestandteil medialer Berichterstattung und durchaus auch materieller Natur. Dennoch lebt die Vorstellung der Immaterialität des Digitalen fort, nicht zuletzt suggeriert durch immer hermetischer gestaltete Hard- und Softwareprodukte sowie die zunehmende Verlagerung von Daten und Diensten in die sog. Cloud.

 

Ausgehend von einer Einführung in Geschichte, Theorie und Ästhetik des Digitalen will das Seminar anhand experimenteller Praktiken das Verhältnis von materiellen und immateriellen Aspekten der Beschaffenheit digitaler Medien untersuchen. Die tragende Rolle spielt dabei eine der wichtigsten Kulturtechniken der Gegenwart: Das Programmieren. Über im künstlerischen Kontext entstandene Projekte wie die grafische Programmiersprache Pure Data oder das Open-Hardware Projekt Arduino will das Seminar Grundlagen einer selbstbestimmten medienkünstlerischen Praxis vermitteln.

 

 

 

Projektklasse der Künstlerin Nairy Baghramian

Jahresthema „Macht des Materials/Politik der Materialität"
Sommersemester 2013

 

Raum A.U1.24, Akademiestr. 2
Zeit Montag, 22.04.2013, 10.00 Uhr (erstes Treffen)

 

Nairy Baghramian arbeitet mit einem subtilen Einsatz von Materialien, deren unterschiedlichen haptischen Qualitäten und historischen Konnotationen, sowie dem fragmentarischen Anzitieren eines modernistischen Formenrepertoires. Ihre reduzierten bühnenbildartigen Skulpturen weisen Bezüge zu Mode, Design und Architektur auf, spielen auf kunsthistorische und literarische Themen an oder hinterfragen politische und gesellschaftliche Machtsysteme.

 

Die in Berlin lebende Bildhauerin übernimmt im Sommersemester eine Gastprofessur für die praktische projektbezogene Arbeit am cx. Ihre Klasse steht für alle Studierenden der Akademie offen und wird mit einem kleinen Materialgeld bezuschusst.

 

Nairy Baghramian ist Künstlerin. Ihre zahlreichen internationalen Ausstellungen umfassen Einzelpräsentationen am MIT List Visual Arts Center in Cambridge (Mass.), dem Sculpture Center in New York, der Vancouver Art Gallery, der Serpentine Gallery in London (zusammen mit Phyllida Barlow), der Kunsthalle Basel, der Kunsthalle Baden-Baden, dem Kunstverein Aachen und dem Kunstverein Nürnberg. Darüber hinaus waren ihre Werke in verschiedenen groß angelegten Gruppenausstellungen zu sehen, darunter Skulptur Projekte Münster (2007), die Berlin Biennale (2008), die 54. Biennale von Venedig (2011), das Glasgow International Festival of Visual Art (2011) und Temporary Stedelijk 2, Stedelijk Museum (2011). Baghramian gewann 2012 den Hector Kunstpreis, der eine künstlerische Publikation und eine Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim einschließt. Für 2014 sind Ausstellungsprojekte am Art Institute Chicago, im Serralves Museum, Porto und dem Museum Abteiberg, Mönchengladbach geplant.

 

 

Projektklasse des Künstlers Manfred Pernice

Jahresthema „Macht des Materials/Politik der Materialität"
Wintersemester 2012/13

 

Raum A.O2.32
Zeit 11.12.–14.12.2012, 22.01.–25.01., 06.02.–08.02., 24.04.–26.04.2013

 

Der Berliner Künstler Manfred Pernice arbeitet mit vorgefundenen Materialien unterschiedlicher Herkunft, mit Archivmaterialien oder skulpturalen Versatzstücken älterer Arbeiten, die er recycelt und immer wieder in neue Bedeutungszusammenhänge überführt. Er steht im Wintersemester als Gastprofessor für die praktische projektbezogene Arbeit am cx zur Verfügung.

 

Manfred Pernice (*1963 in Hildesheim) lebt und arbeitet in Berlin, wo er zum Wintersemester 2012/13 als Professor für Bildhauerei an die Universität der Künste Berlin berufen wurde. Er studierte an der HBK in Braunschweig (1984–86) und der HdK in Berlin (1988–94). Seine Arbeiten sind weltweit in internationalen Museen und Sammlungen vertreten. 2011/2012 waren sie u.a. in Einzelausstellungen in der Anton Kern Galerie, New York, im DCA Dundee Contemporary Arts, Dundee, dem n.b.k. Berlin zu sehen und 2013/14 tutti, im Haus der Kunst, München.

 

 

 

 

 

Projektklasse des Designers Max Lamb 
Jahresthema „Macht des Materials/Politik der Materialität"
Wintersemester 2012/13

 

Ort Erzgusswerkstatt

Zeit 19.11.-22.11., 28.11.-01.12., 03.12.-06.12.2012

 

Der in London lebende Designer Max Lamb schafft mit den simpelsten Werkzeugen und einfachsten handwerklichen Prozessen Entwürfe von außergewöhnlicher Materialität und nahezu archaischem Ausdruck. Dabei arbeitet er mit naturbelassenen Materialien wie Quarzstein und Kupfer ebenso wie mit Industriewerkstoffen wie handelsüblichem Styropor. Im Mittelpunkt seiner Gastprofessur am cx stehen Experimente mit verschiedenen Materialien wie zum Beispiel mit flüssigem Metall.

 

Max Lamb studierte drei-dimensionales Design an der Northumbria University und Produktdesign am Royal College of Art in London und betreibt heute ein Designstudio im nördlichen Teil Londons. Zu seinen Arbeiten zählen Möbel und Objekte für Labels wie Deadgood und Makers and Brothers sowie Einzelaufträge für die Designgalerien Libby Sellers in London und Johnson Trading Gallery in New York. Seit 2012 lehrt er an dem Lehrstuhl Design Products am Royal College of Art.

 

 

Macht des Materials/Politik der Materialität (2012/13) 

 

Ort A.EG.15, Akademiestr. 2 bzw. E.EG.28, Akademiestr. 4
Zeit jeweils um 19.00 Uhr

 

25.10.2012 New Materialisms

Diana Coole

 

06.11.2012 Das neue Bild der Materie
Harald Lesch
 
13.11.2012 Materielles Unterfangen
Sofia Hultén und Colin Renfrew
 
27.11.2012 Die Ökologie der Materialien
Max Lamb und Tim Ingold
 
11.12.2012 Materielle Umwertungen
Manfred Pernice
 
10.01.2013 Die (Im)materialität der Ökonomie
Costas Lapavitzas mit Anja Kirschner und David Panos
 
15.01.2013 Text und Stoff
Cornelia Ortlieb
 
22.01.2013 Das Versprechen intelligenter Werkstoffe
Thomas Schröpfer und Nicola Stattmann
 
05.02.2013 Vom historischen Materialismus zum spekulativen Realismus
Diedrich Diederichsen